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75 Jahre ARD: Meine märchenhafte Fernsehkindheit mit Puppenspiel, Zeichentrick, Klamauk und viel Musik

(19.04.2025)

In diesem Jahr feiert die ARD ein großes TV-Jubiläum, nämlich ihr 75-jähriges Bestehen. Den Geburtstag nimmt auch die Redaktion von TV Wunschliste zum Anlass, um der ARD zu gratulieren: In den kommenden Wochen teilen Redakteure und Mitarbeiter der unterschiedlichsten Generationen ihre persönlichen Erinnerungen und Gedanken rund um die ARD. Heute erzählt unser Redakteur Florian Gessner von seiner märchenhaften Fernsehkindheit.
Mit Fernsehproduktionen der Öffentlich-Rechtlichen und somit auch denen der ARD kam ich in meiner frühen Kindheit hauptsächlich durch die VHS-Aufzeichnungen meiner Eltern in Kontakt, erstmals im sehr jungen Alter von etwa drei Jahren. Von Streaming war seinerzeit - ich bin Jahrgang 1984 - schließlich noch keine Rede. Das lineare Fernsehen nahm ich zwar auch schon sehr früh im Vorschulalter wahr, zum Beispiel wenn meine Eltern die
Im Jahr 1983, also noch vor meiner Geburt, hatte mein Vater nach der Anschaffung eines Videorekorders damit begonnen, ausgewählte Filme und Mehrteiler für die Familie auf VHS zu archivieren. In der Sammlung befanden sich auch mehrere Aufzeichnungen von Kinderfernsehsendungen und -filmen, die meine älteren Geschwister in ihrer Grundschulzeit gesehen hatten. Davon konnte ich als jüngstes Familienmitglied profitieren und auf diese Weise einige TV-Highlights von früher erleben, selbst wenn sie gerade nicht ausgestrahlt wurden. So kam es, dass meine Sehgewohnheiten zunächst maßgeblich durch solche Produktionen beeinflusst wurden, die in den Jahren zwischen 1983 und 1987 ausgestrahlt wurden. Nicht alles, aber vieles davon war bereits damals ein paar Jahrzehnte alt. Ohne dass es mir bewusst war, wurde ich auf diese Weise auch mit dem damaligen ARD-On-Air-Design, den Jingles und den Programmansagen vertraut gemacht, soweit sie Teil der Aufnahmen waren.
Märchenhafte Unterhaltung für die ganze Familie
Besonders nachhaltig in Erinnerung geblieben sind mir die von meinen Eltern archivierten Märchenfilme, durch die erstmals mein Interesse an Realverfilmungen geweckt wurde. Ich liebte schon damals den Zauber der Märchenwelt über alles und hörte die 70er-Jahre-Märchenplatten meiner älteren Geschwister rauf und runter, bis ich die Dialoge auswendig kannte. Kein Wunder also, dass ich die Geschichten irgendwann in bewegten Bildern sehen wollte. Dann machte mich mein Vater darauf aufmerksam, dass er den einen oder anderen Märchenfilm vor einigen Jahren für meine Geschwister aufgenommen hatte und legte bei Gelegenheit die Kassette für mich ein. Gelegentlich schauten mein Bruder und meine Schwester dabei noch mit, manchmal sogar die ganze Familie. So konnte ich direkt nachfragen, wenn ich irgendetwas nicht ganz verstand oder mir seltsam vorkam.
Das absolute Lieblingsmärchen meiner Kindheit
Doch zurück zu den oben erwähnten Märchenfilmen: Gegenüber den mir vertrauten Hörspielfassungen wichen die Verfilmungen inhaltlich ab oder erweiterten die Originalvorlagen um weitere Handlungsstränge. Dies fiel mir selbstverständlich auf und war für mich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. In der Dornröschen-Verfilmung des Filmstudios Barrandov vermisste ich beispielsweise die böse 13. Fee aus dem Originalmärchen. Hier wurde sie ersetzt durch die Figur Melanie, die ältere Schwester der Königin, die sich um den Thron betrogen fühlt und aus Rache die neugeborene Prinzessin Rosa verflucht. Diese sticht sich schließlich nicht an einer Spindel, sondern an einem Rosendorn. Andererseits fand ich es im Fall von "Schneeweißchen und Rosenrot" sehr spannend, eine Vorgeschichte mitverfolgen zu können, in der die Verwandlung der Prinzen gezeigt und somit auch nachvollziehbarer dargestellt wird als im Märchenbuch bzw. im Hörspiel.
Aber auch weniger populäre Märchen- und Fantasyfilme sind mir in lebhafter Erinnerung geblieben, darunter die erstmals 1987 gezeigte Produktion
Meine Faszination für Puppenverfilmungen
Ebenfalls märchenhaft war für mich die Welt des Puppenspiels, zumal mich die Vorstellung, dass Puppen oder generell leblose Körper zum Leben erweckt werden, schon immer faszinierte. In der Fernsehwelt der späten 80er und frühen 90er Jahre, die ich als Kind noch kennenlernen durfte, dominierten Puppenverfilmungen von märchenhaften literarischen Vorlagen zwar nicht mehr das Angebot für Kinder, waren allerdings noch sehr präsent.
Der Bayerische Rundfunk produzierte zwischen 1979 und 1987 sogar eine 121 Folgen umfassende Puppenserie, in der ausschließlich Märchen nach Drehbüchern von Walter Flemmer gezeigt wurden:
Ganz anders verhielt es sich mit den vom Hessischen Rundfunk produzierten Marionettenfilmen mit der Augsburger Puppenkiste, die in meiner Kindheit glücklicherweise noch sehr häufig im Fernsehen zu sehen waren. Den nach Michael Endes Buch produzierten Vierteiler
Ursprünglich war mir gar nicht klar, dass es von der Augsburger Puppenkiste - sicherlich auch dank der talentierten Regisseure Manfred Jenning und Sepp Strubel - noch so viele weitere tolle und liebevoll inszenierte TV-Produktionen gibt. Aber West 3 führte es mir im wahrsten Sinne des Wortes vor Augen. Auf die Jim-Knopf-Stücke folgten im wöchentlichen Rhythmus
Dabei war mir die exakte, vollständige und möglichst störungsfreie Archivierung der Sendungen stets sehr wichtig - ja geradezu heilig - woran ich schon damals merkte, dass ich etwas anders tickte als meine Altersgenossen. So war es für mich durchaus eine kleine Katastrophe, als ich das Ende der per Timer programmierten letzten Folge von
Trotz solcher kleinen Unglücke war gerade diese Phase der frühen 90er Jahre rückblickend betrachtet eine der schönsten meines bisherigen Lebens, vielleicht sogar die schönste. Noch konnte ich mit anderen Schüler:innen aus meiner Grundschulklasse meine Begeisterung für solche Klassiker des Kinderfernsehens teilen, bis im Jugendalter die Interessen auseinanderdrifteten. Mit dem erwähnten Klassenkameraden sprach ich sehr häufig am Tag nach der Ausstrahlung über die Inhalte der am Vorabend gezeigten Puppenkisten-Folge. Gleichzeitig fieberte ich jede Woche der nächsten Fortsetzungsfolge oder dem nächsten Stück entgegen. Der wöchentliche Ausstrahlungsrhythmus war meinem Empfinden nach perfekt dafür geeignet. Die Wartezeit überbrückte ich, indem ich mir die vorherige Folge als Aufzeichnung noch ein- oder zweimal ansah.
Schon damals war ich mir so gut wie sicher, dass ich das Interesse an diesen wunderbar inszenierten Phantasiegeschichten, in die man sich immer wieder so schön hineinträumen kann, weder im Jugend- noch im Erwachsenenalter verlieren würde, was sich schließlich bewahrheitete. So bin ich bis heute ein passionierter Fan der Augsburger Puppenkiste und trauere den guten alten Zeiten hinterher, in denen sie noch eine feste Institution des ARD-Kinderprogramms war.

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Leserkommentare
Florian Gessner schrieb am 27.04.2025, 13.13 Uhr:
@Don (1977) (via tvforen.de am 26.04.2025, 22.46 Uhr)Meine gestrige Antwort (23.55 Uhr) auf Deinen tvforen-Beitrag erscheint leider systembedingt nicht bei fernsehserien.de. Daher poste ich sie hiermit ein weiteres Mal als eigenen Kommentar:
Florian Gessner schrieb am 26.04.2025, 23.55 Uhr:
In späteren Jahren fand ich die anderen Filme dann auch deutlich interessanter. Aber im Vorschulalter ging für mich die größte Faszination eindeutig von "Hurra, die Schule brennt" aus. Ich meine, der war auch später noch beim jüngeren KiKA-Publikum sehr beliebt. Meine Geschwister waren 1987, als die Filme in der "ARD-Sommerkomödie" ausgestrahlt wurden, bereits 9 und 11. Das hat bestimmt etwas ausgemacht.Dein Geburtstagsständchen, war das nicht auch
die Titelmelodie der "Presseschau"?
Ja, als Titelmelodie der "Presseschau" wurde ein Teil daraus verwendet, offenbar sogar noch in 1995:
https://www.youtube.com/watch?v=uotJYoJszcIDon (1977) schrieb via tvforen.de am 26.04.2025, 22.46 Uhr:
Mir geht es wie Deinen Geschwistern, "Hurra, die Schule brennt" ist der Lümmelfilm, den ich am wenigsten mag. Peter Alexander ist die ganze Zeit im Film so selig verständnisvoll, fast wie auf Drogen.
Und diese Bonanza-Aufführung am Ende fand ich unglaublich öde.Dein Geburtstagsständchen, war das nicht auch die Titelmelodie der "Presseschau"?Florian Gessner schrieb am 26.04.2025, 23.55 Uhr:
In späteren Jahren fand ich die anderen Filme dann auch deutlich interessanter. Aber im Vorschulalter ging für mich die größte Faszination eindeutig von "Hurra, die Schule brennt" aus. Ich meine, der war auch später noch beim jüngeren KiKA-Publikum sehr beliebt. Meine Geschwister waren 1987, als die Filme in der "ARD-Sommerkomödie" ausgestrahlt wurden, bereits 9 und 11. Das hat bestimmt etwas ausgemacht.
Dein Geburtstagsständchen, war das nicht auch
die Titelmelodie der "Presseschau"?
Ja, als Titelmelodie der "Presseschau" wurde ein Teil daraus verwendet, offenbar sogar noch in 1995:
https://www.youtube.com/watch?v=uotJYoJszcIFettus Maximus schrieb am 20.04.2025, 21.38 Uhr:
Volle Zustimmung. <3
Florian Gessner schrieb am 26.04.2025, 14.49 Uhr:
Vielen Dank! Das freut mich sehr. :-)
chrissie777 schrieb via tvforen.de am 19.04.2025, 11.26 Uhr:
Da fällt mir vor allem Peter Podehl's spannende TV Serie für Kinder ein. Am 15.11.62 begann seine zehnteilige Serie "Die Höhlenkinder" (und das war für mich der Beginn meines eigenen Fernsehzeitalters).Gruss,Chrissie
Chrissi50 schrieb via tvforen.de am 21.04.2025, 09.50 Uhr:
Krid H. Erne schrieb:
chrissie777 schrieb:
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> Zeichentrickfilme und Augsburger Puppenkiste
> mochte ich nicht, aber "Lassie" mit Jeff fand
ich
> wunderbar.
Bei mir war es genau andersrum. Konnte mit
"Lassie" gar nichts anfangen.
...bei mir genauso,nur dass ich heute immer noch Zeichentrickserien und Augsburger Puppenkiste
anschau,aber Lassie nicht mehr...Krid H. Erne schrieb via tvforen.de am 21.04.2025, 09.45 Uhr:
chrissie777 schrieb:
Zeichentrickfilme und Augsburger Puppenkiste
mochte ich nicht, aber "Lassie" mit Jeff fand ich
wunderbar.
Bei mir war es genau andersrum. Konnte mit "Lassie" gar nichts anfangen.chrissie777 schrieb via tvforen.de am 19.04.2025, 11.26 Uhr:
Zeichentrickfilme und Augsburger Puppenkiste mochte ich nicht, aber "Lassie" mit Jeff fand ich wunderbar.
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