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TV-Kritik/Review: "Only Murders in the Building": Staffel 4 verstolpert Einstieg mit Hollywood-Ausflug
(26.08.2024)
Die Lieblings-True Crime-Podcaster aus der TV-Welt sind zurück: Am 27. August feiern die neuen Folgen von
"Only Murders in the Building" ist wohl etwas gelungen, was nicht viele Serien von sich behaupten können - genau den richtigen Zeitpunkt für ihre Erscheinung zu wählen. Als der Mix aus Comedy und Crime 2021 Premiere feierte, lagen True Crime-Podcasts pandemiebedingt voll im Trend. Noch heute sind Podcasts im Allgemeinen, und das Genre True Crime im Besonderen, sehr beliebt - wenn auch der Markt allmählich übersättigt wirkt. Nach drei erfolgreichen Staffeln stellt sich jedoch die Frage, ob sich dieser, wenn auch fiktive, Podcast nicht langsam "ausgehört" hat.
In "Only Murders in the Building" stehen drei Bewohner eines New Yorker Gebäudekomplexes, das Arconia, im Mittelpunkt: der ehemalige Star einer Polizeiserie Charles-Haden Savage (Steve Martin), der verschuldete Regisseur Oliver Putnam (Martin Short) und die einsame Künstlerin Mabel Mora (Selena Gomez). Die drei Fremden werden schnell zu Freunden, als es im Arconia zu einem Mord kommt. Denn: Charles, Oliver und Mabel verbindet die Leidenschaft für True Crime-Podcasts.
Aufgrund dieser Gegebenheiten gründen die Drei prompt eine eigene Show, die passenderweise "Only Murders in the Building" heißt - und dadurch indirekt natürlich weitere Fälle verspricht. In diesem Sinne folgt jede Staffel demselben Schema: Es kommt im Arconia zu einem Mord, den das Trio auf meist chaotische Art und Weise aufklärt. Ein klassischer Whodunnit, der sich aber selbst nicht zu ernst nimmt.Gleichzeitig scheint sich "Only Murders in the Building" von Staffel zu Staffel selbst übertreffen zu wollen - und das sowohl als Serie als auch als (fiktiver) Podcast. Zuerst bekommen die drei Arconians in Staffel zwei mächtig Konkurrenz durch die Podcast-Queen Cinda Canning (Tina Fey). Daraufhin wird in der dritten Staffel eine Schippe draufgelegt, als der Filmstar und die Hauptrolle von Olivers Broadway-Stück Ben Glenroy (Paul Rudd) ermordet wird (mit Loretta, gespielt von Hollywood-Koryphäe Meryl Streep, als Hauptverdächtige). Und nun geht es für das Trio in Staffel 4 nach Hollywood: Dort planen die Paramount Studios eine Verfilmung ihres Podcasts.
Einerseits ist es bemerkenswert, wie die Serie nahezu in Echtzeit die Entwicklung von Podcasts als Format einfängt, nämlich von einem Nischenmedium zu einem crossmedialen Phänomen. Es spiegelt auch in gewisser Weise die US-amerikanische Medienwelt wider, in der schon seit Jahren Podcasts mit Erfolg verfilmt werden - Tendenz steigend.
Andererseits fühlt sich dadurch die Serie allmählich überladen an, was durch den Hollywood-Abstecher in Staffel 4 nur verstärkt wird. Somit befasst sich die erste Folge, "Spiel mir das Lied vom Tod", fast ausschließlich mit der möglichen Verfilmung des "Only Murders"-Podcasts. Hierbei ahnt das Trio (noch) nichts von dem Fall, der sie bald einholen wird. Fans der Serie wissen dafür schon, wer das Opfer ist. Wie immer endete auch die vorherige Staffel mit einem Cliffhanger, der den Mord - und somit auch das Opfer - der nächsten enthüllt. Dieses Mal ist es niemand anderes als Sazz Pataki (Jane Lynch), Charles langjährige Freundin, Kollegin und Stunt Double. (Ob Sazz tatsächlich tot ist, wird aus Spoilergründen hier nicht offenbart)
Im Gegensatz zu den vorherigen Staffeln stolpern die Arconians nicht zufällig über eine Leiche. Stattdessen tritt Sazz' ungeklärtes Verschwinden erstmal in den Hintergrund und erste Hinweise über ihr mögliches Verbleiben werden über die erste Folge hinweg eher unauffällig verstreut. Einerseits sorgt diese Verzögerung für Spannung - und das Publikum fühlt sich im Vorteil, da es unweigerlich einen Wissensvorsprung besitzt. Andererseits ist es am Ende eben nur das - eine Verzögerung der eigentlichen Handlung, die somit erst wirklich mit Folge zwei ihren üblichen Lauf nimmt.
Somit kommt "Spiel mir das Lied vom Tod" trotz seiner starken, selbstironischen Dialoge, der Meta-Ebene zum Western Klassiker und der fulminanten Gast-Auftritte eher wie Füllmaterial als wie ein starker Einstieg der neuen Staffel daher. Das könnte vor allem auch am mangelnden Konflikt liegen. Lediglich Mabel hat Bedenken darüber, die Interpretation ihres Lebens auf der großen Leinwand zu sehen, während ihre älteren Freunde auf die Moneten schielen.
Auf das Manko, dass die Charaktere seit Staffel eins eigentlich kaum eine Entwicklung durchgemacht haben, spielt die Serie auch selbst an: In Folge eins beschreibt die interessierte Produzentin Charles als unlustigen Onkel
, Mabel als nuschelnde Millennial
und Oliver als jemanden, den man zugleich erwürgen und umarmen mag
. Insofern birgt aber die Konfliktauflösung ein mögliches Potenzial: Eva Longoria (gespielt von Eva Longoria), die Mabel im Film porträtieren soll, rät der jungen New Yorkerin sich durch den Verkauf ihrer Lebensrechte etwas Eigenes aufzubauen. Womöglich steht also zumindest Mabel noch eine Wandlung in Staffel 4 bevor.
In der nächsten Folge, "Pforten des Himmels", starten die Ermittlungen des Trios dann endlich ... oder? Denn während Charles im Gefühlschaos feststeckt, ziehen lediglich Mabel und Oliver los in den Westflügel des Arconia. Hier glänzt die Serie, wenn es ihr nach drei Staffeln immer noch eindrucksvoll gelingt, neue Geheimnisse des Gebäudes zu lüften. Es macht Spaß, endlich wieder neue Bewohner:innen kennenzulernen, sowie zeitgleich auf Spuren- und Verdächtigensuche zu gehen.
Auch die Art und Weise, wie Mabel und Oliver die unbeliebten "Mieter:innen" des Westflügels befragen, ist clever gelöst und enthält, typisch für das Krimi-Genre, versteckte Hinweise. Das beweist, dass "Only Murders in the Building" nicht nur durch das starke Hauptdarsteller-Trio, sondern vor allem dem überzeugenden Setting im Arconia funktioniert - was allein schon dem Titel zu verdanken ist. Ob das große Hollywood dann nicht etwas fehl am Platz erscheint, wird sich wohl erst in den kommenden Episoden noch zeigen.
Eins steht fest: Skurril, chaotisch und selbstironisch wird es auch in Staffel 4 von "Only Murders in the Building". Die Dreier-Konstellation von Charles, Oliver und Mabel sorgt weiterhin dafür, dass sich verschiedene Generationen abgeholt fühlen - sowohl die Kinder der 80er und Boomer (Charles und Oliver) als auch die Millenials und Gen Z (Mabel). Nach einem etwas "slowen" Einstieg geht es spätestens ab Folge zwei wie gewohnt mit dem True Crime-Podcast-Wahnsinn so richtig los. Jetzt heißt es also nur noch: "Play" drücken.
Die Wertung basiert auf die Sichtung der ersten zwei Episoden aus der vierten Staffel von "Only Murders in the Building".
Die vierte Staffel von "Only Murders in the Building" startet am 27. August auf Disney+. Die insgesamt zehn Folgen werden im wöchentlichen Rhythmus bis zum 29. Oktober veröffentlicht. Mit dabei sind wieder Steve Martin, Martin Short und Selena Gomez in den Hauptrollen. Zum hochkarätigen Cast gehören außerdem Meryl Streep, Da'Vine Joy Randolph, Eugene Levy, Eva Longoria, Zach Galifianakis, Molly Shannon, Kumail Nanjiani, Melissa McCarthy, Richard Kind und viele weitere.
Über die Autorin
Leserkommentare
User 1653680 schrieb am 27.08.2024, 16.54 Uhr:
Da muss ein kleiner Fehler im Text sein!
Wenn es 7 Folgen sind - und das wird ja überall bestätigt - dann endet die 4. Staffel bei wöchentlicher Ausstrahlung am 8.10.2024 und nicht am 29.10.2024.Bernd Krannich schrieb am 01.09.2024, 04.55 Uhr:
Danke für den Hinweis, es sind in der Tat zehn Folgen. Wurde im Text aktualisiert.Natsu schrieb am 31.08.2024, 10.59 Uhr:
Es sind 10 Folgen, nicht 7.
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