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ABC-Chefin über potentielle "Star Wars"-Serie, "Castle", "Nashville" und mehr

von Bernd Krannich in News international
(05.08.2016, 15.28 Uhr)
ABC bei der TCA
Die neue Senderchefin Channing Dungey von ABC
ABC
ABC-Chefin über potentielle "Star Wars"-Serie, "Castle", "Nashville" und mehr/ABC

ABC-Programmchefin Channing Dungey stand den Journalisten im Rahmen der Television Critics Association Summer Press Tour Rede und Antwort. Obwohl ihr Sender im Quotenrennen der "Großen Vier" nur Vierter wurde, waren die Quotenprobleme kein großes Thema. Einerseits weil ABC stets vorrechnet, dass der Sender deutlich besser dasteht, wenn man Sportübertragungen herausrechnet (und der Disney-Konzern hat als einziges Medienkonglomerat die besten Rechte bei einem Extra-Sender konzentriert, ESPN), andererseits weil Dungey eben wegen der Quotenschwäche im Frühjahr ihren Vorgänger Paul Lee ablöste.

Zum Auftakt ihrer Session konnte sie die Bestellung der neuen Serie  "Ten Days in the Valley" mit Kyra Sedgwick in der Hauptrolle verkünden (wunschliste.de berichtete).

ABC und Star Wars?
ABC gehört zum Disney-Konzern, der nach Marvel auch LucasFilm und damit die Rechte an Star Wars eingekauft hatte. Natürlich drängt sich die Frage auf, ob beim Sender-Aushängeschild ABC demnächst mit einer TV-Serie aus dem Star-Wars-Universum zu rechnen sei.

"Als Fan würde ich auf diese Frage sehr gerne mit 'ja' antworten", gab Dungey an. "Wir hatten schon diesbezügliche Sondierungsgespräche, und wir werden auch weiter mit LucasFilm im Gespräch bleiben. Es wäre wundervoll, wenn wir das Franchise in unserem Programm ausweiten könnten." Später konkretisierte Dungey, dass es noch keinen Zeitplan gäbe. Auch die Frage, ob man eine animierte oder eine real life action Serie angehen werde, sei noch offen.

Das Ende von "Castle"
Bei einigen Journalisten hatten die Vorgänge um das im Mai verkündete Ende von  "Castle" für Verwirrung gesorgt, da zunächst das Aus für Stana Katic und Tamala Jones verkündet worden war, neue Verträge für andere Darsteller geschlossen wurden, nur um die Serie dann doch abzusetzen.

Dungey stellte klar, dass es sich um zwei parallele Vorgänge gehandelt habe. Einerseits habe ABC erst kurzfristig entscheiden können, ob eine Fortsetzung der Serie für den Sender sinnvoll sei und davon das Produktionsstudio ABC Studios unterrichtet. Im Umfeld der Upfronts sei dann entschieden worden, auf weitere Folgen der Serie zu verzichten.

Auf der anderen Seite habe das Produktionsstudio gehandelt, um seine Serie für eine mögliche Verlängerung vorzubereiten (dabei musste am Budget gespart werden, was als einer der wichtigsten Gründe für den Zwangsabschied von Katic gilt).

Es handelt sich also nicht um einen Widerspruch, sondern einfach das Vorgehen zweier eigenständiger Firmen, die sich alle Optionen offen halten wollten.

Nashville
Auch zur Absetzung von  "Nashville" konnte Dungey kaum Neues sagen. Man habe eine Fortsetzung der Serie geprüft, zahlreiche Gespräche mit den Ko-Produktionsstudios Lionsgate TV und ABC Studios gehabt, aber letztendlich gegen eine Fortsetzung entschieden.

Dungey zeigte sich aber darüber erfreut, dass die Serie bei CMT eine neue Heimat gefunden habe, denn sie persönlich sei ein Fan der Serie.

"Body of Proof"...
Dungey, die vor ihrer Beförderung lange Zeit die Verbindungsperson von ABC Studios zu ABC war, ließ sich auch einen Seitenhieb gegen ihren Vorgänger Paul Lee nicht nehmen. Sie sprach die frühere Absetzung von  "Body of Proof" im Mai 2013 an, als es um ABCs Problemsendeplatz am Dienstagabend um 22.00 Uhr ging. Alle nachfolgenden Serien auf dem Sendeplatz sind komplett baden gegangen.

"Wir haben oft über die Absetzung von 'Body of Proof' lamentiert, das will ich nicht verschweigen. Das war eine gute Serie für uns, und es war schade, sie gehen zu sehen."

Lee hatte die quotenschwache Serie mit Dana Delany nach drei Staffeln mit insgesamt 42 Episoden nicht verlängern wollen. Für ABC Studios war das ein finanzieller Rückschlag - im klassischen Modell sind Serien bis zur Erreichung von etwa 88 Folgen für einen langfristig erfolgversprechenden Verkauf der Wiederholungsrechte an die US-Lokalsender ("Syndication") ein Verlust. Da will ein Studio natürlich möglichst schnell Klarheit haben, gerade, wenn eine Serie beim Schwestersender läuft: Entweder Absetzung nach einer, maximal zwei Staffeln ("zweite Chance"), oder eben über die volle Distanz gehen und irgendwie auf 88 Folgen kommen. Dank der damaligen Zugkraft von Dana Delany als ehemalige  "Desperate Housewife" hatte sich die Serie auch im Ausland gut verkauft und versprach langfristige Einnahmen. Aber Lee setzte lieber auf komplex erzählte Serien statt Procedurals und setzte die Serie zu einem wirtschaftlich unsinnigen Zeitpunkt ab.

Die Rückkehr der "Most Wanted" zu S.H.I.E.L.D.
Im Mai hatte ABC eine zweiten Anlauf darauf genommen, mit "Marvel's Most Wanted" ein Spin-Off zu "Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D." zu lancieren. Dazu wurden mit Adrianne Palicki als Bobbi Morse und Nick Blood als Lance Hunter zwei bisherige Hauptfiguren in der Handlung in eine Situation gebracht, wo ihr Abschied von S.H.I.E.L.D. unumgänglich wurde (und das auch schon frühzeitig in der zweiten Hälfte der dritten Staffel etabliert, um die Darsteller für den Pilot-Dreh freistellen zu können). Doch das Spin-Off geht nicht in Serie, und die Fans fragten sich, ob die Darsteller nun zur Mutterserie zurückkehren können.

Dungey blieb hier eine klare Antwort schuldig: "Die beiden Figuren wurden von der Organisation öffentlich verleugnet [eine Rückkehr zu S.H.I.E.L.D. hätte politische Konsequenzen]. Aber ich habe noch nie Marvels Fähigkeit unterschätzt, Figuren zurück zu bringen.

Letzte Woche hatte Palaicki eine neuen Hauptrolle bei der noch namenlosen Weltraumserie von FOX mit Seth MacFarlane angenommen - eine AoS-Rückkehr könnte bei ihr also nur in einer Gastrolle sein (wunschliste.de berichtete).

Daneben wurde mittlerweile der Kontext bekannt, warum S.H.I.E.L.D. in der vierten Staffel einen neuen Director erhält (wunschliste.de berichtete). Durch die Ereignisse im Film "The First Avenger: Civil War" ist S.H.I.E.L.D. wieder eine legitim operierende Organisation, konnte den Untergrund verlassen. Und Phil Coulson gilt offiziell als tot, somit wurde er als Chef untragbar und muss in die Schatten zurückkehren muss.

"Der Bachelor" und die Minderheiten
Schon lange ist es kein Geheimnis, dass die Dating-Serie  "The Bachelor" Minderheiten unterrepräsentiert, insbesondere Schwarze. Das wurde noch mehr unterstrichen durch die zweite Staffel der Drama-Serie  "UnREAL", die hinter den Kulissen einer sehr Bachelor-gleichen Serie läuft und wo die zentrale Figur des von mehreren Teilnehmerinnen umworbenen männlichen Protagonisten in der zweiten Staffel ein Schwarzer ist. Direkt darauf angesprochen lobte Dungey - selbst Afro-Amerikanerin - die Serie, die beiden weiblichen Hauptfiguren und deren Darstellerinnen.

Dungey verwies darauf, dass die Hauptherausforderung für die ABC-Produzenten komplexer sei, als einfach eine "Person of Color" ("nichtweißen") in der zentralen Rolle zu engagieren. Denn "The Bachelor" und  "The Bachelorette" suchen sich die jeweiligen zentralen Personen unter den gescheiterten Teilnehmern vorheriger Staffeln des jeweils anderen Formats (neue Bachelors kommen aus den gescheiterten Bachelorette-Kandidaten und umgekehrt). Dieser Prozess würde dafür sorgen, dass mehr Zuschauer ein Interesse an den Serien behielten. Zunächst müssten also die Teilnehmerfelder multi-kultureller werden.

"Wird müssen zunächst die Kandidaten-Pools diversifizieren. Und das ist etwas, auf das wir wirklich unser Augenmerk und unsere Energie ausrichten wollen", schloss Dungey ihre Ausführungen recht unverbindlich.

Mehr Procedurals
Unter Paul Lee hatte ABC viele Nischenprojekte ( "Galavant") und komplexe Serienprojekte gestartet. Aktuell will Dungey das aus programmplanerischen Gründen umbauen. Lee hatte als Kompromiss zwischen komplexer Erzählweise und Produktionsbedürfnissen bei zahlreichen Serien längere Unterbrechungen mitten in der Staffel "entwickelt". Dungey setzt - wie andere Sender auch - lieber auf Procedurals - Arzt-, Anwalts- und Krimi-Serien, bei denen man einzelne Folgen auch gut außerhalb der Reihe wiederholen kann.


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Leserkommentare

  • Tilo schrieb am 29.08.2016, 11.55 Uhr:
    Wenn ich hier lese, was ABC sonst wieder so an diversem Schrott versendet bzw. geplant hat, tut es um so mehr weh, dass eine so grossartige Serie wie CASTLE mit so gutem Drehbuch voller Witz und Esprit und zwei so PERFEKT zueinander passenden Hauptdarstellern "sterben" musste. Das war aus meiner Sicht ein Riesenfehler, ausgerechnet DA am Budget einzusparen. Wenn ich schon lese "Arzt-, Anwalts- und Krimiserien"... *einschlaf* Davon gibt es ja auch noch so gut wie keine, und die wenigen Klassiker wie Dr. HOUSE und BOSTON LEGAL sind sowie nicht zu toppen. Lieber schaue ich mir DIESE wie auch CASTLE noch mal komplett von vorn bis hinten an als meine Zeit mit dem aktuellen Unsinn zu vergeuden. Vielleicht haette ABC ja auch mal sein Fans fragen koennen, was DIE gern gehabt haetten.