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Aufmerksamkeit für #IranRevolution: Joko & Klaas überlassen ihre Instagram-Accounts iranischen Frauen

von Glenn Riedmeier in News national
(26.10.2022, 22.38 Uhr)
Entertainer setzen in eindringlichen 15 Minuten ein Zeichen der Solidarität
Joko & Klaas lenken in ihren 15 Minuten die Aufmerksamkeit auf die Proteste im Iran
ProSieben/Screenshot
Aufmerksamkeit für #IranRevolution: Joko & Klaas überlassen ihre Instagram-Accounts iranischen Frauen/ProSieben/Screenshot

Am Dienstagabend war es wieder so weit: Nachdem Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf im Staffelauftakt verloren hatten, konnten sie sich in der jüngsten Ausgabe ihrer Spielshow  "Joko & Klaas gegen ProSieben" wieder gegen ihren Sender durchsetzen. Sie erhielten dafür als Gewinn am darauffolgenden Mittwochabend um 20.15 Uhr erneut 15 Minuten Sendezeit zur freien Verfügung. ProSieben selbst distanzierte sich im Vorfeld wie üblich von dieser Sendezeit - die inhaltliche Gestaltung liegt schließlich komplett in der Verantwortung von Joko und Klaas. Wie immer stand die Frage im Raum, ob das Entertainer-Duo die Zeit für anarchischen Klamauk oder dafür nutzen wird, um auf ernste Themen aufmerksam zu machen - so, wie es in der Vergangenheit bereits mehrfach der Fall war.

Letzteres war der Fall. Joko und Klaas entschieden sich dafür, die ihnen geschenkte Aufmerksamkeit dafür zu nutzen, um über ein wichtiges Thema zu sprechen, das trotz enormer Aktualität immer noch zu wenig in den Medien stattfindet. Der inzwischen bereits bekannte, abgedunkelte Raum war zu sehen, in dessen Mitte diesmal auf einer Säule Bilder aus dem Netz eingeblendet wurden. Aus dem Off sprach Klaas, dass heutzutage in sozialen Netzwerken so gut wie jeder um Aufmerksamkeit buhlen würde - und dennoch würden gerade diejenigen zu wenig Aufmerksamkeit erhalten, die sie eigentlich verdient hätten: All die iranischen Menschen und vor allem Frauen, die nach dem Tod der iranischen Studentin Mahsa Amini am 16. September seit inzwischen sechs Wochen für ihre Rechte auf die Straße gehen, gegen das diktatorische Mullah-Regime protestieren und damit ihr Leben riskieren.

Seit der Islamischen Revolution 1979 besitzen Frauen im Iran keinerlei Rechte mehr. Sie sind der vollkommenen Willkür des Regimes ausgeliefert. Die iranische Regierung hat den Zugang zum Internet eingeschränkt und erschwert Journalisten die Berichterstattung. Bei den aktuellen Protesten handelt es sich nicht um die ersten, die es gab, doch noch nie zuvor haben die Aufstände eine vergleichbare Dynamik erreicht. Nachdem zunächst dramatische, brutale und ungeschönte Bilder der Proteste eingeblendet wurden - offensichtlich stammend aus geteilten Privataufnahmen der Protestler - sprachen Joko und Klaas im zweiten Teil der 15 Minuten per Videoschalte mit zwei der mutigen Iranerinnen: Sarah Ramani und Azam Jangravi berichten immer wieder aus ihrem Land und tun gegen alle Widrigkeiten alles dafür, dass die unfassbaren Geschehnisse im Iran auf der ganzen Welt gesehen werden. Sarah Ramani trat nicht vor die Kamera, um ihre Familie vor Ort zu schützen. Bitte unterstützt uns und berichtet über die Menschen im Iran und handelt. Die Menschen werden von der Regierung in aller Stille getötet, flehte Sarah Ramani. Wir können nicht mit euren Regierungen sprechen, aber ihr könnt das tun.

Joko Winterscheidt wandte sich nach dem Gespräch an die Zuschauer und erläuterte: Wir möchten unseren Zuschauer:innen die Möglichkeit geben, sich auch nach diesen 15 Minuten über die gerade stattfindende Revolution im Iran zu informieren. Wenn unsere Aufmerksamkeit effektiv sein soll, muss sie nachhaltig und verlässlich sein. Wir möchten, dass die Proteste in unserer Welt wahrnehmbar bleiben und unser gemeinsames Hinschauen Teil der internationalen Drohkulisse wird, die sich gerade vor allem im Netz formiert.

Um ein deutliches Zeichen der Solidarität zu setzen, beendeten Joko und Klaas ihre Sendezeit diesmal mit der Ankündigung, dass sie ihre eigene große Reichweite den beiden Iranerinnen schenken wollen. Die beiden Entertainer löschten am Mittwochvormittag sämtliche Inhalte ihrer eigenen Instagram-Accounts, um diese ab sofort den beiden iranischen Frauen zur Verfügung zu stellen - und zwar auf Lebenszeit. Die iranischen Frauen sollen mit ihrem wichtigen Anliegen endlich auch in Deutschland ihre nötige Aufmerksamkeit bekommen. Das erklärte Ziel trägt bereits Früchte: Vor den 15 Minuten hatten die beiden Instagram-Accounts von Joko (@officiallyjoko) und Klaas (@damitdasklaas) rund eine Million bzw. 770.000 Follower. Mittlerweile stiegen die Zahlen auf 1,1 Millionen bzw. 838.000 an.


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Leserkommentare

  • Kleinerschwabe schrieb am 27.10.2022, 10.10 Uhr:
    Ob die Aktion viel bringt darf bezweifelt werden, denn das Internet wird im Iran (und nicht nur dort) massiv zensiert. Allerdings gibt es für uns alle eine Möglichkeiten, den von Zensur betroffenen Menschen zu helfen, diese zu umgehen. Schon länger gibt es das Tor-Netzwerk ( https://de.wikipedia.org/wiki/Tor_(Netzwerk) ). Doch auch das ist kein Garant dafür, das der ungefilterte Zugang zu Informationen möglich ist. Genau dabei hilft eine kleine und feine Browsererweiterung (für Firefox und Chromium-Browser) namens Snowflake. Die hilft, die staatlichen Maßnahmen, mit denen der Zugang zu Tor verhindert werden soll zu umgehen. Einmal installiert arbeitet sie im Hintergrund. Für uns bedeutet Snowflake kein Risiko, sie beansprucht nur minimal Bandbreite, braucht keine Rechenleistung, und unsere Computer werden dadurch auch nicht unsicher. Hier die Links zum download:
    Für Firefox: https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/torproject-snowflake/
    für Chromium: https://chrome.google.com/webstore/detail/snowflake/mafpmfcccpbjnhfhjnllmmalhifmlcie
  • Torsten S schrieb am 27.10.2022, 03.46 Uhr:
    Mal abgesehen von den tagesaktuellen Themen die andauernd in den Nachrichtensendungen schon ausführlich gezeigt werden, versuchen Joko & Klaas doch ständig mit ihren 15 Minuten nochmal diese aufzugreifen. Natürlich ist es wichtig über bestimmte Ereignisse in der Welt zu berichten und sich dafür einzusetzen, aber man wird mit den Sanktionen nichts ändern. Darüber lacht das Regime. Doch darüber kann man nun auch streiten.
    Aber was eben auffällt ist immer, dass Joko & Klaas doch mit ihren 15 Minuten wiedermal die Aufmerksamkeit auf sich richten wollen. Mit sovielen was die machen. Denen hat das Aufmerksamkeitsfieber ala Heidi Klum mittlerweile auch erfasst. Das wurde mit den 15 Minuten schon sooft bezweckt. Aber selbst bei den ssogenannten Strafen bei verlorener Show freuen die sich doch, noch mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Gallileo zu moderieren war alles andere als eine Strafe und nutzen sie auch wieder für sich.
  • Sentinel2003 schrieb am 27.10.2022, 16.48 Uhr:
    Galileo zu moderieren als "Strafe" ist in der Tat etwas kurios bis bescheuert!!
  • Spooky78 schrieb am 27.10.2022, 01.00 Uhr:
    Glaubt irgendjemand ernsthaft, dass es das iranische Regime in irgendeiner Weise tangiert, wie viele Instagram-Follower zwei deutsche Unterhaltungs-Fuzzis haben und was sie mit ihren Accounts auf der wohl oberflächlichsten Selbstinszenierungsplattform seit Erfindung des Internets anstellen? Aktionen wie diese sind wohl gemeint, wenn von "Gratismut" die Rede ist. Dass die beiden hierfür gefeiert werden, ist ebenso absurd wie lächerlich. Es ist ja zudem auch nicht so, dass den Geschehnissen im Iran in Deutschland keine Aufmerksamkeit geschenkt würde. Zeitgleich zur Joko & Klaas-Sendung lief etwa ein ARD-Brennpunkt zum selben Thema. Der Weltspiegel berichtete bereits vor Wochen ausführlich und auf n-tv.de kann man täglich neue Artikel über die Lage im Iran lesen. Joko und Klaas brauchen ihre Instagram-Accounts auch nicht, um ihre Fan-Base zu erreichen. Es gibt ja schließlich immer noch Twitter, Facebook, YouTube,... - ein Social-Media-Account weniger lässt sich da leicht verschmerzen und dürfte sich nicht negativ auf den Werbewert der beiden auswirken. Ich hätte mir deshalb auch viel eher gewünscht, dass die beiden ihre Reichweite nutzen, um wirklich etwas zu bewegen. Sie hätten z.B. Robert Habeck zum Gespräch einladen können (der aufgrund der Erkrankung von Markus Lanz kurzfristig Zeit gehabt hätte), um mit ihm darüber zu diskutieren, weshalb etwa die staatliche iranische Fluggesellschaft Iran Air weiterhin ungehindert deutsche Flughäfen ansteuern darf oder warum Deutschland sich nicht schon viel länger für härtere Sanktionen gegen das iranische Regime eingesetzt hat. Statt dessen feiert sich jetzt die deutsche Instagram-Bubbel für ihre Solidarität mit den Frauen im Iran, die davon einfach mal so gar nichts haben. Herzlichen Glückwunsch!