Seit über 15 Jahren arbeitet die ausgebildete Theaterregisseurin Christina Seeland in der Pflege und hört immer wieder Kommentare wie: "50 Prozent der in Heimeinrichtungen lebenden, behinderten Menschen wären bestimmt lieber tot." Dieser Frage ging sie in ihren Gesprächen, Therapiestunden, Ausflügen und Reisen mit den Protagonisten nach und erlebte, wie vielfältig, interessant und wertvoll für jeden Einzelnen das Leben ist. Thomas lebt seit 19 Jahren mit Multipler Sklerose, ist bettlägerig und hat mehr Verabredungen als manch "Gesunder". Jan und Susanne sind ein überraschend normales Pärchen im Rollstuhl, und Rosi ist ein Rollstuhl fahrendes zartgliedriges Bollwerk für Lebensfreude und eiserne Disziplin. Corinna will mit Behinderten nichts zu tun haben und sitzt doch nach einem Hirnschlag selbst seit drei Jahren im Rollstuhl. Und Stephan lebt nach einem Autounfall seit zehn Jahren irgendwo zwischen Koma und Bewusstsein. "Wärst Du lieber tot?" ist ein Dokumentarfilm über Schwerstkranke und Behinderte, der erzählt, warum das Leben lebenswert ist. Christina Seeland begleitet in ihrem Debütfilm sechs Betroffene von 35 bis 55 Jahren. Entstanden ist ein schonungslos offenes und liebenswert humorvolles Bild schwerkranker Menschen, das nicht beschönigt, sondern Schönheit sichtbar macht. Neben den sechs Hauptfiguren werden auch ihre Familienangehörigen, Freunde wie auch das Pflegepersonal der Einrichtung vorgestellt.
(3sat)
Länge: ca. 69 min.
Deutscher Kinostart: 15.11.2010
Deutsche TV-Premiere: 15.11.2010 (ZDF)
FSK 12
gezeigt bei: Barrierefrei (D, 2010)
gezeigt bei: Das kleine Fernsehspiel (D, 1963)
Cast & Crew
- Regie: Christina Seeland
- Drehbuch: Christina Seeland
- Produktion: Ilona Schultz
- Musik: Kai Schoormann
- Kamera: Bettina Herzner
- Schnitt: Gabriele Kröber und Christina Seeland