Shaul geht noch zur Schule. Sein 18-jähriger Bruder Yaki ist schon bei der Armee, wo er seinen Wehrdienst ableistet. An den Wochenenden kommt er nach Hause zu seiner Familie. Mit seiner Waffe fühlt sich Yaki stark und auch Shaul ist von seinem Bruder beeindruckt. Als der Vater seine Arbeit verliert, versucht Mutter Paula, die Familie mit Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten. Doch bald schon stehen die Gläubiger vor der Tür und drohen der Familie mit dem Rauswurf aus ihrer Wohnung. Um der prekären Situation Herr zu werden, beschließen Yaki und Shaul, gemeinsam ein Mädchen aus Shauls Schule zu entführen. An einem Wochenende wollen sie Geld von den reichen Eltern der jungen Dafna erpressen, die Shaul seit einiger Zeit beobachtet. Gemeinsam lauern sie ihr auf dem Nachhauseweg auf und verstecken sie gefesselt und geknebelt im Keller ihres Wohnhauses. Die Situation ist angespannt, denn Dafnas Eltern feiern als orthodoxe Juden den heiligen Sabbat und gehen nicht ans Telefon, doch am Sonntag muss Yaki wieder in die Kaserne. Durch das unbedarfte Verhalten der jungen Männer erstickt ihre Geisel einmal beinahe. Außerdem hat sie mehrmals die Chance, einen Blick auf die Gesichter ihrer Entführer zu erhaschen. Schließlich entscheiden die Brüder, Dafna wieder freizulassen. Mit Dafnas Kreditkarte heben sie 400 Euro - Dafnas Konto hat eine Jugendsperre - als Ersatz für das geplante Lösegeld von 125.000 Euro ab. Als Yaki wieder bei der Armee ist, erhält er plötzlich die Nachricht, dass sein Vater sich das Leben genommen hat. Er reist sofort nach Hause, wo ihn die von Trauer betäubte Familie empfängt ...
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"Youth" ist ein israelischer Film, wie man ihn noch nicht gesehen hat. Tom Shoval bedient sich nicht vornehmlich eines politischen Konflikts, um Spannung oder Dramatik zu erzeugen, sondern inszeniert mit feinem Strich, wie die Beziehungen der Menschen unter dem Einfluss von immer existenzieller werdenden sozialen Konflikten zu bröckeln beginnen. Die Widersprüche, die das junge Land und die Menschen prägen, machen diese Geschichte möglich und überaus glaubhaft.
(arte)
Länge: ca. 118 min.
Deutscher Kinostart: 23.01.2014
Internationaler Kinostart: 10.02.2013
Original-Kinostart: 29.08.2013 (IL)
Deutsche TV-Premiere: 27.01.2016 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Tom Shoval
- Drehbuch: Tom Shoval
- Produktion: Gal Greenspan, Roi Kurland, Moshe Edery, Leon Edery, Tony Copti, Green Productions, Saarländischer Rundfunk
- Produktionsfirma: United King Films, ONE TWO Films, ARTE
- Musik: Anne-Marie David
- Kamera: Yaron Scharf
- Schnitt: Joel Alexis
- Ton: Michal Krajczok, Markus Krohn, Gil Toren, Friedrich Wohlfarth
- Spezialeffekte: Matthias Albrecht