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TV-Kritik/Review: "A Discovery of Witches": Warum die zweite Staffel im Vergleich zur ersten schwächelt
(25.02.2021)

Gut zweieinhalb Jahre mussten sich Fans von 
Die zweite Staffel der Fantasyserie unterscheidet sich deutlich von der ersten, vor allem bedingt durch die Zeitreise von Diana (Teresa Palmer) und Matthew (Matthew Goode). London um 1590/91 bringt nicht nur ein neues Setting, sondern auch neue Kostüme und vor allem eine schier unendlich erscheinende Anzahl neuer Charaktere, von denen man sich besonders zu Anfang schon ein bisschen erschlagen fühlen kann. Dazu kommt ihre Reise von London über Sept-Tours nach Böhmen und zurück, wobei noch mehr neue Eindrücke auf den Zuschauer warten.
Das Tempo der Staffel hat dabei einfach zu oft nicht gestimmt. Besonders die ersten Episoden haben sich etwas zäh angefühlt und die Handlung nur schwerfällig vorangebracht. Ein Großteil der ersten Staffelhälfte hat sich schlicht wie Vorgeplänkel für die zwei letzten Folgen angefühlt, in denen auf einmal alles Schlag auf Schlag ging und sich ein wichtiges Ereignis an das nächste reihte.
Visuell ist die Reise in die Vergangenheit in jedem Fall auf ganzer Linie gelungen. Die detaillierten Kostüme, kleinen Gassen und prunkvollen Hallen machen die Serie noch ein Stück magischer, wenn auch ein wenig düsterer und ernster als in der ersten Staffel. Sehr interessant und gut gelungen war auch der Ansatz, historische Figuren wie Christopher 'Kit' Marlowe (Tom Hughes) zu Kreaturen zu machen und mit dem Gedanken zu spielen, historische Gruppierungen wie "Die Schule der Nacht" mit Magie zu verknüpfen.

Überhaupt waren die meisten neuen Figuren in Staffel zwei eine wahre Bereicherung für die Serie, allen voran Philippe de Clermont (James Purefoy), Gallowglass (Steven Cree), Kit, Goody Alsop (Sheila Hancock) und Phoebe (Adelle Leonce). Jedoch reichte die Screentime kaum aus, um ihnen allen gerecht zu werden. Andere neue Figuren wie Jack (Joshua Blue Pickering) und Louisa (Elaine Cassidy) kamen so sporadisch vor, dass man sie vielleicht lieber gänzlich außen vor gelassen und so mehr Zeit für die anderen Rollen gehabt hätte. Auch die Relevanz von Queen Elizabeth I. (Barbara Marten) und Father Hubbard (Paul Rhys), dem Vampir-Herrscher Londons, wurde immer wieder betont. Beide hatten im Endeffekt aber kaum Einfluss auf die Handlung. Darüber hinaus musste das große Ensemble an neuen Nebenfiguren in der Vergangenheit irgendwie neben den bereits bestehenden Nebenfiguren in der Gegenwart untergebracht werden.
In der fehlenden Balance zwischen Gegenwart und Vergangenheit lag wohl die größte Schwäche dieser Staffel. Ein Großteil der Folgen spielte ausschließlich in der Vergangenheit und gewährte jeweils nur wenige Minuten mit den Figuren aus Staffel eins, während zwei Episoden sich wiederum fast durchgehend auf die Gegenwart konzentrierten. Diese Aufteilung funktionierte nur in seltenen Momenten, wie bei der Folge mit Philippes letzter Nachricht an Ysabeau (Lindsay Duncan), die einen schönen Bogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart spannte. Erst im Staffelfinale wurde das einseitige Konzept der Episoden aufgelöst.
Das führte dazu, dass einstmals wichtige Figuren wie Satu (Malin Buska) oder Miriam (Aiysha Hart) froh sein durften, wenn sie einmal alibimäßig durchs Bild huschen konnten. Die positive Ausname bildete hierbei Marcus (Edward Bluemel), dem gemeinsam mit Phoebe verhältnismäßig viel Raum für eine spannende Geschichte gegeben wurde. Jedoch liefen anonsten viele angefangene Storylines, wie Satus Besuch bei ihrer Mutter in Lappland, einfach ins Leere. Gerbert (Trevor Eve) und Knox (Owen Teale), einst die gefährlichsten Gegenspieler im Universum von "A Discovery of Witches", haben den Großteil der Staffel damit verbracht, lautstark ihre ausgeklügelten Pläne zu schmieden - umgesetzt haben sie davon bisher jedoch verschwindend wenig.

Überhaupt hat die Staffel sehr viel Zeit damit verbracht, zu erzählen, was wer vorhat, jedoch nur wenig davon auch in die Tat umgesetzt. Domenico (Gregg Chillin) ist immer noch auf der Jagd nach dem Vampir im Blutrausch, der sich in letzter Sekunde als Benjamin Fuchs (Jacob Ifan), erwiesen hat, Em (Valarie Pettiford) hat von Rebecca (Sophia Myles) eigentlich nur erfahren, dass das Buch des Lebens noch eine wichtige Rolle spielen wird und Diana und Matthew stehen mit ihrer Suche prinzipiell wieder ganz am Anfang. Ganz zu schweigen von dem Chaos, das sie in der Vergangenheit angerichtet haben.
Immerhin hat Diana mittlerweile einen Großteil ihrer Magie gemeistert und auch das hat die Staffel visuell atemberaubend schön in Szene gesetzt. Auch persönlich hat die Reise in die Vergangenheit Diana und Matthew vorwärts gebracht. Ihr Vertrauen zueinander und ihr neu geschlossener Bund sind enger denn je. Der Blick in Matthews persönliche Vergangenheit war spannend und hat einiges ans Licht gebracht, was seine Persönlichkeit besser erleuchtet und erklärt hat.
Schauspielerisch konnte man in Staffel zwei merken, dass Teresa Palmer und Matthew Goode unglaublich an ihren Rollen gewachsen sind: Ihre gemeinsamen Szenen waren oft mit Abstand die stärksten und mitreißendsten der gesamten Staffel, da beide darin eine unglaubliche Präsenz an den Tag gelegt haben. Besonders Diana hat sich von einer in Staffel eins oft noch zurückhaltenden, zu einer starken und selbstbestimmten Frau entwickelt. Ihre Reaktion auf die vielen, angespannten Situationen, welche die Serie fast in generische Vampir-Klischees hat abdriften lassen, haben diese oft aufgefangen und wieder ins Gegenteil verkehrt.

Dabei haben Diana und Matthew oftmals gerade während ihrer hitzigen Debatten und Streitereien gezeigt, dass in guten wie in schlechten Zeiten
 nicht einfach nur eine hohle Phrase ist, indem sie durch die schweren Zeiten noch engen zusammengerückt sind und sich gegenseitig Halt gegeben haben. Nicht bei jedem Paar wird nicht nur in romantischen Momenten die tiefe Verbundenheit sichtbar, sondern gerade in schwierigen Situationen.
Fazit
Insgesamt fühlt es sich trotz vieler starker Momente so an, als hätte die zweite Staffel zwischenzeitlich ihr Ziel aus den Augen verloren oder sich schlicht zu viel auf einmal vorgenommen und dadurch nicht das Potenzial ausgeschöpft, dass in den zwei zusätzlichen Episoden lag. Einzeln gesehen waren die Folgen allesamt auf gewohnt hohem Niveau, aber zusammengenommen fehlt im Vergleich zur ersten Staffel einfach etwas. Viele der Handlungsstränge wurden bis zuletzt nicht aufgeklärt, sodass die Staffel wieder mit mehreren Cliffhangern geendet ist und wie auch schon in Staffel eins mit einer Zeitreise von Diana und Matthew. Der Großteil der Geschichte scheint also noch in Staffel drei zu warten.
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