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Corona: Britische Regierung gewährt Film- und Fernsehindustrie 500 Millionen Pfund Ausfallfonds
Der britische Produzentenverband Pact hat seinen Wunsch erfüllt bekommen - zumindest zur Hälfte: Die britische Regierung hat 500 Millionen Pfund (rund 550 Millionen Euro) als Fonds zur Absicherung für Film- und Fernsehproduktionen bereitgestellt, der im Fall eines erneuten Lockdowns in Großbritannien zur Minderung finanzieller Folgen ausbezahlt werden soll. Pact hatte zuletzt allerdings 1 Milliarde Pfund gefordert (TV Wunschliste berichtete).
Hintergrund ist, dass britische Film- und Serienproduktionen in der aktuellen Situation keine ausreichenden Versicherungen abschließen können, die sie im Fall eines erneuten, von der Regierung angeordneten Lockdowns in Großbritannien vor den erneuten, ruinösen Kosten schützen würden. So hatte die Industrie gefordert, dass die Regierung hier quasi eine Bürgschaft übernimmt, die die Versicherungs-Lücke schließen würde.
Das hat sie nun getan, auch wenn die Details, unter welchen Bedingungen Auszahlungen aus dem Fonds abgerufen werden können, noch nicht veröffentlicht wurden. Rishi Sunak (Chancellor of the Exchequer/britisches Äquivalent eines Finanzministers) bezeichnete den neuen Fonds als Teil des Regierungsprogramms zum Ankurbeln der Wirtschaft nach dem britischen Lockdown. Er bezifferte den Beitrag der Film- und Fernsehindustrie zur britischen Ökonomie auf 12 Milliarden Pfund jährlich. Pact hatte zuvor berichtet, dass Produktionen in einem Umfang von 1 Milliarde darauf warteten, ihre Arbeit unter angepassten Hygienebedingungen wieder aufzunehmen und dass Eile geboten sei, damit in Vorbereitung befindliche Produktionen ihre bisherigen Vorarbeiten nicht wieder wegen der finanziellen Unwägbarkeiten unterbrechen müssten. Pact verlieh seiner Forderung mit der Aussage Nachdruck, dass ohne Fonds diese Produktionen unter Umständen komplett abgebrochen würden und andere Produktionen zukünftig nicht das Vereinigte Königreich als Drehort wählen könnten.
In Großbritannien hatte die Regierung die Gefahr der Corona-Pandemie zunächst unterschätzt und später mit stärkeren Einschränkungen des öffentlichen Lebens gegensteuern müssen - die Anzahl der Corona direkt zugerechneten Todesfälle beträgt mit 45.000 mehr als das Vierfache der deutschen Zahlen. Zu den Gegenmaßnahmen gehörte ein Lockdown und damit auch ein Einfrieren von fiktionalen Film- und Fernsehproduktionen - deutlich stärkere Auswirkungen auf diese Industrie, als etwa in Deutschland.
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