Seit Jahren hat es in dem bayerischen Skiort Hollerbach nicht mehr geschneit, nun bleiben die Touristen weg. Eine Situation, unter der das ganze Dorf ebenso leidet wie der Gastwirt Georg und seine Frau Emilie. Als Emilies strenggläubige Mutter Daisy stirbt, hat Georg eine Idee, wie man die Touristenströme wieder anlocken könnte: Der Papst soll die Verstorbene heiligsprechen. Tatsächlich kommt ein Gesandter des Vatikans ins Dorf, um die Heiligsprechung zu prüfen - nun muss schnell ein Wunder her! Einst war das bayerische Hollerbach ein florierender Skiort. Aber seit fünf Jahren hat es in der Gegend nicht mehr geschneit - und mit dem fehlenden Schnee bleiben auch die Touristen weg. Gastwirt Georg (Christian Ulmen), der vor Jahren der Liebe wegen von Hamburg ins Dorf zog, will die Heimat seiner Frau Emilie (Marie Leuenberger) nicht aufgeben. Als deren streng katholische Mutter Daisy (Hannelore Elsner) bei einem skurrilen Unfall ums Leben kommt, hat Georg einen Geistesblitz: Wenn man die Verstorbene hochoffiziell zur Heiligen erklären ließe, könnte sich Hollerbach in einen boomenden Wallfahrtsort verwandeln. Nach anfänglicher Skepsis lassen sich auch der Dorflehrer Pellhammer (Maximilian Schafroth), der Polizist Hartl (Simon Schwarz) und der Bestatter Möslang (Jürgen Tonkel) von Georgs Plan überzeugen. Auch Emilies freigeistige Schwester Evi (Lisa Maria Potthoff) ist mit von der Partie. Nur Emilie selbst darf keinesfalls erfahren, wie man das Gedenken an ihre verblichene Mama ausnutzen will. Und so reist Georg heimlich nach Rom, wo es ihm tatsächlich gelingt, einen Gesandten des Vatikans in die bayerische Provinz zu locken, der die Heiligsprechung prüfen soll. Für Georg und seine Freunde gilt es nun, sich etwas einfallen zu lassen, denn jetzt muss schnell ein Wunder her! Mit "Wer's glaubt wird selig" startet das BR Fernsehen seine fünfteilige Reihe "Junger Film", die sich an den folgenden Donnerstagen fortsetzt mit "Der Hund begraben", "Einmal bitte alles", "Nichts passiert" und "Ziemlich beste Freunde". Seit seinem Spielfilmdebüt "Wer früher stirbt, ist länger tot" (2006), wird Marcus H. Rosenmüller als Kultregisseur des modernen bayerischen Heimatfilms gefeiert. Doch vielleicht ist die BR-Koproduktion "Wer's glaubt wird selig" der einzige wirkliche Heimatfilm von "Rosi" und das, obwohl er für den Film ein amerikanisches Drehbuch von Jeremy Lewen ("Die Legende von Bagger Vance", 2000) adaptierte. Denn während Rosenmüllers andere Filme zwar in Bayern spielen, die Heimat aber vorrangig Schauplatz ist, kämpfen Georg und seine Freunde hier um die Zukunft ihres Dorfs. Dass die Hauptfigur Georg ein Zugereister ist und vom Hamburger Jung' Christian Ulmen gespielt wird, verleiht der anarchischen Komödie besonderen Charme und enthüllt zwischen schwarzer Satire und fröhlichem Klamauk eine tiefe Wahrheit: Heimat ist, wo das Herz ist. Und wie schon in "Wer früher stirbt, ist länger tot" steht die Frage im Mittelpunkt: Wo sind die Grenzen zwischen Spiel, Wunder, Glaube und der Wirklichkeit? In dieser lustvoll-chaotischen Komödie glänzen Hannelore Elsner als bigotte Schwiegermutter und Jürgen Tonkel als schrulliger Bestatter. Die Musik ist von Gerd Baumann, der unter seinem Pseudonym John Ferdinand Woodstock auch den Filmsong "Santo Subito" singt. "In seinem neuesten Werk ist Rosenmüller nichts und niemand heilig. Das Drehbuch von Hollywood-Regisseur Jeremy Lewen übersetzte Rosenmüller nicht nur, sondern spickte die absurde Handlung mit allerlei schwarzem Humor und überhöhten Szenen." (Vera Markert, Münchner Merkur, 19.08.2012)...
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 105 min.
Deutscher Kinostart: 16.08.2012
Deutsche TV-Premiere: 11.08.2014 (Das Erste)
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Marcus H. Rosenmüller
- Drehbuch: Jeremy Leven
- Produktion: Quirin Berg, Max Wiedemann, Susanne Hildebrand, Fabian Ascher, Friedrich Böhm, Christoph Englert, Peter Jansen, Theo Leipert, Ernek Reder, Wiedemann
- Produktionsauftrag: ARD
- Produktionsfirma: Berg Filmproduktion, ARD Degeto, Bayerischer Rundfunk
- Musik: Gerd Baumann
- Kamera: Stefan Biebl
- Schnitt: Georg Söring
- Regieassistenz: Larissa von Sturmberg, Jacqueline Winkel
- Ton: Stephan Fandrych, Marcus Kastner, Stefan Palleis, Klaus Strazicky, Michael Vetter
- Spezialeffekte: Friedrich Böhm
- Distribution: Constantin Film Verleih