Schnitzlers Gestalten spielen immer "die Komödie ihrer Seele". Fridolin ist Arzt, seit neun Jahren mit Albertine verheiratet. Die beiden versuchen sich gegenseitig eifersüchtig zu machen, indem sie einander Träume erzählen. Fortan vermischen sich Traum und Realität. Fridolin wird zu einem Patienten gerufen, der bereits tot ist. Durch dieses Erlebnis erregt, irrt er durch die Nacht und endet schließlich auf einem gespenstischen Fest, halb Mummenschanz, halb Orgie. Als Eindringling begibt er sich in Lebensgefahr, wird aber von einer Schönen ausgelöst, die sich für ihn opfert. Am nächsten Tag versucht er, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Er findet zwar das Haus wieder, aber es ist unbewohnt, nichts deutet auf den nächtlichen Spuk hin. In der Zeitung liest er von dem Selbstmord der Gräfin "B". Im Leichenschauhaus glaubt er, in der Toten die Schöne der letzten Nacht zu erkennen, aber nichts ist sicher. Was bleibt, ist die Hoffnung auf Versöhnung. Ein Reigen von Figuren, die ihm begegnen. Sie alle werden von ihm beschworen in Wunsch und Alptraum dieser Reise, zu der er aufbrach, als er sein eigenes Eheglück mit einem Male als trügerisch und brüchig erkannte. "Ein Sinn wird nur von dem gefunden, der ihn sucht" - heißt es bei Schnitzler. Österreich 1969...
(ORF)
Länge: ca. 75 min.
siehe auch: Traumnovelle (D, 2024)
Cast & Crew
- Regie: Wolfgang Glück
- Drehbuch: Ruth Kerry, Wolfgang Glück
- Produktion: Walter Davy, Fritz Andraschko, Leopold Glosse
- Musik: Ángel Arteaga
- Kamera: Hannes Staudinger
- Schnitt: Monika Schtiedl
- Regieassistenz: Adi Theyer
- Ton: Karl Schlifelner, Kurt Schwarz