"Solange es Menschen gibt, die Elfenbein kaufen, wird es solche Märkte geben. Und solange es solche Märkte gibt, werden weiter Elefanten getötet." Das sagt Cosma Wilungula, Chef der kongolesischen Naturschutzbehörde. Er steht auf einem offenen Elfenbeinmarkt in Kinshasa, und er muss hilflos mit ansehen, wie dort das Elfenbein von rund 150 Elefanten zum Kauf angeboten wird. Seine Regierung hat andere Sorgen als tote Elefanten. Von ihr wird er keine Unterstützung bekommen, um die Tiere in seinem Land zu schützen. Das ist die Realität in der Demokratischen Republik Kongo, wo nur noch ein paar hundert Elefanten den jahrelangen Bürgerkrieg überlebt haben. Wo Armee und Rebellen Elefanten ungehindert töten, mit dem Elfenbein ihren Kampf finanzieren, das Fleisch als Proviant lagern. Ähnlich sieht es in anderen Ländern West- und Zentralafrikas aus. Bis zu 30 000 Elefanten werden nach Schätzungen von Experten jedes Jahr in Afrika von Wilderern getötet. Verantwortlich sei die steigende Nachfrage aus China und Japan. Moderner Elfenbeinschmuggel, sagt ein kenianischer Fahnder, ist genauso organisiert wie Drogenschmuggel. Kartelle verschieben die Stoßzähne rund um die Welt. Mit unterschiedlichem Erfolg versuchen die Elefanten-Staaten Afrikas gegen die Wilderei vorzugehen. Drei Monate lang reisten ZDF-Afrika-Korrespondent Jörg Brase und sein Team durch Kenia, Tansania und die Demokratische Republik Kongo. Sie gingen mit kenianischen Wildhütern auf Streife, sahen riesige Elfenbeinlager, besuchten die Elefanten-Passage in Kilimandscharo-West in Tansania, sprachen mit Bauern, deren Felder von Elefanten zerstört wurden, trafen Wilderer und Wildhüter im Kongo. Der Film zeigt den verzweifelten Kampf gegen die Elfenbeinwilderei, die Probleme, aber auch Lösungsansätze, um den Kampf um Afrikas Elfenbein vielleicht doch noch zu gewinnen.
(ZDF)
Länge: ca. 30 min.
Deutsche TV-Premiere: 20.06.2010 (ZDF)
Cast & Crew
- Kamera: Michael Berger