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TV-Kritik/Review: "Monarch: Legacy of Monsters": Wieso die MonsterVerse-Serie nur mäßig überzeugt

von R.L. Bonin
(16.11.2023)
Schwache Charaktere, aber starke Monster!
"Monarch: Legacy of Monsters"
Apple TV+
TV-Kritik/Review: "Monarch: Legacy of Monsters": Wieso die MonsterVerse-Serie nur mäßig überzeugt/Apple TV+

Das "MonsterVerse" wächst! Am 17. November erscheinen die ersten zwei Folgen der Mystery-Drama-Serie  "Monarch: Legacy of Monsters" auf Apple TV+. Bei der Produktion handelt es sich um den sechsten Teil des sogenannten "MonsterVerse", welches mit dem Blockbuster  "Godzilla" aus dem Jahr 2014 sein Debüt feierte. Lohnt sich die Serie mit Schauspiellegende Kurt Russell? Und muss man die Filme zuvor gesehen haben?

Es gibt immer zwei Seiten einer Geschichte - dieses Sprichwort scheint der neuesten Serie von Apple TV+ gerecht zu werden. Zumindest, wenn man dem Vorspann und der offiziellen Handlungsbeschreibung Glauben schenkt. Zwei Geschwister aus zwei unterschiedlichen Ländern suchen nach ihrem verschollenen Vater. Über zwei Zeitlinien hinweg wird ein gewaltiges Vermächtnis offengelegt. Dadurch verschwimmen die Grenzen zwischen zwei Welten - der unseren und einer mit offenbar gigantischen Monstern. Die Prämisse ist simpel und dennoch stark. Wird diese aber auch mit Charakteren, Handlung und Inszenierung fesselnd umgesetzt?

Cast und Handlung von "Monarch: Legacy of Monsters"

Anna Sawai als Cate Randa
Anna Sawai als Cate Randa Apple TV+

Eine der beiden Haupthandlungen von "Monarch: Legacy of Monsters" spielt etwa ein Jahr nach Godzillas Verwüstung von San Francisco. Cate Randa (Anna Sawai), eine junge Lehrerin aus der Bay-Area, trifft 2015 in Tokyo unerwartet auf ihren Halbbruder Kentaro (Ren Watabe). Beide wussten zuvor nicht von ihrer jeweiligen Existenz. Beim Versuch mehr über ihren mysteriösen Vater herauszufinden, stoßen sie auf vertrauliche Dokumente rund um die Geheimorganisation "Monarch". Das führt zur zweiten Story, die in den 1950ern die Zeit vor, während und nach der Entstehung von "Monarch" behandelt. Im Mittelpunkt stehen vor allem die Strippenzieher Dr. Keiko Miura (Mari Yamamoto) und ihr Partner Bill Randa (Anders Holm) sowie ihr gemeinsamer Freund und Begleiter, der US-Soldat Lee Shaw (Wyatt Russell). Letzterer bildet die Brücke zwischen den beiden Timelines, da er der Einzige ist, der im 21. Jahrhundert noch lebt. Das Tüpfelchen auf dem "i": Der gealterte Shaw wird von Junior Russells echtem Vater, Schauspiellegende Kurt Russell, porträtiert.

Kurt Russell
Kurt RussellApple TV+

"Monarch: Legacy of Monsters" - Muss man sich im MonsterVerse auskennen?

Wer die vorherigen Filme aus dem Godzilla-Franchise gesehen hat, wird bei "Monarch" womöglich aufhorchen. Die geheime Organisation war unter anderem schon in "Godzilla" (2014) und  "Kong: Skull Island" (2017) Thema. Aus dem Letzteren gibt es bereits in den ersten Minuten der Pilotfolge ein besonderes Wiedersehen (mehr wird hier nicht verraten!). Doch die Serie scheint wohl dem Vorbild anderer filmischer Universen zu folgen: Vorwissen hilft den Fans und schließt manche Lücke in der übergeordneten Handlung, aber das Werk kann auch unabhängig betrachtet - und entsprechend beurteilt werden.

Review von "Monarch: Legacy of Monsters": Cast, Figuren und Story

Apple TV+ hebt sich als Streamingplattform vor allem durch die qualitativ hochwertige Produktion ihrer Inhalte ab. Das ist auch in "Monarch: Legacy of Monsters" der Fall - und das wird nicht nur anhand der gelungenen CGI-Effekte erkennbar. Die zahlreichen, unterschiedlichen Kameraeinstellungen, die sogar in kurzen (Übergangs-)Szenen verwendet werden, lassen einen hohen Produktionsaufwand durchschimmern. Da vergisst man glatt, dass es um Monster gehen soll...

Wyatt Russell
Wyatt Russell Apple TV+

In diesem Sinne bekommen die Charaktere viel Raum, um sich zu entfalten: kleine Gesten, Anekdoten, stille Szenen, in denen die Handlung nicht wesentlich vorangebracht wird - in der Kürze: unglaublich viel Exposition. Manchmal sogar zu viel. Denn dadurch fühlen sich manche Sequenzen an, als hätte man sie künstlich in die Länge gezogen. Bei einer verträglichen Dauer von etwa 40 bis 50 Minuten pro Folge und durch die doch häufigen Zeitsprünge rückt dieser Eindruck in den Hintergrund - zumindest in den ersten zwei Folgen.

Trotz der Chance, sich dreidimensional und vielseitig zu präsentieren, bleiben die Charaktere tendenziell einfältig. Das fällt vor allem bei dem Geschwisterpaar Cate und Kentaro auf, die sich beide von dem ersten Augenblick an nicht leiden können. Doch ihre Abneigung verändert sich nicht - die Figuren machen nicht einmal den Anschein, eine Entwicklung zu durchleben. Auch bei ihren Vorfahren, Keiko und Bill, ist auffällig, wie wenig sie sich im Abstand von sieben Jahren(!) verändert haben - abgesehen von ihrer romantischen Beziehung. Wer darüber hinwegsehen kann und sich sowieso mehr für die Monster als für die Menschen begeistert, wird an "Monarch: Legacy of Monsters" sicherlich Gefallen finden.

Godzilla
Godzilla Apple TV+

Und Monster gibt es auch: Der Titel allein garantiert quasi monströse Unterhaltung. So ist es kaum überraschend, dass Titanen, MUTOs und Co. hin und wieder über den Bildschirm stampfen. Genauso wenig übrigens wie die zweite Folge, die vom Aufbau eher wie eine Wiederholung des Piloten daherkommt. Das ist insbesondere bedauernswert, da die eingeführte Erzählart in der ersten Folge eigentlich etwas Besonderes, Unvorhersehbares an sich hatte. Die Spannungskurve der Szenen ist "antiklimaktisch" angelegt: erst handeln, dann erklären.

Mantleclaw
Mantleclaw Apple TV+

So werden die Zusehenden mitten ins Geschehen hineingeworfen und erhalten erst später Informationen zum "Wer, Wie, Was und Warum". Das hält die Spannung durchgehend aufrecht und erzeugt ein gewisses "Mystery"-Feeling, was bei einer Abenteuer-Serie eigentlich als selbstverständlich gelten sollte. In Folge zwei ist dies jedoch kaum bis gar nicht (mehr) vertreten: Die Handlung schleppt sich, wird vorhersehbar. Sogar der Cliffhanger hinterlässt trotz Einführung eines Russells keinerlei Prickeln in den Fingern, sich doch noch die nächste Episode "reinzuziehen". Wobei diese sowieso erst in der darauffolgenden Woche erscheint - ob das unbedingt dazu beiträgt, die Serie weiter zu verfolgen, ist eine andere Frage.

Kurt Russell
Kurt Russell Apple TV+

Insgesamt sorgt "Monarch: Legacy of Monsters" für gute Unterhaltung. Der Cast tritt zwar divers und vielseitig auf, die Figuren jedoch kaum. Dafür ist die zeit- und generationsübergreifende Handlung umso fesselnder. Sie verleiht der Offenbarung um die Ursprünge von Monarch deutlich mehr Tiefe und Relevanz, als es Flashbacks tun würden. Insofern ist die Serie nicht nur ein netter Lückenfüller, sondern bereichert das "MonsterVerse" - genau wie das MCU in seinen Serien nützliche Einblicke in Hintergründe und Entwicklungen seiner Figuren verpackt. So könnte das Mystery-Drama auf Apple TV+ für Fans des Franchise möglicherweise spannendes Vorwissen für den kommenden Godzilla-Film liefern, der voraussichtlich 2024 erscheinen soll. Ob "Monarch: Legacy of Monsters" ein Genre- und Thema-fremdes Publikum erreicht, bleibt wohl abzuwarten.

Der Text basiert auf der Sichtung der ersten beiden Folgen der Serie "Monarch: Legacy of Monsters".

Meine Wertung: 3.5/5

"Monarch: Legacy of Monsters" feiert am Freitag, den 17. November, auf der Plattform Apple TV+ Premiere. Die ersten zwei Folgen stehen direkt als Stream zur Verfügung - daraufhin wird wöchentlich eine neue Episode ausgestrahlt. Insgesamt umfasst die erste Staffel zehn Folgen. Ins Leben gerufen wurde die Drama-Abenteuer-Serie von Chris Black, der als Drehbuchautor und Produzent unter anderem Serien wie  "Mad Men",  "Star Trek - Enterprise" und  "Severance" betreut hat. Zum Cast zählen Stars wie Kurt Russell, Wyatt Russell und John Goodman sowie internationale Darsteller*innen wie Mari Yamamoto, Kiersey Clemons, Anna Sawai und Ren Watabe.


 

Über die Autorin

  • R.L. Bonin
Originalität - das macht für R.L. Bonin eine Serie zu einem unvergesslichen Erlebnis. Schon als Kind entdeckte die Autorin ihre Leidenschaft für das Fernsehen. Über die Jahre eroberten unzählige Serien unterschiedlichster Genres Folge für Folge, Staffel für Staffel ihr Herz. Sie würde keine Sekunde zögern, mit Dr. Dr. Sheldon Cooper über den besten Superhelden im MCU zu diskutieren, an der Seite von Barry Allen um die Welt zu rennen oder in Hawkins Monster zu bekämpfen. Das inspirierte sie wohl auch, beruflich den Weg in Richtung Drehbuch und Text einzuschlagen. Seit 2023 unterstützt sie die Redaktion mit der Erstellung von Serienkritiken. Besonders Wert legt sie auf ausgeklügelte Dialoge, zeitgemäße Diversity und unvorhersehbare Charaktere.

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Leserkommentare

  • Boris Karloff schrieb am 17.11.2023, 08.43 Uhr:
    bei IMBd wird die Serie mit 7.8 von 10 bewertet, und das hier ist eh schon Peinlich, gut ich warte auf dir Serie, aber apple ist mir zu teuer, für das was sie bieten, ich gehe bei freunden die Serie schauen aber erst wenn alle Folgen online sind.
  • Vritra schrieb am 18.11.2023, 14.27 Uhr:
    Jetzt 7,7. Die Serie jetzt schon zu bewerten macht in meinen Augen keinen Sinn. Ich vergebe meine IMDb-Punkte immer erst, wenn ich mir das komplette Bild gemacht habe - es sei denn es sind Rohrkrepierer, aus denen ich vorzeitig ausgestiegen bin.

    Was meinst du eigentlich mit peinlich? 3,5 von 5 und 7,8 von 10 liegen im Vergleich rechnerisch nicht weit auseinander.
  • Groovy Crowley schrieb am 16.11.2023, 21.56 Uhr:
    eine 6 teilige Seire und man denkt man kann nach 2 Folgen die Charackter entwicklung beurteilen...albern.
  • Torsten S schrieb am 17.11.2023, 08.17 Uhr:
    10 Folgen!
  • Batman schrieb am 16.11.2023, 19.54 Uhr:
    wer will schon eine Serie sehen wenn es Filme gibt, außerdem kommt ja von TOHO der nächste Godzilla Film raus "Godzilla minus one" und die Trailer sehen grandios aus, nichts geht über den original japannischen Godzilla.
    https://www.youtube.com/watch?v=YBkcTMI8r3Y
  • Flapwazzle schrieb am 16.11.2023, 19.10 Uhr:
    Leider kommt da diese riesige Spinne vor. Da bin leider immer raus :-)
  • Torsten S schrieb am 16.11.2023, 18.04 Uhr:
    Das neue Monsterverse und der (zweite) US-Godzilla hat mich voll aus den Socken gehauen. Nach den erbärmlichen und hässlichen Emmerich Godzy ist dieser hier mehr als Grandios. Schon der erste Film begeisterte mich. Auch deshalb, weil man nicht andauernd die Klopperei sah. Es passte einfach alles und das Godzi hier der Gute ist, erfreute mich umso mehr. Was man dann bei Godzilla vs Kong zu sehen bekam, stellte jeden anderen Monsterfilm in den Schatten und von der Serie habe ich bisher auch nur Gutes gelesen. Auch das viele Fragen der Filme gelösst werden sollen, auch wenn sie zwischen Teil 1 und 2 spielt. Ich bin also morgen auf die ersten beiden Folgen sehr gespannt. In den letzten Jahren haben mich viele groß angekündigte Serien enttäuscht, aber diesmal bin ich zuversichtlich, das wird ein Knaller.
  • DerLanghaarige schrieb am 16.11.2023, 17.43 Uhr:
    Naja, es ist nicht so, dass das "Monsterverse" an sich wirklich gut ist. Klar, es ist cool Godzilla, Kong, Gidhora und Co mit modernen Spezialeffekten gegen- und miteinander kämpfen zu sehen, aber die Handlung ist ist so verworren (Ich weiß immer noch nicht, warum Godzilla über die Monster herrschen MUSS, auch wenn das jetzt in mindestens drei Filmen etabliert wurde) und die Charaktere so uninteressant und vergessenswert. (Ich glaube, das Mädchen aus Stranger Things war in einem Film dabei und Bryan Tyree Henry musste in einem anderen leider nur den stereotypischen "lustigen Schwarzen" spielen. Wen hatte jetzt nochmal John Goodman gespielt und wie ist er dort gestorben?)
    Zugegeben: Das war auch ein Problem der Original Godzilla Filme (Zumindest nach dem allerersten): Coole Monster, langweilige Menschen, dumme Handlung. Aber im 21. Jahrhundert sollte man sich damit schon etwas mehr Mühe geben.