Der 40-jährige Victor Faber (Bruno Ganz) hat einen gut bezahlten Job als Computerfachmann, der Programme und Computersysteme für Konzerne und Banken entwickelt und überwacht. Er führt ein zurückgezogenes, aber, wie es scheint, glückliches Leben in selbst gewählter Einsamkeit. Die einzige Person, die er an sich heranlässt, ist seine alte Freundin Renate (Sylvia Kekulé), mit der er gelegentlich ins Theater oder zu Ausstellungen geht. Bei einer Vernissage lernt er eines Tages die Schauspielerin Juliet (Dominque Laffin) kennen - und vom ersten Augenblick an ist Faber fasziniert von der ebenso attraktiven wie undurchschaubaren Frau. Juliet ist mit ihren Freund Melo (Hanns Zischler) gekommen, der sofort großes Interesse an Fabers Arbeit und dessen Wissen über Computer zeigt. Noch Tage später muss Faber an Juliet denken. Umso glücklicher ist er, als Melo ihn eines Tages überraschend von der Arbeit abholt und Juliet ihn kurz darauf zum Essen einlädt. Zwischen den beiden entspinnt sich eine Liebesbeziehung. Wenig später offenbart Melo Faber einen genau ausgetüftelten Plan: Mit Fabers Hilfe will er eine Bank ausrauben! Aber nicht mit einer Pistole in der Hand und einer Ski-Maske über dem Kopf, sondern ganz elegant und unauffällig: Per Mausklick soll Faber das Computersystem der Bank manipulieren und mehrere Millionen auf ein Schweizer Konto transferieren. Nach anfänglichem Zögern lässt Faber sich auf die Sache ein - nicht zuletzt aus Liebe zu Juliet, mit der er nach dem Coup ein neues Leben anfangen will. Zunächst läuft alles wie am Schnürchen: Unter falschem Namen eröffnet Faber ein Konto in Zürich, während Melo ein paar Helfer (Joachim Grigo, Halbe Jelinek) organisiert, die in die Bank einbrechen und das Computersystem lahmlegen sollen. Sobald die Bank Faber mit der Reparatur beauftragt, soll dieser das System zu seinen Gunsten manipulieren. Dann aber beginnt die Aktion aus dem Ruder zu laufen: Bei dem Einbruch wird ein Wachmann erschossen! Doch für Faber ist es längst zu spät, um noch aus der Sache auszusteigen ... Mit "System ohne Schatten" hat der am 14. November 1939 geborene deutsche Autorenfilmer Rudolf Thome ein ebenso spannendes wie komplexes Drama inszeniert. In einer brillanten Mischung aus Thriller, Charakterstudie und hintergründiger Parabel über "Schein und Wirklichkeit" erzählt der Film eine Geschichte von Vertrauen und Verrat, Liebe und Manipulation. In den Hauptrollen beeindrucken Bruno Ganz, Dominique Laffin und Hanns Zischler.
(ARD)
Länge: ca. 115 min.
Deutscher Kinostart: 04.11.1983
Internationaler Kinostart: 13.08.1983 (CH)
Cast & Crew
- Regie: Rudolf Thome
- Drehbuch: Jochen Brunow
- Produktion: Hans Brockmann, Isolde Jovine, Traute Pfeifer-Göres, Jochen Brunow
- Musik: Dollar Brand, Laurie Anderson, Mikro Rilihy
- Kamera: Martin L. Schäfer, Michael Stricker
- Schnitt: Abdullah Ibrahim
- Regieassistenz: Petra Seeger, Jörg Tykwer
- Ton: Detlev Fichtner