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Böhmermanns Schmähgedicht: Erdogan legt Berufung ein

von Glenn Riedmeier in Mediennews
(12.07.2017, 13.51 Uhr)
Kontroverse geht in die nächste Runde
Jan Böhmermann
obs/ZDFneo/Ben Knabe
Böhmermanns Schmähgedicht: Erdogan legt Berufung ein/obs/ZDFneo/Ben Knabe

Der Ärger um das umstrittene Schmähgedicht von Jan Böhmermann ist immer noch nicht ausgestanden. Im Februar hatte das Landgericht Hamburg das Urteil der Privatklage des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gegen den Satiriker verkündet. Darin wurde Erdogans Klage in Teilen stattgegeben, wodurch bestimmte Passagen des Gedichts verboten wurden und nicht mehr veröffentlicht werden dürfen (TV Wunschliste berichtete). Doch damit gab sich Erdogan nicht zufrieden. Wie Spiegel Online berichtet, hat Erdogans Kölner Anwalt Mustafa Kaplan Berufung eingelegt mit dem Ziel, dass auch der Rest des Gedichts verboten wird. Sechs Zeilen sind aktuell noch erlaubt und laut Landgerichts-Urteil von der Meinungsfreiheit gedeckt. Jan Böhmermann selbst ging ebenfalls bereits in Berufung - seinerseits natürlich mit dem Ziel, dass das gesamte Schmähgedicht weiter verbreitet werden darf.

Laut Spiegel Online hat Erdogan jetzt mit der sogenannten Anschlussberufung reagiert. In einem 18-seitigen Schreiben wird Böhmermann Rassismus vorgeworfen, der sich nicht nur gegen Erdogan richte, sondern gegen das gesamte türkische Volk. Dies sei daran zu erkennen, dass während des entsprechenden Beitrags die türkische Fahne zu sehen war und türkische Untertitel eingeblendet wurden. Laut Erdogans Anwalt handle es sich um eine "Beleidigungsorgie mit Worten, die den Kläger genauso treffen sollten, wie in Deutschland lebende Türken seit Jahrzehnten rassistisch beleidigt werden - insbesondere durch rechtsextremistische Kreise". Darüber hinaus würden Beleidigungen mit sexistischem Inhalt in der türkischen Gesellschaft als "besonders schwerwiegend" empfunden. Erdogan sei in seiner Würde als Mensch entkleidet worden. Der Anwalt argumentiert, dass das Gedicht keine Satire sei, sondern diese Kunstform lediglich als Vehikel missbraucht wurde, um Erdogan zu beleidigen.

Nach der Ausstrahlung der betreffenden Ausgabe des  "Neo Magazin Royale" vom 31. März 2016 hatte Erdogan neben der zivilrechtlichen Klage auch nach einer strafrechtlichen Verfolgung nach §103 StGB wegen der Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhaupts verlangt. Diesem Verlangen stimmte Bundeskanzlerin Angela Merkel zu. Doch die Mainzer Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den ZDF-Moderator im Oktober 2016 eingestellt, da "strafbare Handlungen nicht mit der erforderlichen Sicherheit nachzuweisen" waren (TV Wunschliste berichtete). Es entbrannte eine Debatte um den entsprechenden Paragrafen. Merkel und weitere Politiker setzten sich für eine Abschaffung ein. Der Bundesrat stimmte vor wenigen Tagen zu. Zum 1. Januar 2018 wird der Paragraf gestrichen.


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Leserkommentare

  • tiramisusi schrieb via tvforen.de am 17.07.2017, 10.10 Uhr:
    Da schent ein kleiner Grosskotz in der Türkei einfach nur noch Angst zu haben ....
    http://bazonline.ch/abstimmungsresultate/schweiz/mann-aus-der-schweiz-ruft-zum-mord-an-erdogan-auf/story/14100588
  • tiramisusi schrieb via tvforen.de am 14.07.2017, 11.50 Uhr:
    Rassismus ist lustig - oder sind Erdoganer inzwischen als Rasse vom VDH oder so anerkannt? Kennt jemand die Zuchtkriterien? Wie steht es doch immer so schön in den Rassestandarts:
    "Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Skrotum befinden." Wenn der Obererdoganer da ur nicht durchfällt
    Nein, der Mann hat kein zu grosses Ego, eher ein viel zu kleines, denn sonst würde er über den Dingen stehen -
    Ob ihm eigentlich mal jemand die eigene Geschichte der Türkei - früher Osmanisches Reich -erzält hat Von wegen, die Türkei sei noch niemals so beleidigt worden! Das sehen die Saporonger Kosaken aber ganz ander -
    Im Osmanisch-Russischen Krieg um 1676 verlangte der osmanische Sultan Mehmed IV. von den Saporoger Kosaken die sofortige Unterwerfung. Die Kosaken, die nie berühmt für ihre Diplomatie waren, schrieben dem Sultan einen gepfefferten Brief zurück und genau an dem oriebtierte sich Böhmermann. (Übrigens ein tolles Gemälde von Ilia Repin, das ich hier schon einmal vorstellte).
    Nur war er nicht ganz so krass ..
    Der Brief:
    "Du türkischer Teufel, Bruder und Genosse des verfluchten Teufels und des leibhaftigen Luzifers Sekretär! Was für ein Ritter bist du zum Teufel, wenn du nicht mal mit deinem nackten Arsch einen Igel töten kannst? Was der Teufel scheißt, frisst dein Heer. Du wirst keine Christensöhne unter dir haben. Dein Heer fürchten wir nicht, werden zu Wasser und zu Lande uns mit dir schlagen, gefickt sei deine Mutter!
    Du Küchenjunge von Babylon, Radmacher von Mazedonien, Ziegenhirt von Alexandria, Bierbrauer von Jerusalem, Sauhalter des großen und kleinen Ägypten, Schwein von Armenien, tatarischer Geißbock, Verbrecher von Podolien, Henker von Kamenez und Narr der ganzen Welt und Unterwelt, dazu unseres Gottes Dummkopf, Enkel des leibhaftigen Satans und der Haken unseres Schwanzes. Schweinefresse, Stutenarsch, Metzgerhund, ungetaufte Stirn, gefickt sei deine Mutter!
    So haben dir die Saporoger geantwortet, Glatzkopf. Du bist nicht einmal geeignet, christliche Schweine zu hüten. Nun müssen wir Schluss machen. Das Datum kennen wir nicht, denn wir haben keinen Kalender. Der Mond ist im Himmel, das Jahr steht im Buch und wir haben den gleichen Tag wie ihr. Deshalb küss unseren Hintern!
    Unterschrieben: Der Lager-Ataman Iwan Sirko mitsamt dem ganzen Lager der Saporoger Kosaken."
    Das musste noch mal gesagt werden ....
  • Kate schrieb via tvforen.de am 17.07.2017, 11.47 Uhr:
    Also hat sich Böhmermann in seinem peinlichen Versuch den extra3-Beitrag noch zu übertreffen, sogar noch dümmer angestellt, als ich ihm angerechnet habe. Es handelt sich also auch noch um ein schlechtes Plagiat. Zumindest in dem Ausschnitt, den ich im Internet gesehen habe, tauchte nirgends auf, dass sich Böhmermann auf diesen Brief bezogen hat.
  • andreas_n schrieb via tvforen.de am 17.07.2017, 12.17 Uhr:
    Kate schrieb:
    Also hat sich Böhmermann in seinem peinlichen
    Versuch den extra3-Beitrag noch zu übertreffen,
    sogar noch dümmer angestellt, als ich ihm
    angerechnet habe. Es handelt sich also auch noch
    um ein schlechtes Plagiat. Zumindest in dem
    Ausschnitt, den ich im Internet gesehen habe,
    tauchte nirgends auf, dass sich Böhmermann auf
    diesen Brief bezogen hat.

    Ich habe das Schmähgedicht nicht mehr ganz im Gedächtnis, ich erinnere mich jedoch an keine nennenwerte Parallele, die den Vorwurf des Plagiats rechtfertigen würde. Das geht schon damit los, dass das Schmähgedicht in Reimform verfasst wurde.
  • Kate schrieb via tvforen.de am 17.07.2017, 13.22 Uhr:
    andreas_n schrieb:
    Ich habe das Schmähgedicht nicht mehr ganz im
    Gedächtnis, ich erinnere mich jedoch an keine
    nennenwerte Parallele, die den Vorwurf des
    Plagiats rechtfertigen würde. Das geht schon
    damit los, dass das Schmähgedicht in Reimform
    verfasst wurde.

    Ok, Plagiat war eine überspitzte Formulierung für völlige Einfallslosigkeit, also dass sich Böhmermann den Schmarrn nicht mal selbst ausgedacht hat.
  • tiramisusi schrieb via tvforen.de am 17.07.2017, 13.46 Uhr:
    weder noch - in der Anmoderation des damaligen Beitrags gab er sogar einen Hinweis auf genannten Schmähbrief. Dumm fand ich den Beitrag noch nie. Dumm ist allenfalls die Reaktion des Vollidioten vom Bosporus
  • Kate schrieb via tvforen.de am 14.07.2017, 10.39 Uhr:
    Würde ich an Verschwörungstheorien glauben, würde ich glatt behaupten, dass Erdogan und Böhmermann heimlich zusammen arbeiten und das geplant haben. Immerhin kann der eine so von den Problemen im deutsch-türkischen Verhältnis ablenken, in dem er schlicht behauptet, dass alles die Schuld Deutschlands ist und der andere hat endlich wieder die mediale Aufmerksamkeit, die ihm wohl wichtiger als Qualität und ein gutes Produkt ist. Im Rahmen dieses erfundenen Tausches würde ich ja sagen, dass Deutschland Böhmermann ausliefert und wir dafür sämtliche zu Unrecht beschuldigten Journalisten nach Deutschland holen können.
    Da ich nicht an Verschwörungstheorien glaube, denke ich, dass sich Erdogan durch das Gedicht zu Recht beleidigt fühlte und ein zu großes Ego hat, um es mal gut sein zu lassen. Außerdem kann er so Deutschland auch weiterhin provozieren.
    Was Böhmermann angeht, so hält sich mein Mitleid in Grenzen. Ich fand sein Schmähgedicht einfallslos und nur beleidigend. Das hätte jeder andere genauso empfunden, wenn das Opfer nicht so ein dankenswerter Unsympath gewesen wäre. Für mich ist die Sache inzwischen erledigt.
  • HAL500 schrieb via tvforen.de am 12.07.2017, 23.04 Uhr:
    Okay, ich mach mich mal richtig unbeliebt: Jeder, der auf eine solche Weise beleidigt wird, hat das Recht sich zu wehren - egal ob Erdogan, Putin oder ich selbst. Allerdings vermute ich, dass bei einem solchen Pamphlet gerichtet an Putin die Aufregung nur halb so groß wäre bzw. der arme Herr Putin von etlichen guten Deutschen erbittert verteidigt werden würde. Es geht also nicht um die Freiheit der Kunst, sondern um Ausländer- bzw. Islamfeindlichkeit. Meiner Meinung nach.
    Der kleine Böhmermann ist da in etwas hineingeraten, das er sich beim Dichten seiner Verse vermutlich nicht vorstellen konnte. Ich fände eine Geldstrafe für durchaus angemessen.
  • Thinkerbelle schrieb via tvforen.de am 12.07.2017, 23.35 Uhr:
    HAL500 schrieb:
    Okay, ich mach mich mal richtig unbeliebt: Jeder,
    der auf eine solche Weise beleidigt wird, hat das
    Recht sich zu wehren - egal ob Erdogan, Putin oder
    ich selbst.
    ...
    Verse vermutlich nicht vorstellen konnte. Ich
    fände eine Geldstrafe für durchaus angemessen.

    Damit machst du dich bei mir überhaupt nicht unbeliebt, denn das denke ich auch.
    Nur glaube ich nicht, dass Böhmermann islamfeindliche Intentionen hatte. Der wollte einfach nur Aufmerksamkeit, egal wie. Und hat den Kollegen bei Extra 3 vielleicht auch um die Schlagzeilen beneidet, die die mit ihrem Erdogan-Song bekamen. Der übrigens intelligenter, witziger und wahrer war als das Schmähgedicht.
  • HAL500 schrieb via tvforen.de am 13.07.2017, 00.40 Uhr:
    Thinkerbelle schrieb:
    Nur glaube ich nicht, dass Böhmermann
    islamfeindliche Intentionen hatte. Der wollte
    einfach nur Aufmerksamkeit, egal wie. Und hat den
    Kollegen bei Extra 3 vielleicht auch um die
    Schlagzeilen beneidet, die die mit ihrem
    Erdogan-Song bekamen. Der übrigens intelligenter,
    witziger und wahrer war als das Schmähgedicht.

    Stimmt :)
  • tiramisusi schrieb via tvforen.de am 12.07.2017, 21.51 Uhr:
    das lenkt so schön von den Prolemen im eigenen Land ab
  • HAL500 schrieb via tvforen.de am 12.07.2017, 16.16 Uhr:
    Ach hätte Böhmermann nur geschwiegen. Dieses kleine literarische Machwerk nervt doch inzwischen nicht nur Erdogan, sondern vermutlich auch ihn selbst.
  • Puri schrieb via tvforen.de am 12.07.2017, 16.54 Uhr:
    Hm? Böhmermann freut sich vermutlich einen Ast darüber dass Erdogan das totgesagte Gedicht wieder aus der Versenkung geholt hat um die Sommerpause auf den Nachrichtenportalen zu füllen.
  • M.D.Krauser schrieb via tvforen.de am 12.07.2017, 17.00 Uhr:
    der arme erdogan ist ja weit weg und kann sich nicht wehren.
    böhmermann weiß genau, dass er kein gedicht gegen die pionierleitern verfassen sollte. denn er weiß selber, dass er dann in 2 wochen auf dem arbeitsamt sitzen würde.
  • BlackOak schrieb via tvforen.de am 12.07.2017, 14.17 Uhr:
    Erdo scheint zu viel Zeit zu haben....
  • linkin_park schrieb via tvforen.de am 13.07.2017, 11.03 Uhr:
    Naj,a so ganz ohne Opposition regierts sichs wohl auch eher langweilig ;)