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Reemtsma: Medien-Verzicht für Entführte
(15.11.2006, 00.00 Uhr)
Jan Philipp Reemtsma, 1996 selbst Opfer einer spektakulären Entführung, spricht sich in einem Interview in der morgigen Ausgabe der "Zeit" gegen Auftritte von Entführungsopfern im Fernsehen aus. Todesangst und totale Hilflosigkeit seien keine Erlebnisse, über die man mit einem Moderator plaudern könne.
"Wer derart traumatische Erlebnisse hinter sich hat, sollte jedenfalls nicht bei Kerner oder in einem ähnlichen Sendeformat sitzen. Dort hat ein Verbrechensopfer nichts zu suchen. Der Anwalt sollte ihm sagen: Lass es bleiben!", sagt Reemtsma der "Zeit" als Reaktion auf die Fernsehauftritte von Stephanie aus Dresden oder Natascha Kampusch aus Wien, die große öffentliche Aufmerksamkeit hervorgerufen hatten.
Während dieser Gespräche entstehe eine scheinbare Aufgeschlossenheit, wodurch in Vergessenheit gerate, dass man im Fernsehen sei. Es entstünde, so Reemtsma, das Gefühl: "Hier wird für mich etwas getan. Wird es aber nicht! Sondern das Opfer wird bloß ausgestellt. Todesangst und totale Hilflosigkeit sind keine Erlebnisse, über die man mit einem Moderator plaudern kann. Und tut man es doch, wird man das Studio verlassen und sich im tiefsten Inneren missbraucht fühlen. Davor muss der Anwalt das Opfer schützen."
Reemtsma fordert Anwälte und Psychologen auf, ihren Mandanten in solchen Fällen zu Medienabstinenz zu raten.
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Leserkommentare
pars schrieb via tvforen.de am 16.11.2006, 07.01 Uhr:
Nun, das ist seine eigene Meinung die zu akzeptieren und zu schätzen ist!
Er wird schon seine Gründe haben so eine Aussage zu treffen. Allerdings hatte er einen, finanziell begünstigten, Halt, den genannte Opfer wohl nicht haben.
Jeder mag sich dazu seine Gedanken machen!bmk schrieb via tvforen.de am 16.11.2006, 12.51 Uhr:
Da muß ich Pars zustimmen.Ich denke, das Interesse der Medien an einem 'spektakulären' Fall ist enorm. Damit sind die Verdienstmöglichkeiten für den einzelnen reporter hoch genug, um diverse 'schattigere' Elemente dieses Berufstandes anzuziehen, die jedem auch nur halbwegs involvierten Menschen beständig ein Mikrofon unter die Nase zu halten.
Die Hoffnung, durch gezielte Interviews wieder die 'Kontrolle' zu übernehmen ist für die betroffenen Verbrechensopfer sicher sehr stark. Aber eben leider auch trügerisch.Roland84 schrieb via tvforen.de am 15.11.2006, 22.58 Uhr:
Ist nicht der Reemtsma eine von dem, der Milliarden von "Cancer-Stäbchen" in der Welt verbreitet? Und auch noch Milliarden daran verdient?
Oder bin ich da falsch?mave schrieb via tvforen.de am 15.11.2006, 23.17 Uhr:
Und sind wir nicht alles Bürger eines Staates, die davon gar nicht schlecht in Form von mehreren Milliarden Steuergeldern profitieren? Oder liege ich da falsch? ;-)Was hat dieses Thema denn damit zu tun? Darf ein Zigaretten-Händler etwa in unserem Land keine Meinung haben? Ich denke schon! Und ich als Nichtraucher finde sogar noch, daß er Recht hat! greetz
mavemave schrieb via tvforen.de am 15.11.2006, 19.14 Uhr:
Ganz meine Meinung. Ich verstehe Leute wie Kampusch bzw. Stefanie in diesen Fällen auch nicht. Ich würde sogar behaupten, daß manche Zuseher durch solche Auftritte den Eindruck gewinnen: "Na, so schlimm war es ja offensichtlich gar nicht. Und eine Menge Geld kriegt sie jetzt auch noch dafür".Das ist das, was man durch solche Auftritte erreicht. Die Gesellschaft stumpft für solche Gewalttaten ab. Was soll das? Irgendwann gilt es vielleicht sogar noch als schick, sich als Opfer eines Verbrechens ins Fernsehen zu setzen und über die Erlebnisse zu plaudern. Das ist einfach nur noch arm...greetz
mave
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