Kriminalkommissar Bernhard "Bernie" Kominka ist nach 21 Dienstjahren ein psychisches Wrack: Seine Ehe ist zerrüttet, sein Sohn verachtet ihn und nicht einmal auf der Arbeit wird er von seinen Kollegen ernst genommen. Doch dann wird Bernie an den Tatort eines Mordes gerufen, wo er eine geheimnisvolle Frau mit einem gelben Schirm sieht. Er folgt der mysteriösen Schönheit und beginnt schließlich eine Affäre mit ihr. Das kostet ihn nicht nur seine Karriere, sondern bringt ihn in Lebensgefahr. "Ich kann nicht mehr genau sagen, warum ich Polizist geworden bin. Eigentlich wollte ich Pfarrer werden oder Arzt, irgendeinen Beruf, um den Menschen zu helfen. Meine Bilanz sind 651 Mordfälle in 21 Berufsjahren, aufgeklärt habe ich 458. Ich habe den Beruf immer geliebt. Aber der Beruf macht müde, unendlich müde", bekennt der ausgebrannte Berliner Polizist Bernhard "Bernie" Kominka. Bernies Privatleben ist längst am Nullpunkt angelangt: Seine Ehe ist zerrüttet, sein Sohn verachtet ihn, nicht einmal auf der Arbeit wird der Kriminalkommissar von seinen Kollegen geschätzt. Doch dann wird Bernie an den Tatort eines blutigen Mordes gerufen, wo er auf eine geheimnisvolle Frau aufmerksam wird, die einen gelben Schirm trägt. Da seine Kollegen die Unbekannte nicht gesehen haben wollen, setzt sich Bernie auf eigene Faust auf ihre Fährte. Er stöbert sie schließlich auf: Anna Weller, eine alleinstehende Museumsführerin, die offensichtlich etwas mit dem Mord zu tun hat. Unter einem Vorwand macht Bernie ihre Bekanntschaft und stolpert bald in eine gefährliche Affäre, die seine Karriere zu ruinieren droht. Mit "Solo für Klarinette" inszenierte Nico Hofmann 1998 einen der in Deutschland selten gewordenen Versuche, einen Kriminalfilm für das Kino zu inszenieren - mit Schauwerten, die ganz auf die große Leinwand zugeschnitten sind, Starbesetzung - Götz George und Corinna Harfouch in den Hauptrollen - und dezidiert dunklem Timbre. Als moderner Film noir in eleganten Breitwandbildern ist Hofmanns Klassiker deutlich an populäre Erotik-Thriller aus Hollywood angelehnt, insbesondere an Paul Verhoevens "Basic Instinct" (1992) und William Friedkins "Jade" (1995). Die Romanvorlage stammt von der Psychoanalytikerin Elsa Lewin, wobei die Handlung von Amerika nach Berlin verlegt wurde. In weiteren Rollen sind Barbara Auer, Barbara Rudnik, Katharina Thalbach und Heinrich Schafmeister zu sehen. "Aufregend ist es, wie Hofmann Götz George einsetzt, den deutschen Filmstar, im Kino wie im Fernsehen. ... 'Solo für Klarinette', eine Berliner Hommage an den klassischen Film noir, ist eine rabenschwarze Phantasie über Angst und Verzweiflung, Trauer und Tristesse, Schmutz, Gewalt und Tod. Die Noir-Welt, die schon immer Alptraum, Konfusion und Düsternis gewesen ist, wird bei Nico Hofmann zum Chaos aus zerronnenen Hoffnungen und falschen Gefühlen, zum Wirrwarr um verlorene Ehre, vergebliche Liebe und verdrängte Irrtümer. Am Ende geht nichts mehr. Rien ne va plus." (Norbert Grob, Die Zeit, Nr. 43/1998)...
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 95 min.
Deutscher Kinostart: 15.10.1998
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Prof. Nico Hofmann
- Drehbuch: Susanne Schneider
- Produktion: Regina Ziegler, Birgit Brandes, Mariette Rissenbeek, Uli Adomat, Udo Happel, Mathias Schwerbrock
- Produktionsfirma: Regina Ziegler Filmproduktion
- Musik: Nikolaus Glowna
- Kamera: Hans-Günther Bücking
- Schnitt: Inge Behrens
- Regieassistenz: Stuart Kummer, Marcus Weiler