Auf dem Dach seines Elternhauses hängt der kleine Jiro im Japan von 1920 dem Traum vom Fliegen nach. Zu kurzsichtig für eine Karriere als Pilot, ist Jiro schon früh vom Wunsch beseelt, Flugzeuge zu bauen. Im Traum lädt ihn der seelenverwandte Flugpionier Giovanni Caproni zu einem Testflug mit jenem fantastisch anmutenden Ungetüm ein, das 1921 in den Lago Maggiore stürzt.
Als junger Ingenieur heuert Jiro bei Mitsubishi an. Er bringt es als Konstrukteur bis an die Spitze des kaiserlichen japanischen Flugprogrammes, das zwischen zwei Weltkriegen von militärischen Machtansprüchen vereinnahmt wird. Jiro entwirft fieberhaft den späteren Pearl-Harbor-Kamikaze-Flieger; seine geliebte Naoko. Deren Wege kreut er 1923 in der Feuersbrunst des verheerenden Erdbebens von Kanto erstmals, erkennt gleichwohl die Poesie in seiner Seele. Wie Jiros Traum vom Tanz über den Wolken ist freilich auch die junge Frau von einer zerstörerischen Macht bedroht: der Tuberkulose.
Für seine erklärte Abschiedsvorstellung hat sich der legendäre japanische Animationsfilmemacher Hayao Miyazaki, dem für Werke wie «Prinzessin Mononoke» und «Chihiros Reise ins Zauberland» auch im Westen grosse Bewunderung zuteilwurde, einen Stoff gewählt, der für ihn eine Herzensangelegenheit gewesen sein muss. Denn sein Vater hatte in der Fabrik Maschinenteile für die Kampfflugzeuge des 1982 verstorbenen Jiro Horikoshi hergestellt und damit eine Sehnsucht in die Lüfte gelenkt, die auch aus den Filmen «Das wandelnde Schloss» und «Das Schloss im Himmel» spricht. Nicht ohne Grund ist Miyazakis Zeichentrickstudio Ghibli nach einem Flugzeug Giovanni Capronis benannt.
Für eine zusätzliche Handlungsebene verlässt der Filmemacher die Luftfahrtgeschichte und findet Inspiration beim Dichter Tatsuo Hori und dessen titelstiftender Novelle «Wie der Wind sich hebt» um ein Paar in einem Sanatorium in den Bergen von Nagano sowie Thomas Manns «Zauberberg». Nur kauzige Fantasiegestalten suchen Miyazaki-Fans in diesem gleichwohl bezaubernden Schwanengesang vergeblich, der nicht nur im «Züritipp» Wehmut weckte: «Wie Miyazaki Unbelebtes zum Atmen bringt, ist grossartig. Er macht sogar den Wind sichtbar - zusammen mit dem Zauber, der in den alltäglichen Dingen ruht. Wir werden diesen Ingenieur der Träume und seine schwerelosen Filme vermissen.»
Als junger Ingenieur heuert Jiro bei Mitsubishi an. Er bringt es als Konstrukteur bis an die Spitze des kaiserlichen japanischen Flugprogrammes, das zwischen zwei Weltkriegen von militärischen Machtansprüchen vereinnahmt wird. Jiro entwirft fieberhaft den späteren Pearl-Harbor-Kamikaze-Flieger; seine geliebte Naoko. Deren Wege kreut er 1923 in der Feuersbrunst des verheerenden Erdbebens von Kanto erstmals, erkennt gleichwohl die Poesie in seiner Seele. Wie Jiros Traum vom Tanz über den Wolken ist freilich auch die junge Frau von einer zerstörerischen Macht bedroht: der Tuberkulose.
Für seine erklärte Abschiedsvorstellung hat sich der legendäre japanische Animationsfilmemacher Hayao Miyazaki, dem für Werke wie «Prinzessin Mononoke» und «Chihiros Reise ins Zauberland» auch im Westen grosse Bewunderung zuteilwurde, einen Stoff gewählt, der für ihn eine Herzensangelegenheit gewesen sein muss. Denn sein Vater hatte in der Fabrik Maschinenteile für die Kampfflugzeuge des 1982 verstorbenen Jiro Horikoshi hergestellt und damit eine Sehnsucht in die Lüfte gelenkt, die auch aus den Filmen «Das wandelnde Schloss» und «Das Schloss im Himmel» spricht. Nicht ohne Grund ist Miyazakis Zeichentrickstudio Ghibli nach einem Flugzeug Giovanni Capronis benannt.
Für eine zusätzliche Handlungsebene verlässt der Filmemacher die Luftfahrtgeschichte und findet Inspiration beim Dichter Tatsuo Hori und dessen titelstiftender Novelle «Wie der Wind sich hebt» um ein Paar in einem Sanatorium in den Bergen von Nagano sowie Thomas Manns «Zauberberg». Nur kauzige Fantasiegestalten suchen Miyazaki-Fans in diesem gleichwohl bezaubernden Schwanengesang vergeblich, der nicht nur im «Züritipp» Wehmut weckte: «Wie Miyazaki Unbelebtes zum Atmen bringt, ist grossartig. Er macht sogar den Wind sichtbar - zusammen mit dem Zauber, der in den alltäglichen Dingen ruht. Wir werden diesen Ingenieur der Träume und seine schwerelosen Filme vermissen.»
(SRF)
Weiterer Titel: The Wind Rises
Länge: ca. 126 min.
Deutscher Kinostart: 17.07.2014
Internationaler Kinostart: 20.07.2013
Deutsche TV-Premiere: 12.06.2016 (arte)
FSK 6
Cast & Crew
- Originalsprecher: Mansai Nomura (Giovanni Battista Caproni), Shinobu Otake (Mrs. Kurokawa), Masahiko Nishimura (Kurokawa), Keiko Takeshita (Jiro's mother), Miori Takimoto (Nahoko Satomi), Hidetoshi Nishijima (Kiro Honjo), Mirai Shida (Kayo Horikoshi), Jun Kunimura (Hattori), Morio Kazama (Satomi), Hideaki Anno (Jiro Horikoshi), Kaichi Kaburagi (young Jiro Horikoshi), Joseph Gordon-Levitt (Jiro Horikoshi), Zach Callison (young Jiro Horikoshi), Mayu Iino (young Nahoko Satomi), Emily Blunt (Nahoko Satomi), John Krasinski (Kiro Honjo), Martin Short (Kurokawa), Werner Herzog (Castorp), William H. Macy (Satomi), Edie Mirman (Jiro's mother), Mae Whitman (Kayo Horikoshi/Kinu), Eva Bella (young Kayo Horikoshi), Mandy Patinkin (Hattori), Jennifer Grey (Mrs. Kurokawa), Stanley Tucci (Giovanni Battista Caproni), Elijah Wood (Sone), Ronan Farrow (Mitsubishi employee), Darren Criss (Katayama)
- Deutsche Sprecher: Tim Knauer (Jirō Horikoshi), Kaya Marie Möller (Naoko Satomi), Till Endemann (Honjō), Frank-Otto Schenk (Hattori), Marion Musiol (Jirōs Mutter), Marcus Off (Caproni), Lutz Schnell (Kurokawa), Sarah Alles (Kayo Horikoshi), Uwe Büschken (Satomi), Juana-Maria von Jascheroff (Kurokawas Frau), Reinhard Kuhnert (Hans Castorp)
- Regie: Hayao Miyazaki
- Drehbuch: Hayao Miyazaki
- Buchvorlage: Hayao Miyazaki
- Produktion: Toshio Suzuki
- Musik: Joe Hisaishi
- Kamera: Atsushi Okui, Hayao Miyazaki
- Schnitt: Takeshi Seyama