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Nach Ton-Desaster: Roland Kaiser erteilt MDR Abfuhr für "Kaisermania 2026"

von Glenn Riedmeier in News national
(06.11.2025, 14.27 Uhr)
Schlagerstar zieht Konsequenzen aus wiederholter Kritik an Sender
Roland Kaiser
MDR/ARD/JürgensTV/Dominik Beckmann
Nach Ton-Desaster: Roland Kaiser erteilt MDR Abfuhr für "Kaisermania 2026"/MDR/ARD/JürgensTV/Dominik Beckmann

Für zahlreiche Schlagerfans gehört die  "Kaisermania" zu den Highlights des Jahres. Seit 2003 veranstaltet Roland Kaiser unter diesem Titel mehrere Konzerte live unter freiem Himmel am Dresdner Elbufer. Zehntausende Fans pilgern stets dorthin. Seit 2011 wurde jeweils eines der jährlichen Konzerte auch live im MDR Fernsehen übertragen, doch damit ist nun Schluss. Zwar wird es auch 2026 wieder die "Kaisermania" geben, eine Live-Übertragung im TV jedoch nicht mehr. Diese Entscheidung traf nicht etwa der MDR, sondern Roland Kaiser höchstpersönlich zusammen mit seinem Veranstalter. Der Grund: Wiederholte Kritik an der TV-Tonqualität bei der Übertragung im Fernsehen.

Auf der offiziellen Website zur Kaisermania ist zu lesen: Ab 2026 wird es keine TV-Liveübertragung der Kaisermania mehr geben. Diese Entscheidung trafen der Künstler und sein Veranstalter gemeinsam, nachdem es in der Vergangenheit wiederholt Kritik an der TV-Tonqualität gegeben hatte. Während das Live-Erlebnis für das Publikum vor Ort stets ein musikalisches Highlight war, konnte dies im Fernsehen dagegen leider nicht in derselben Qualität vermittelt werden.

Für den MDR ist diese deutliche Kritik ein Schlag ins Gesicht, doch sie kommt nicht von ungefähr. Insbesondere die diesjährige "Kaisermania" sorgte für viel Frust unter den Zuschauern vor dem Fernseher sowie im Livestream. Der Sound wirkte völlig falsch abgemischt, Roland Kaisers Stimme klang wie aus der Blechdose und die Musikinstrumente waren kaum zu hören. Für die Zuschauer vor Ort in Dresden klang hingegen alles wunderbar. Während der Live-Ausstrahlung beteuerte der MDR: Wir haben momentan keine Erklärung dafür, warum es bei manchen Zuschauern zu Problemen kommt. Im Nachhinein räumte der Veranstalter ein, dass es in Zusammenarbeit mit dem MDR technische Fehler gegeben habe, die analysiert werden sollten.

Vorfälle wie diese sind der Grund, weshalb inzwischen viele Künstler auch in anderen Fernsehshows auf Vollplayback bestehen. Anders als vom Publikum oftmals angenommen, liegen solche Entscheidungen nicht etwa darin begründet, dass die Sänger nicht in der Lage wären, live zu singen - auf Konzerten und Auftritten abseits des Fernsehens tun sie dies nämlich im Normalfall. Aber sie wollen eben nicht Opfer einer mangelhaften Übertragung im Fernsehen werden, was dann ungerechtfertigterweise ihnen selbst angekreidet würde.

Ein Live-Musikevent so abzumischen, dass es gleichzeitig vor Ort als auch im Fernsehen makellos klingt, ist eine Kunst, die nur Profi-Tontechniker beherrschen. Das Fernsehen verzichtet jedoch inzwischen immer öfter darauf und greift stattdessen direkt auf das kostensparende Vollplayback-Verfahren zurück. Kaum ein nationaler oder internationaler Künstler lässt heute noch zu, dass ein Konzert, bei dem alles live gespielt wird, zeitgleich und ohne Nachbearbeitung im Fernsehen gezeigt wird, stellte der Veranstalter Semmel Concerts damals klar - und nun ist das auch bei der "Kaisermania" vorbei.

Auch aus Quotensicht die Entscheidung von Roland Kaiser für den MDR bitter, denn trotz der Tonprobleme war die "Kaisermania" auch in diesem Jahr wieder ein großer Erfolg im Fernsehen: 1,26 Millionen Menschen schalteten ein, was einem bundesweiten Marktanteil von 7,5 Prozent entsprach - im MDR-Sendegebiet waren es sogar starke 16,3 Prozent. Zudem kam die "Kaisermania" auch bei den 14- bis 49-Jährigen im MDR mit 5,3 Prozent überdurchschnittlich gut an. Dem MDR gilt der Dank für die äußerst professionelle und immer wertschätzende Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren, steht auf der Kaisermania-Website trotz der ärgerlichen Tonprobleme geschrieben.

Wer also im kommenden Jahr die "Kaisermania" sehen möchte, kann dies nur selbst vor Ort in Dresden erleben. Dort finden vom 31. Juli bis zum 8. August 2026 insgesamt vier Konzerte statt. Der Kartenvorverkauf startet am 11. November.



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Leserkommentare

  • Tanm schrieb am 10.11.2025, 05.43 Uhr:
    Sehr schade. Ein Highlight des Jahres ist dann nicht mehr da.Könnte bei den bisherigen Einschaltquoten nicht ein anderer Sender die Übertragung übernehmen? Oder man zeichnet die Kaisermania auf, überarbeitet sie und sendet sie zu einem späteren Zeitpunkt?
  • Rudison schrieb am 09.11.2025, 18.33 Uhr:
    Was will man denn erwarten wenn die Öffis es nicht mal bei Produktionen wie Tatort usw. einen verständlichen Ton zustande bringen können.
  • Gerd W D schrieb am 08.11.2025, 11.37 Uhr:
    Man sollte annehmen, dass so ein Event technisch zum Routine-Geschaeft gehoert. Ich gehe auch davon aus, dass das Konzert-Team im Prinzip Aufnahmen mitgeschnitten hat, die zur nachtraeglichen Video-Produktion geeignet sind.
    Wenn der MDR es dann nicht schafft, ihr eigenes Signal so abzumischen (in Realzeit), dass es sendefaehig ist, dann finde ich das schon erschreckend. Vielleicht sollte man die Gebuehren doch nicht so sehr kappen, dass die Sender nur noch Amateure einstellen koennen?
    In jedem Fall waere es aber doch wohl moeglich, die Aufnahmen der Veranstalter zu lizensieren und dann etwas spaeter ins Programm zu nehmen - Es muss ja vielleicht nicht gerade im Rahmen von "Rock Around The Clock" sein. ;-)
  • villeneuve schrieb am 07.11.2025, 18.41 Uhr:
    Bei einer professionellen Produktion würde es eine Probe geben. Bei dem Veranstalter und MDR dann wohl nicht.
    Mit das peinlichste war aber jahrelang die Helene Fischer Show, die in 5.1 ausgestrahlt wurde, der Centerkanal aber nur bei Interviews aktiv war. *facepalm* ZDF eben, was will man schon erwarten, bei denen klappt sowas live höchstens beim Fußball, wo man sich keine Blöße geben will.
  • wuensch_dir_was schrieb am 07.11.2025, 01.40 Uhr:
    So eine riesige Kunst ist das nun auch nicht.
    Vor allem bei Events einer solchen Größe wird der Ton mehrmals live abgemischt.
    Einmal live für die Zuschauer vor Ort und davon separiert nocheinmal live für den TV-Ton.
    Dass dabei kein guter Klang herauskam, lag wohl an einem Fehler (technisch, wie menschlich) innerhalb der Produktionskette oder schlicht am Unvermögen des Toningenieurs.
  • kleinbibo schrieb via tvforen.de am 06.11.2025, 23.04 Uhr:
    Ah so ist das! Ich habe seinerzeit in der Mediathek hineingeschaut und mich gewundert, dass es keinen Wohlklang gibt.
  • Kathy64 schrieb am 06.11.2025, 17.01 Uhr:
    Ohhhh nein, bitte nicht!!!❣️Das Konzert gar nicht mehr zu übertragen ist ein richtiger Schock. Viele Fans, so wie ich auch, hätten sich sicher nicht so genervt geäußert, wenn sie auch nur im geringsten geahnt hätten welche krasse Konsequenz darauf folgt. 
    Das der Kaiser vernünftig im TV rüberkommen will ist nur all zu verständlich, aber da gibt's doch sicher noch Möglichkeiten das Event etwas später zu zeigen nachdem die Tontechnik nochmals korrigiert hat, als das am Ende völlig auf die Ausstrahlung verzichtet wird. Das ist wäre ein Unding!!! 
    Die Kaisermania ist das einzige Event im Jahr was wir immer am TV regelrecht gefeiert habe - seit Jahren. 
    Silbereisen, Egli und Zarella reden viel zu viel, stoppen die Tanzlaune damit und ziehen die Show endlos in die Länge. 
    Kein anderer wie der Kaiser schafft es die Leute so mitzunehmen über 2,5h; pure gute Laune mit tollen musikalischen Arrangements und viel Herz. 
    Über das komplette Streichen der Ausstrahlung muss nochmal gemeinsam mit dem MDR nachgedacht werden, bitte lieber Herr Kaiser❣️
  • User 1220573 schrieb am 06.11.2025, 17.01 Uhr:
    Ich bin bestürzt über diese Entscheidung.
    Die KaiserMania im Fernsehen zu erleben, war immer ein Höhepunkt für mich.
    Ich werde mal nie in den Vorzug kommen, live an so einer Veranstaltung teilnehmen zu können.
    Ich bin 72 Jahre, gehbehindert, nicht nur auf Grund des Alters sondern wegen Kinderlähmung.
    Es ist mal wieder so wie immer.
    Leisten können es sich die, die genug Geld haben und obendrein gesund sind.
    An den Rest wird mal wieder nicht gedacht.
    Aber das Zweiklassensystem ist ja nichts Neues.