Deutsche TV-Premiere: 10.09.2010 (arte)
Seit fast 50 Jahren leidet die Bevölkerung Kolumbiens unter einem bewaffneten, undurchsichtigen Konflikt um Drogen, Land und Macht, geführt von der Drogenmafia, dem Militär, Guerilleros und Paramilitärs. Laut Amnesty International hat die Situation im Land bisher 70.000 Todesopfer gefordert. Drei bis vier Millionen Menschen wurden gewaltsam vertrieben und etwa 30.000 Kolumbianer verschwanden spurlos. Seit 15 Jahren berichtet der Journalist Hollman Morris über die Konflikte in seinem Heimatland und stellt dabei vor allem die Menschenrechtsverletzungen in den Mittelpunkt seiner Reportagen. Von 2002 und 2008 produzierte er die wöchentliche Fernsehsendung "Contravía" (= Gegenverkehr), die sich als einzige politische und zudem unabhängige Sendung in einer von Shows und Serien geprägten Fernsehlandschaft über lange Zeit halten konnte. Für seine Sendung filmte er unzählige Augenzeugenberichte der schlimmsten Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien und verfügt damit über das wichtigste Videoarchiv der jüngeren Geschichte Kolumbiens. Der Regisseur Juan José Lozano begleitete Hollman Morris bei seinem Versuch, "die Eingeweide des Krieges" zu verstehen, indem er kreuz und quer durchs Land reist. Er zeichnet das Porträt eines mutigen, für Menschenrechte und Meinungsfreiheit kämpfenden Mannes in einem vom Krieg zerrissenen Land.
(WDR)
Cast & Crew
- Regie: Juan José Lozano