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"Die Simpsons": Jüngste Episode thematisiert Apu-Debatte

von Bernd Krannich in Mediennews
(09.04.2018, 12.09 Uhr)
Stereotype Darstellungsweise soll Rassismus fördern
Apu Nahasapeemapetilon in "Die Simpsons"
FOX
"Die Simpsons": Jüngste Episode thematisiert Apu-Debatte/FOX

Mit der Dokumentation "The Problem with Apu" ("Das Problem mit Apu") haben Comedian Hari Kondabolu als Moderator und Regisseur Michael Melamedoff im vergangenen November eine Debatte über die stereotype Darstellung von Menschen aus Südasien, insbesondere Indien, in den US-Medien angestoßen. Im Zentrum dabei stand die Figur des Supermarkt-Pächters Apu Nahasapeemapetilon aus  "Die Simpsons", wie seine Darstellung das Bild dieser amerikanischen Bevölkerungsminderheit nachhaltig geprägt hat und wie die Figur ursprünglich bei den "Simpsons" weitgehend vom Sprecher Hank Azaria (auch Moe, Chief Wiggum, Comic Book Guy, Prof. Frink, Carl Carlson, Kirk van Houten oder Dr. Nick Riviera) entwickelt wurde.

Am Sonntag nun lief die "Simpsons"-Folge "No Good Read Goes Unpunished", in der die problematische Apu-Darstellung referenziert wurde. In der Episode liest Marge laut THR ihrer Tochter Lisa die Geschichte The Princess in the Garden vor, wobei Marge diejenigen Details anpasst, die heute nicht mehr zeitgemäß sind. Dadurch wird die Geschichte stark verkürzt und auch die innere Entwicklung der titelgebenden Prinzessin fällt wegen der ausgelassenen Teile in sich zusammen, was die beiden Figuren dann kommentieren. Lisa betrachtet dabei ein Bild von Apu und sagt "Etwas, das vor Dekaden geschaffen wurde und Beifall bekam, niemanden störte, ist jetzt politisch inkorrekt. Was soll man machen?" ("(...) something that started decades ago and was applauded and inoffensive, is now politically incorrect. What can you do?")

Es ist unklar, was die Simpsons-Macher sich von diesem kurzen Exkurs versprochen haben. Dass er beim Macher von "The Problem with Apu" nicht sonderlich gut ankommen würde, war aber bei der Sachlage schon von vornherein klar. Denn der bezeichnete die Darstellung von Apu durch Azaria bereits von Anfang an wie folgt: "Ein weißer Mann imitiert einen weißen Mann, der sich über meinen Vater lustig macht." Weiterhin ist klar, dass Kondabolu nicht Lisas Charakterisierung "niemanden störte" beipflichten würde. In seiner Dokumentation hatte er auch durch Interviews etwa von Aziz Ansari ( "Parks and Recreation",  "Master of None"), Aasif Mandvi ( "The Daily Show") und Kal Penn ( "Dr. House",  "Designated Survivor") aufgezeigt, dass Manierismen und Stereotypen von Apu häufig dazu genutzt wurden, Kinder und Jugendliche mit Wurzeln in Süd-Asien rassistisch zu beschimpfen - gerade weil "Die Simpsons" einen so großen kulturellen Einfluss haben.

In einem Kommentar zur Folge bei Twitter zeigte sich Kondabolu enttäuscht von den "Simpsons": "Wow. 'Politisch inkorrekt?' Das haben die Simpsons von meinem Film und der Diskussion, die daraus entstand, mitgenommen?"



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Leserkommentare

  • tiramisusi schrieb via tvforen.de am 23.04.2018, 11.57 Uhr:
    baaa das ist ja schlimmer als zurzeiten, als die " Moral Majority " in den 70ern erwirkte, dass Miss Piggy und Kermit nicht mehr als Figuren in den USA verkauft werden durfte, weil beide ein ausserehelices, schweinisches Verhältnis atten ...koppschüttel ...
  • Salmak schrieb via tvforen.de am 20.04.2018, 17.41 Uhr:
    Sorry, aber wenn sich die Leute über die klischeehafte Darstellung von Apu aufregen, kann ich nur lachen. Und die Begründung, über Minoritäten darf man keine Scherze machen, über Majoritäten aber selbstverständlich, ist doch an den Haaren herbeigezogen. In den Simpsons wird jede Nation durch die klischeehafte Darstellung durch den Kakao gezogen. Und deswegen mag ich die Serie.
    Grad als Deutsche haben wir uns doch daran gewöhnt, vor allem in amerikanischen Produktionen als humorlose, blonde Nazis dargestellt zu werden. Wenn das mal kein Klischee ist.
  • Fernsehschauer schrieb am 09.04.2018, 18.27 Uhr:
    Heute ist alles schlimm was früher okay war, sorry ich verstehe den ganzen Streit darum nicht. Ich verstehe auch nicht, warum heute alles so politisch korrekt ist und dies man nicht mehr sagen darf und dies nicht mehr usw. Diese ganze "politische Korrektheit" geht mir persönlich auf den Sack.
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 09.04.2018, 14.00 Uhr:
    wie ist das denn mit Raj in der Big Bang Theory, ist der nicht auch ein wenig stereotyp angelegt (oder liegt das an der Synchro)?
  • andreas_n schrieb via tvforen.de am 09.04.2018, 20.45 Uhr:
    chrisquito schrieb:
    wie ist das denn mit Raj in der Big Bang Theory,
    ist der nicht auch ein wenig stereotyp angelegt
    (oder liegt das an der Synchro)?

    Bei der Synchro von "Big Bang Theory" liegt der Fall meiner Meinung etwas anders, als bei den Simpsons. Sein Synchronsprecher ist Rajvinder Singh und der ist tatsächlich gebürtiger Inder. Man war also wohl tatsächlich um eine gewisse Authenzität bemüht, zumindest was den Akzent angeht.
  • Dustin schrieb via tvforen.de am 10.04.2018, 00.05 Uhr:
    andreas_n schrieb:
    chrisquito schrieb:
    --------------------------------------------------
    -----
    > wie ist das denn mit Raj in der Big Bang
    Theory,
    > ist der nicht auch ein wenig stereotyp angelegt
    > (oder liegt das an der Synchro)?
    Bei der Synchro von "Big Bang Theory" liegt der
    Fall meiner Meinung etwas anders, als bei den
    Simpsons. Sein Synchronsprecher ist Rajvinder
    Singh und der ist tatsächlich gebürtiger Inder.
    Man war also wohl tatsächlich um eine gewisse
    Authenzität bemüht, zumindest was den Akzent
    angeht.

    Einmal das und außerdem ist die Rolle auch nicht als stereotyp eines Südasiaten angelegt, Raj ist ein hochgebildeter Wissenschaftler, nerd, glücklos bei Frauen, wird ständig für schwul gehalten und konnte jahrelang nur mit Frauen reden wenn er angetrunken war. Das er Inder ist, ist zweitrangig, man hätte auch problemlos einen Schweden besetzen können, das hätte außer beim Namen keinen wesentlichen Unterschied gemacht.
    Bei Apu ist seine indische Herkunft Teil des Gags, der indische Betreiber eines kleinen Supermarktes ist ein Klischee, er lebt für seine Arbeit, es gibt eine arrangierte Ehe, er hat 8 Kinder ... alles Klischees. Das dann noch ein Schauspieler europäischer Herkunft mit falschem Akzent die Rolle spricht macht es nicht besser.
    Wie die Simpsons die Kritik jetzt kommentiert haben ist peinlich, erstens glaube ich nicht das Apu vor Jahrzehnten wirklich niemanden gestört hat und zweitens sind die Simpsons keine Serie die vor Jahrzehnten begann und endete und jetzt als angeschlossenes Werk existiert, die Serie ist weiterhin in Produktion, es ist also ein aktuelles Problem das Menschen heute stört.
    What can you do? Naja, als erstes könnte man anerkennen das die Darstellung tatsächlich rassistisch ist und Amerikaner indischer Herkunft verletzt anstatt es die ganze Sache mit einem unpassenden Vergleich abzutun, denn die Simpsons sind kein vor Jahrzehnten vollendeter Roman, der jetzt wegen politischer Korrektheit im Nachinein zensiert wird, von den Simpsons gibt es jedes Jahr 22 neue Folgen, man kann Apu anders darstellen, man will nur nicht.
    Darum ist die Frage "What can you do?" auch praktisch ein Schlag ins Gesicht, die Produzenten können tun was sie wollen. What can you do? Everything!
    Reisst den Kwik-E-Mart ab, gebt Apu einen neuen Job, schwächt den Akzent ab, zeigt mehr von seinem Familienleben (aber ohne Klischees) ... es gibt tausend Möglichkeiten.
  • Besserwisserin schrieb via tvforen.de am 10.04.2018, 05.29 Uhr:
    Bessere Idee: Stellt die ganze Serie ein!
    Die Darstellung von Mr. Burns und Grampa diskriminiert alte Menschen, die von Smithers Schwule, jene von Marge die von „Nur“-Hausfrauen, Lisa ist immer wieder eine typisch verbiesterte Gutmenschin (inkl. Fleischesfeindlichkeit), die Figur Flanders verhöhnt fromme Christen (ganz zu schweigen von der Darstellung seiner dämlichen Söhne), und wie man durch Homer dicke weiße Männer mittleren Alters voller Klischees, Stereotype und Herabwürdigungen zeigt – ach so, ich vergaß: auf weißen Männern, erst recht wenn sie dick und mittleren Alters sind, darf man ja ungestraft herumhacken.
    Kurzum: Wenn Moral- und Sittenwächter (zu denen auch die Hüter der Political Correctness und andere Berufsbetroffene und „Aktivisten“ gehören) sich die Komik vorknöpfen und man den Social Justice Warriors womöglich sogar noch eine Position als (Vor-) Zensoren einräumt, bleibt von selbiger erfahrungsgemäß wenig übrig. (Deshalb sah auch die in den offiziellen Medien verbreitete Komik in der DDR so aus, wie sie eben aussah.) Wie viel sie von Komik und deren Funktionsweisen verstehen, offenbaren sie stets schon damit, dass sie sich darüber beschweren, dass dabei Klischees benutzt werden.
    Loriot hat diese Gestalten in „Pappa ante portas“ mit der von Irm Hermann verkörperten Figur sehr treffend dargestellt: „Wir sind heitere Menschen ...“
  • jenser schrieb via tvforen.de am 10.04.2018, 09.18 Uhr:
    Ich fand die Darstellung der Julia in Shakespeare´s Werk auch Stereotyp ;-)
  • Romplayer schrieb via tvforen.de am 14.04.2018, 20.34 Uhr:
    @Besserwisserin:
    So wie du das alles aufführst, ist das eher ein Beleg dafür, dass man die Serien eben NICHT wegen solch etwas einstellen sollte.
    Du zeigst es doch bereits selbst auf: In dieser Serie bekommt einfach jeder sein Fett weg, nicht nur eine bestimmte Randgruppe. Dass so etwas durch Überspitzung passiert, ist Voraussetzung für Satire.
    Jede Personengruppe verdient es, dass man mal Witze über sie macht. Damit sollte man klarkommen können.
  • andreas_n schrieb via tvforen.de am 14.04.2018, 21.19 Uhr:
    Romplayer schrieb:
    @Besserwisserin:
    So wie du das alles aufführst, ist das eher ein
    Beleg dafür, dass man die Serien eben NICHT wegen
    solch etwas einstellen sollte.

    Ich denke, genau DAS wollte Besserwisser damit gemeint haben.
  • Dustin schrieb via tvforen.de am 17.04.2018, 06.45 Uhr:
    Besserwisserin schrieb:
    Bessere Idee: Stellt die ganze Serie ein!
    Die Darstellung von Mr. Burns und Grampa
    diskriminiert alte Menschen, die von Smithers
    Schwule, jene von Marge die von
    „Nur“-Hausfrauen, Lisa ist immer wieder eine
    typisch verbiesterte Gutmenschin (inkl.
    Fleischesfeindlichkeit), die Figur Flanders
    verhöhnt fromme Christen (ganz zu schweigen von
    der Darstellung seiner dämlichen Söhne), und wie
    man durch Homer dicke weiße Männer mittleren
    Alters voller Klischees, Stereotype und
    Herabwürdigungen zeigt – ach so, ich vergaß:
    auf weißen Männern, erst recht wenn sie dick und
    mittleren Alters sind, darf man ja ungestraft
    herumhacken.

    Du kannst Vorwürfe eine Figur sei problematisch aber nicht mit "Andere auch!" entkräften, das ist kein Argument gegen die Kritik an Apu.
    Davon angesehen gibt es auch einen entscheidenden Unterschied zu deinen Beispielen, Apu repräsentiert als Inder eine Minderheit innerhalb der USA. Homer, Marge, Lisa, Grandpa etc. nicht, die sind weiß und gehören zur Mittelklasse. Flanders als weißer Christ ist ebenfalls das Gegenteil einer Minderheit.
    Sich über Mitglieder der Mehrheit lustig zu machen ist immer was anderes, weil die Merheit von vornherein in einer stärkeren Position ist und außerdem gibt es da immer noch andere Charaktere als Augleich, die Simpsons selbst sind ebenfalls Christen, Reverend Lovejoy, Skinner etc., es beschränkt sich nicht auf Flanders als Karikatur eines Christen.
    Gäbe es in der Serie mehrere regelmäßig auftretende indische Charaktere, die verschieden dargestellt werden und einer wäre Apu wäre es wohl kein Problem, ist aber nicht so, Apu ist der einzige.
    Jetzt kann man sagen Smithers ist der einzige Schwule. Richtig, aber auch da gibt es einen Unterschied zu Apu, Smithers ist nicht als als Stereotyp eines schwulen Mannes angelegt, die ersten paar Jahre war seine Homosexualität sogar nur impliziert, er ist mehr als ein Klischeeschwuler.

    Kurzum: Wenn Moral- und Sittenwächter (zu denen
    auch die Hüter der Political Correctness und
    andere Berufsbetroffene und „Aktivisten“
    gehören) sich die Komik vorknöpfen und man den
    Social Justice Warriors womöglich sogar noch eine
    Position als (Vor-) Zensoren einräumt, bleibt von
    selbiger erfahrungsgemäß wenig übrig. (Deshalb
    sah auch die in den offiziellen Medien verbreitete
    Komik in der DDR so aus, wie sie eben aussah.) Wie
    viel sie von Komik und deren Funktionsweisen
    verstehen, offenbaren sie stets schon damit, dass
    sie sich darüber beschweren, dass dabei Klischees
    benutzt werden.

    Komik darf grundsätzlich erstmal alles, soweit gebe ich dir Recht. Komik kann aber nicht als Schutzschild gegen Kritik benutzt werden, denn Komik kann auch beleidigen und verletzen und "Es war ein Witz!" ist dann eine recht schwache Entschuldigung, dann kann man sich wenigstens ein "Tut mir Leid, es war nicht meine Absicht" abringen.
    Und ich glaube nicht das jemand grundsätzlich ein Problem damit hat das Klischees benutzt werden, darin steckt viel Humor. Wenn aber der gesamte Charakter ein Klischee ist und ganz allein eine Bevölkerungsgruppe repräsentiert ist das was anderes.
    Letztendlich geht es aber auch um Respekt, die Simpsons müssen Apu nicht ändern, die Produzenten sollten aber wenigstens vernünftig antworten, wenn sie sich entscheiden zu reagieren.
    Das ist es was mich an der Sache so stört, anstatt auf die Kritik einzugehen wird sie mit einem schlechten Vergleich abgetan, da wäre es noch besser gewesen einfach gar nichts zu sagen.
  • Touch-Down schrieb via tvforen.de am 17.04.2018, 12.00 Uhr:
    Ich hoffe, es wird an der Figur gar nichts geändert. Es sei denn, sie wird jetzt extra noch stereotyper und klischeehafter dargestellt, damit sich die selbsternannten Moralwächter und Weltverbesserer noch mehr empören.