"1847 erschien Prosper Mérimées Novelle "Carmen" über den Räuber Don José, der kurz vor seiner Hinrichtung dem Erzähler seine Lebensbeichte ablegt. Auf der Flucht traf er in Sevilla auf die schöne Zigeunerin "Carmen", eine Begegnung, die für beide tragische Verstrickungen bis zum Tod bereithielt. Dass "Carmen" bis heute als Synonym für die feurige, Flamenco tanzende junge Spanierin steht, ist der gleichnamigen Oper George Bizets zu verdanken, die ab 1875 auf der Grundlage von Mèrimées Novelle ihren Siegeszug durch die Opernhäuser der Welt antrat. Die junge, attraktive Carmen braucht die Hilfe ihres Onkels Jean. Sie verspricht dem kauzigen Regisseur, ihm mit ihren Freunden eine neue Filmproduktion zu ermöglichen. Die Dreharbeiten sollen jedoch nur als Tarnung für die Entführung der Tochter eines Großindustriellen dienen. Während eines Überfalls verliebt sich der einsame Polizist Joseph in die verführerische und eiskalte Carmen und bricht mit allen Pflichten. So entwickelt sich auf der Flucht eine selbstzerstörerische Amour fou. In Jean-Luc Godards Adaption der Vorlage in die heutige Zeit spielt Maruschka Detmers die Hauptrolle. "Vorname Carmen" wurde 1983 bei den Filmfestspielen in Venedig mit dem "Goldenen Löwen" ausgezeichnet. 20:15 Carmen - Die Dokumentation 20:50 Carmen (Ballett von Mats Ek) 21:40 Carmen gegen Carmen (Witt/Thomas Calgary 1988) 21:50 Flamenco in Sevilla 22:35 Vorname: Carmen (Spielfilm Godard) Der französische Künstler Thierry Noir, der 1982 nach Berlin kam und mit der Bemalung der Berliner Mauer bekannt wurde, zeichnet zwischen den Beiträgen ein eigenwilliges Porträt der Carmen.
(ZDF)
Länge: ca. 85 min.
Deutscher Kinostart: 13.07.1984
Original-Kinostart: 11.01.1984 (F)
Internationaler Kinostart: 01.12.1983 (NL)
Cast & Crew
- Regie: Jean-Luc Godard
- Drehbuch: Anne-Marie Miéville
- Produktion: JLG, Films A2, Bernard Bouix, Alain Sarde
- Musik: Ludwig van Beethoven, Tom Waits
- Kamera: Raoul Coutard
- Schnitt: Jean-Luc Godard