Mark Renton gehört in Edinburgh zu einer Clique von Fixern, Säufern, Schlägern und Kleinganoven von Mitte 20. Sorglos lebt er von einem Heroin-High zum andern, albert herum mit seinen Spezis, dem manischen Naivling Spud , dem Frauenhelden und Sean-Connery-Fan Sick Boy , dem cleanen Bodybuilder Tommy und dem streitsüchtigen Psychotiker Begbie .
Eine grausig-surreale Episode auf der «schlimmsten Toilette Schottlands», ein sexuelles Abenteuer mit der jugendlichen Diane , Bubenstreiche mit dem Luftgewehr und absurde, zum Scheitern verurteilte Jobinterviews zählen zu den heiteren Momenten in Rentons Leben, das sich allerdings zunehmend verdüstert.
Der plötzliche Kindstod des Babys seiner Wohngenossin Alison; eine Überdosis, die zur Hospitalisierung und einem traumatischen kalten Entzug führt; Begbies immer ärgere Gewaltakte; Tommys Absturz ins Elend von Drogen und Aids - das alles bewegt Renton dazu, den Ausstieg aus der Droge und dem ebenso giftigen Umfeld von Edinburgh zu versuchen. Er zieht nach London, um ins Geschäftsleben einzutreten, aber seine Freunde folgen ihm und verwickeln ihn in einen dubiosen Drogendeal.
«Trainspotting», die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Irvine Welsh, ist trotz relativen Happy Ends kein Loblied auf den Konformismus, sondern eher eine Diagnose der Orientierungslosigkeit. Eine flinke Kamera, ein frecher Schnitt, die teils Tarantino-würdigen Dialoge aus Welshs Roman und starke Darsteller, die unter Danny Boyles Regie zur Geltung kommen, machten «Trainspotting» zu einem der intensivsten britischen Spielfilme aller Zeiten. Jenseits des «kitchen sink realism» eines Ken Loach hebt der Film streckenweise ab in surrealistische Sphären und findet zu einem psychischen Realismus, der ein zeitgenössisches Lebensgefühl authentisch wiedergibt.
Einzelne Kritiker warfen dem Film vor, die Droge zu verherrlichen. Aber just der Verzicht auf gängige Vorurteile und Rhetorik macht die emanzipatorische Grundrichtung der Geschichte hin zu Ausstieg und Autonomie glaubwürdiger. Freilich lässt sich der Film auch als Trip geniessen, wozu auch der Soundtrack von Blur und anderen angesagten Rock-Bands beiträgt, doch im - oft bemühten - Vergleich zum ethisch tatsächlich fragwürdigen Vorläufer «A Clockwork Orange» schneidet «Trainspotting» diesbezüglich mehr als gut ab.
Eine grausig-surreale Episode auf der «schlimmsten Toilette Schottlands», ein sexuelles Abenteuer mit der jugendlichen Diane , Bubenstreiche mit dem Luftgewehr und absurde, zum Scheitern verurteilte Jobinterviews zählen zu den heiteren Momenten in Rentons Leben, das sich allerdings zunehmend verdüstert.
Der plötzliche Kindstod des Babys seiner Wohngenossin Alison; eine Überdosis, die zur Hospitalisierung und einem traumatischen kalten Entzug führt; Begbies immer ärgere Gewaltakte; Tommys Absturz ins Elend von Drogen und Aids - das alles bewegt Renton dazu, den Ausstieg aus der Droge und dem ebenso giftigen Umfeld von Edinburgh zu versuchen. Er zieht nach London, um ins Geschäftsleben einzutreten, aber seine Freunde folgen ihm und verwickeln ihn in einen dubiosen Drogendeal.
«Trainspotting», die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Irvine Welsh, ist trotz relativen Happy Ends kein Loblied auf den Konformismus, sondern eher eine Diagnose der Orientierungslosigkeit. Eine flinke Kamera, ein frecher Schnitt, die teils Tarantino-würdigen Dialoge aus Welshs Roman und starke Darsteller, die unter Danny Boyles Regie zur Geltung kommen, machten «Trainspotting» zu einem der intensivsten britischen Spielfilme aller Zeiten. Jenseits des «kitchen sink realism» eines Ken Loach hebt der Film streckenweise ab in surrealistische Sphären und findet zu einem psychischen Realismus, der ein zeitgenössisches Lebensgefühl authentisch wiedergibt.
Einzelne Kritiker warfen dem Film vor, die Droge zu verherrlichen. Aber just der Verzicht auf gängige Vorurteile und Rhetorik macht die emanzipatorische Grundrichtung der Geschichte hin zu Ausstieg und Autonomie glaubwürdiger. Freilich lässt sich der Film auch als Trip geniessen, wozu auch der Soundtrack von Blur und anderen angesagten Rock-Bands beiträgt, doch im - oft bemühten - Vergleich zum ethisch tatsächlich fragwürdigen Vorläufer «A Clockwork Orange» schneidet «Trainspotting» diesbezüglich mehr als gut ab.
(SRF)
"Eine bittere, mit ungewöhnlichen filmischen Mitteln erzählte Groteske, deren auf Überraschung und Überrumpelung zielende Dramaturgie gefangen nimmt. Trotz der suggestiven Bebilderung der Drogenerfahrungen ein zugleich schockierendes und einfühlsames Porträt der Junkie-Szene - sehenswert." (film-dienst) "Trainspotting ist der beste britische Film des Jahrzehnts." (Empire). Mit außergewöhnlichen filmischen Mitteln hat der britische Starregisseur Danny Boyle eine preisgekrönte, rabenschwarze Komödie nach dem Kult-Roman von Irvine Welsh inszeniert. Laufend neue Überraschungen, schillernde Charaktere und ein ebenso düsterer wie komischer Plot sind die Hauptzutaten für das visionäre Film-Porträt der Junkie-Szene im kleinbürgerlichen Milieu Schottlands. Stets hat Boyle die seelischen Zustände seiner Protagonisten im Visier: Mithilfe von ungewöhnlichen Kameraeinstellungen, suggestiven Schnitten sowie psychedelischen Licht- und Raumeffekten fängt er die verstörten Seelen seiner jugendlichen Antihelden ein. Für Hauptdarsteller Ewan McGregor bedeutete "Trainspotting - Neue Helden" nach "Kleine Morde unter Freunden" den endgültigen Karrieredurchbruch. Seitdem spielte der Schotte unter anderem in Filmen wie "Lebe lieber ungewöhnlich", "Moulin Rouge" oder "Big Fish" mit. Nicht zu vergessen: seine Rolle als junger Obi-Wan in der "Stars Wars"-Saga. Ebenfalls mit von der Partie: Robert Carlyle ("Ganz oder gar nicht", TV-Serien "Stargate Universe" und "Once Upon A Time") und Jonny Lee Miller (TV-Serie "Elementary"). "Trainspotting - Neue Helden" gewann zahlreiche internationale Filmpreise: darunter vier Empire Awards (bester britischer Film, bester britischer Darsteller, bester britischer Regisseur, bestes Debüt) und eine "Oscar"-Nominierung für Drehbuchautor John Hodge. Auch der Soundtrack zu "Trainspotting - Neue Helden" setzte Maßstäbe: Selten wurde ein Film so nah am Zeitgeist vertont wie Danny Boyles Meisterwerk. Iggy Pop singt seinen Kult-Song "Lust for Life", Brian Eno streut "Deep Blue Day" ein und Lou Reed stimmt seinen Klassiker "Perfect Day" an. Daneben sind mit Blur, Pulp, Leftfield und vielen anderen zahlreiche angesagte Acts der 90er zu hören. Ein weiteres Highlight: Underworld mit ihrer elektronischen Hymne "Born Slippy". Zum Filmtitel - Unter der Bezeichnung "Trainspotting" frönen Bahn begeisterte Briten einem außergewöhnlichen Hobby: Sie warten an den Gleisen auf vorbeifahrende Züge und notieren sich die Zugnummern - bis sie schließlich alle Züge einmal gesehen haben.
(Nitro)
Länge: ca. 94 min.
Deutscher Kinostart: 15.08.1996
Original-Kinostart: 23.02.1996 (GB)
FSK 16
Film einer Reihe:
- Trainspotting - Neue Helden (GB, 1995)
- T2 Trainspotting (GB, 2016)
Cast & Crew
- Regie: Danny Boyle
- Drehbuch: John Hodge
- Produktion: Andrew Macdonald, Lesley Stewart, Channel Four Films, Figment Films, The Noel Gay Motion Picture Company
- Kamera: Brian Tufano, Tracey Gallacher
- Schnitt: Masahiro Hirakubo
- Maske: Graham Johnston
- Regieassistenz: David Gilchrist, Claire Hughes, Ben Johnson
- Ton: Martin Cantwell
- Spezialeffekte: Perry Costello
- Stunts: Tom Delmar
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