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"Kein Publikum gecastet": ZDF reagiert auf Vorwürfe zu "Schlagabtausch"

von Glenn Riedmeier in News national
(07.02.2025, 15.42 Uhr)
ZDF weist auch Vorwurf der bewussten Falschdarstellung von CDU-Parteitag zurück
"Schlagabtausch" vom 6. Februar 2025
ZDF/Svea Pietschmann
"Kein Publikum gecastet": ZDF reagiert auf Vorwürfe zu "Schlagabtausch"/ZDF/Svea Pietschmann

Am gestrigen Donnerstagabend (6. Februar) lief im ZDF live ab 22.15 Uhr die Wahlkampf-Sendung  "Schlagabtausch", in der sich sechs Spitzenpolitiker unterschiedlicher Parteien den Fragen von Andreas Wunn stellten. Die 90-minütige Debattensendung im Vorfeld der Bundestagswahl widmete sich vor allem zwei Themen: Wirtschaft und Migration. Für Aufregung sorgte während der Live-Sendung aus Berlin das Studiopublikum, das recht offensichtlich eine sehr einseitige politische Präferenz teilte und diese entsprechend auch zum Ausdruck brachte. In den sozialen Medien dauerte es daher nicht lange, bis Vorwürfe laut wurden, dass das ZDF ein bestimmtes Publikum für die Sendung gecastet habe. Diese Vorwürfe weist der Sender nun ausdrücklich zurück.

Bereits bei der Vorstellung der sechs an der Diskussion beteiligten Politiker wurden die Präferenzen des Publikums deutlich. Während für Jan van Aken (Die Linke) und Felix Banaszak (Bündnis 90/Die Grünen) applaudiert wurde, wurden die übrigen Parteienvertreter Alexander Dobrindt (CSU), Christian Lindner (FDP), Sahra Wagenknecht (BSW) und Tino Chrupalla (AfD) mit Totenstille begrüßt.

Dies zog sich dann auch durch die restliche Sendung. Die Aussagen von Felix Banaszak und insbesondere die von Jan van Aken wurden mit teils lautstarkem, zustimmenden Applaus bejubelt, während die Statements der anderen Politiker entweder mit keinerlei Reaktion oder im Fall von Tino Chrupalla mit Gelächter oder Buhen quittiert wurden.

Das ZDF reagierte am heutigen Freitag auf die Vorwürfe und stellt in einem offiziellen Statement klar:

Für die ZDF-Sendung "Schlagabtausch" am Donnerstag, 6. Februar 2025, wurde kein Publikum gecastet. Um interessierte Menschen für einen Besuch der Sendung zu gewinnen, wurden im Vorfeld unter anderen auch verschiedene Berliner Institutionen kontaktiert. Das ist ein übliches Verfahren und erfolgt auch mit Blick auf die Möglichkeit einer kurzen Anreise des Publikums. Kontaktiert wurden unter anderem das J.F.K.-Institut für Nordamerikastudien, Politik- und Kommunikationswissenschaften der Freien Universität, die Hertie School of Governance, die Humboldt-Universität, die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, das Demographie Netzwerk e.V., der Tönissteiner Kreis und die Familienunternehmen e. V.

Bereits im  "heute journal update" erläuterte ZDF-Hauptstadtkorrespondent Dominik Rzepka gestern Nacht noch, dass das Publikum nicht repräsentativ gewesen sei. Stattdessen seien relative viele Zuschauer von der HU und FU Berlin gewesen, zwei eher linken Universitäten, die extra angeschrieben und eingeladen wurden. Gegenüber der BILD ergänzte das ZDF noch: Bei solchen Sendungen ohne direkte Publikumsbeteiligung ergibt sich daraus in der Regel eine ausgewogene Verteilung. Die politische Einstellung wird nicht abgefragt. Dass es im Verlauf der Sendung dennoch zu einseitigen Reaktionen gekommen ist, bedauern wir. Während der Sendung konnte die Redaktion aber keinen Einfluss darauf nehmen.

Bewusste Falschdarstellung von CDU-Parteitag in "heute"? - ZDF weist auch diesen Vorwurf zurück

In einem anderen aktuellen Fall reagierte das ZDF ebenfalls und weist den Vorwurf "bewusster Falschdarstellung" zurück. In einer  "heute"-Sendung vom vergangenen Montag, den 3. Februar wurde über den CDU-Parteitag berichtet. Dabei wurde der Beitrag an einer bemerkenswerten Stelle geschnitten. Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz stellt in dem Bericht in Bezug auf die AfD klar: Es gibt keine Zusammenarbeit, es gibt keine Duldung, es gibt keine Minderheitsregierung. Sie ist der wichtigste Gegner für uns in diesem Wahlkampf. Wir wollen sie wieder klein machen, wir wollen sie wieder zu einer Randerscheinung machen, da, wo sie hingehört.

Unmittelbar danach wird im "heute"-Beitrag auf Parteitagsdelegierte geschnitten, die mit verschränkten Armen auf ihren Plätzen sitzen und skeptisch blicken. Die Off-Stimme kommentiert dies mit den Worten: Trotzige Zustimmung auch bei den Delegierten. Die Live-Bilder, die der Ereigniskanal Phoenix übertrug, vermittelten jedoch ein anderen Eindruck: Auf Merz' Statement wurde mit Jubel im Saal reagiert, zudem wurde ein "Brandmauer"-Transparent nach oben gehalten.

Zu diesem Vorfall hat Nathanael Liminski, der Medienminister und Staatskanzleichef in NRW, eine klare Meinung. Gegenüber der FAZ äußerte er, dass es sich dabei nicht um eine kleine Unsauberkeit oder um ein zufälliges Versehen gehandelt habe, sondern um eine bewusste Falschdarstellung. Die Realität dieses Parteitags werde ins komplette Gegenteil verdreht und der Zuschauer hart getäuscht. Das ist ein handfester Verstoß gegen jegliche journalistische Grundsätze und ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich für einen starken und breit akzeptierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk einsetzen. Liminski, der Mitglied im ZDF-Fernsehrat ist, forderte den Sender auf zu erklären, welche Konsequenzen er aus diesem Fall zieht.

Das ZDF reagierte unter anderem auf der Plattform X: Das ZDF weist den Vorwurf zurück, da der kurze Ausschnitt die Berichterstattung über den CDU-Parteitag aus dem Kontext des TV-Beitrags herausgelöst hat und dadurch grundlegend verzerrt. Gegenüber der FAZ betonte das ZDF außerdem, dass die Jubel-Szene sehr wohl enthalten gewesen sei. Sie leitet den O-Ton Merz ein mit den Worten: 'Stehende Ovationen' und 'demonstrative Unterstützung' und macht die große Zustimmung für Friedrich Merz somit sehr deutlich. Während der O-Töne sei sehr klar Applaus für Friedrich Merz zu hören; lediglich auf dem Bild, das die Delegierten in einer Reihe zeigt, hört man diesen Applaus nicht, damit der Zuschauer den Off-Text verstehen kann, der die im Folgenden interviewten Delegierten ankündigt, wo der Applaus wieder hörbar ist. Die Zustimmung für Merz' Kurs in der Migrationspolitik werde zudem ­deutlich, da das Wort 'trotzig' zustimmend im Sinne eines 'Jetzt-erst-recht' gebraucht wird, was die anschließenden O-Töne von Delegierten verdeutlichen, so das ZDF gegenüber der FAZ.



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Leserkommentare

  • Old School schrieb am 09.02.2025, 08.51 Uhr:
    Leute Leute! Ihr wisst doch seit jeher das in solchen Sendungen nur ein Stuß gelabert wird, der sich nach der Wahl schnell wieder als Lügen herausstellt. Ihr alle könnt doch erreichen das solche Sendungen gar nicht mehr gesendet werden indem ihr die Quote gegen 0 fahrt durch Ab- oder Umschalten! Oder was schönes aus den Mediatheken oder DVD-Regal aussuchen. 😈
  • User_458192 schrieb am 08.02.2025, 23.46 Uhr:
    Der Öffentliche Rundfunk manipuliert. Das ist ja nun keine neue Erkenntnis. Auch wenn sie es natürlich nicht zugeben würden.
  • Ulrich_B schrieb am 09.02.2025, 08.20 Uhr:
    Eine wirklich nicht haltbare Behauptung. Im ZDF-Fernsehrat sind fast alle gesellschaftliche Gruppen vertreten. Vorsitzende ist derzeit Gerda Hasselfeldt von der CSU. Die Aufgabe des Fernsehrats kann man hier nachlesen: https://www.zdf.de/zdfunternehmen/zdf-fernsehrat-funktion-vorsitz-und-mitglieder-100.html . Daraus zu schlussfolgern, die öffentlich-rechtlichen Medien würden manipulieren, ist schlicht gesagt eine faustdicke Unwahrheit. Niemand ist mit allem im ÖRR zufrieden. Das kann man auch sachlich artikulieren. Die sachliche Auseinandersetzung darüber ist eine der wichtigsten Teile der Demokratie - und hat nichts mit Verschwörung, Betrug und Manipulation tun.
  • Hans18 schrieb am 08.02.2025, 10.35 Uhr:
    Immer schwer mit Publikum. Vielleicht genau weil es nicht gecastet wurde, haben Gruppen versucht ihre Leute einzuschleusen. Damit kann man schon Stimmung machen und den Eindruck erwecken, dass viele hinter dieser oder jener Politik stehen - ganz wertfrei formuliert. Ich denke, dass dieses wichtige Thema gelöst gehört. Entweder ohne Publikum oder die Leute anweisen keine Reaktion zu zeigen. Bei US-Diskussionen darf das Publikum auch nur normal für beide Kandidaten klatschen oder sogar gar nicht reagieren.
  • Dr. Seltsam schrieb am 08.02.2025, 02.36 Uhr:
    Tja, und dann hat die ARD zugegeben das sie manipuliert haben. Der ÖRR manipuliert nicht nur, nein er lügt ganz offen. Das nennt sich dann neutral? Eine schöne "Demokratie" habe wir hier.
  • Beitrag entfernt
    Beitrag redaktionell entfernt.
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    Beitrag vom Autor entfernt.
  • Dr. Seltsam schrieb am 08.02.2025, 02.38 Uhr:
    @Tobias S0810 Du scheinst in deinem Hass gar nicht zu merken wer hier die Meinungs- und Pressefreiheit schon aktiv beschneidet.
  • User 1072388 schrieb am 07.02.2025, 22.47 Uhr:
    AfDler und denken, lach.
  • TobiasS0810 schrieb am 07.02.2025, 19.51 Uhr:
    Du weißt schon, diese Propaganda von Rechts ist nur darauf aus, die Pressefreiheit und Meinungsfreiheit zu beschneiden, weil diese der Nazipartei AfD ein Dorn im Auge ist...
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    Beitrag redaktionell entfernt.
  • User 1072388 schrieb am 07.02.2025, 17.06 Uhr:
    Merz: "Jeder der gegen die CDU demonstriert ist zutiefst Undemokratisch!"
    Merz: "Diese Demos gegen mich sind mir egal!"
    Auch Merz: hat nix gelernt, nix geleistet und bisher im Leben 0 Sekunden gearbeitet.
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  • Flapwazzle schrieb am 07.02.2025, 16.34 Uhr:
    Am besten man schaut sich die unkommentierten Live-Übertragungen z.B. aus dem Bundestag oder den Ausschusssitzungen bei phoenix, WELT, n-tv oder direkt bei bundestag.de an. Die ungeschnittenen Parteitage kann man sich bei youtube von den Parteien direkt ansehen. Diese ganze Manipulationen, egal ob bei ARD/ZDF oder NIUS, nerven einfach nur noch.
    Es wäre wünschenswert, wenn sich mal irgendwann in Deutschland wieder ein Nachrichtensender etablieren könnte, bei es um die Meldungen und nicht um Einordnungen und Meinungen geht.
  • Vritra schrieb am 12.02.2025, 17.35 Uhr:
    Der Tipp mit den Übertragungen der Debatten ist zwar richtig und gut, aber dafür muss man halt auch Zeit haben.
    Die verkürzte Berichterstattung in den Nachrichten hat leider die Einschränkung durch die kurze Sendezeit, daher *muss* stark geschnitten werden. Ich bemerke aber selten, dass hierbei grobe sinnverzerrende Fehler gemacht werden und unterstelle eher Fahrlässigkeit als Absicht, wenn es doch mal passiert. Leider ist die Einordnung deshalb notwendig und so verdummt, wie der Großteil des "gemeinen Volks" mittlerweile leider ist, kämen viele ohne eine Einordnung mit den Aussagen gar nicht mehr klar.
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    Beitrag redaktionell entfernt.