Leonardo da Vincis Todestag jährt sich 2019 zum 500. Mal. Als Universalgenie war da Vinci Künstler, Wissenschaftler und Maler, aber auch Bildhauer, Musiker, Dichter, Architekt, Anatom, Ingenieur, Stadtplaner, Botaniker sowie Erfinder, Philosoph und Schriftsteller. Er organisierte sogar Veranstaltungen und Feste. Sein Name ist untrennbar mit der Renaissance verbunden und steht symbolisch für den Geist dieser Epoche. Die ganze Welt kennt seine Mona Lisa und drängt sich im Louvre, um einen Blick auf sie zu erhaschen. Bei ausschließlicher Betrachtung seiner Malerei hat der exzellente Ruf des Künstlers etwas Paradoxes an sich: Gerade mal 15 Gemälde schreiben ihm die Experten offiziell zu, bei anderen sind sich die Kunsthistoriker uneins. Der Dokumentarfilm "Da Vinci or not da Vinci? - Das Rätsel um die Madonna" geht dieser spannenden Frage auf den Grund, indem er die "Madonna mit der Spindel" untersucht. Das Original gilt als verschollen, allerdings existieren mehrere Kopien. Eine von ihnen wurde in einer amerikanischen Privatsammlung aufbewahrt und vor Kurzem restauriert. Zahlreiche Fachleute nahmen das Bild genau unter die Lupe und betrachteten selbst einzelne Farbpigmente, um nach fast unsichtbaren Spuren des Künstlers zu suchen. Und wenn die Kopie doch das Original sein sollte, das von der Hand des italienischen Genies stammt? Die Nachforschungen gehen weiter mit "Leonardo da Vinci – Die Welt malen". Obwohl er unzählige Talente besaß, räumte da Vinci dem Malen einen besonderen Stellenwert ein. Der Film erkundet, wer der Gelehrte wirklich war und was Malerei für ihn bedeutete. Denn sie war viel mehr als eine bildende Kunst. Da Vinci betrachtete die Malerei als Philosophie, als absolute Kunst zur Entschlüsselung der Welt.
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Länge: ca. 91 min.
Deutsche TV-Premiere: 02.11.2019 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Frédéric Wilner