Ifri ist ein abgelegenes Dorf im Hohen Atlas in Marokko. Es gibt dort keine Straße, keine Schule, kein Telefon, kein fließendes Wasser, keine Post, keine Polizei, kein Krankenhaus und auch keinen Strom. Nur ein paar Nussbäume stehen auf steilen, an Berghängen liegenden Feldern, die von den 300 Einwohnern traditionell bestellt werden. An diesem abgelegenen Ort scheint die Zeit stillzustehen, als habe sich seit Jahrhunderten nichts verändert. Eines Tages kommen Vertreter des marokkanischen Stromwerks nach Ifri und verkünden den Einwohnern stolz, dass mit der baldigen Installation einer Stromleitung große Veränderungen bevorstünden! Doch die Dörfler wollen von diesen Modernisierungen nichts wissen. Im Übrigen können sie das auch gar nicht bezahlen. Sie wollen stattdessen eine Straße, eine Verbindung zur restlichen Welt, die ihnen aus dem ständigen Kampf ums blanke Überleben heraushelfen könnte. Die Einwohner Ifris wissen allerdings noch nicht - und auch der Zuschauer erkennt es erst nach und nach -, dass ihr Dorf schon jetzt dem unbarmherzigen Gesetz des Angebots und der Nachfrage ausgesetzt ist. Filmemacher Jérôme le Maire hat die kleine Gemeinde drei Jahre lang mit der Kamera begleitet. Seine Aufnahmen enthüllen, wie sie erbarmungslos und unaufhaltsam von der Modernität erobert wird.
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Länge: ca. 95 min.
Deutsche TV-Premiere: 19.12.2012 (arte)