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"Shameless": Emmy Rossum streitet für gleiche Gage wie William H. Macy

von Bernd Krannich in Mediennews
(09.12.2016, 17.34 Uhr)
Schauspielerin will Gehaltsangleichung in Staffel acht
Emmy Rossum als Fiona in "Shameless"
Showtime
"Shameless": Emmy Rossum streitet für gleiche Gage wie William H. Macy/Showtime

Kurz vor dem Ende der siebten Staffel von  "Shameless" scheint die Zukunft der Serie in den Sternen zu stehen - zumindest in der bisherigen Form. Grund: Hauptdarstellerin Emmy Rossum ist mit ihrem Gehalt unzufrieden, nachdem Kollege William H. Macy seinen Vertrag neu verhandelt hat. Nicht nur, dass er schon immer das meiste Geld am Set verdient hat, nun hat er eine saftige Gehaltserhöhung gekriegt, die ihn laut THR zu "einem der besserverdienenden Darsteller im amerikanischen Kabelfernsehen" macht.

Macys jüngste Gehaltserhöhung sorgt nun dafür, dass Kollegin Rossum deutlich weniger verdient. Und die sieht diesen Zustand gar nicht ein. Rossum will mindestens ebenso gut bezahlt werden wie der Kollege. Und eigentlich - so THR - sogar besser. Warum Macy bisher mehr verdient, ist unter dem Hollywood-System klar: Der Darsteller des versoffenen Familienpatriarchen Frank Gallagher kann auf eine verdienstvolle Karriere zurückblicken. Für den Film "Fargo" war er für einen Oscar nominiert, er hat zwei Emmy- und zwei SAG-Awards errungen, dazu vier Golden-Globe-Nominierungen (plus zehn weitere Emmy-Nominierungen und acht weitere SAG-Award-Nominierungen). Er ist ein Star. Und eingangs von "Shameless" war er in einem Ensemble aus Unbekannten gewiss auch das Zugpferd.

Warum Rossum nun nicht weniger verdienen will als der Kollege, legt der gesunde Menschenverstand nahe: Aktuell ist ihre Figur Fiona der zentrale Dreh- und Angelpunkt der Serie, hat in jeder Folge wichtige Storylines. Rossum hatte in ihrer Zeit bei der Serie nach einigen frühen Indie-Filmen ihren Durchbruch. Mittlerweile ist sie der eigentliche Star der Serie. Dass ihr die Anerkennung bei Kritikerpreisen bisher verwehrt geblieben ist, liegt an den Hollywood-Strukturen, bei denen bekannte Namen eben einen Bonus bei der Stimmabgabe haben. Und vermutlich auch ein bisschen daran, dass sie eben weniger Filme produziert, weil viel Arbeitszeit bei "Shameless" draufgeht. Im Laufe der Jahre ist Rossum von "einem der Kinder" zum "female lead" geworden. Von einem Mitglied des Ensembles zum Aushängeschild.

Aktuell ist unklar, wie die Gehaltsverhandlungen wohl ausgehen werden. THR hebt hervor, dass "Shameless" für den Sender Showtime eine wichtige Serie ist und eine Verlängerung eigentlich nur an dem noch nicht gesicherten Vertrag hängt. Allerdings ist die Serie für das Studio Warner Bros. TV international schon immer schwer zu vermarkten gewesen: Das Geld für mehr Budget sitzt nicht locker. Und wenn die Verantwortlichen Rossum mehr Geld geben würden, müsste man vermutlich auch bei den anderen Gallagher-Darstellern für eine achte Staffel nachlegen.

Der jetzige Kampf um mehr Gehalt für Rossum ist die Fortsetzung eines schon mehr als zwei Jahrzehnte dauernden Kampfes von Darstellerinnen um gleiches Gehalt wie ihre männlichen Kollegen in vergleichbaren Rollen. In den letzten Jahren wurde - wo Gehälter offenbart wurden - oft festgestellt, dass Frauen schlichtweg weniger verdienen.

Sicher hängt das Problem auch mit dem Ageismus von Hollywood zusammen und der Tatsache, dass der Karrieredauer von Frauen in der Unterhaltungsindustrie eben nach oben häufig eine Grenze gesetzt ist beziehungsweise, das weibliche Protagonisten eben in der Regel mit jüngeren Darstellerinnen besetzt sind, als in der selben Serie vorkommende männliche Darsteller.

Problematisch im Zusammenhang damit ist, dass Darsteller häufig von Anfang bis Ende einer Serie basierend auf ihrer vorherigen Karriere entlohnt werden - höhere Anfangsgehälter führen zu höheren Gehältern am Ende einer erfolgreichen Serie.

Häufig sind Sender und Studios zudem anscheinend eher bereit, dem (meist männlichen Star) ein besseres Gehalt zu zahlen, selbst auf die Gefahr hin, dass der (weibliche) Ko-Star hinwirft (man denke an die Situation seinerzeit bei  "Criminal Minds" oder den Abschied von Melina Kanakaredes von  "CSI: New York").

Markantestes Beispiel hier ist vielleicht Gillian Anderson. Anfangs erhielt sie bei  "Akte X" deutlich weniger. Sie war eine junge Darstellerin ohne nennenswertes Resümee - im Gegensatz zu David Duchovny, der schon Filmhauptrollen vorzuweisen hatte. Im Verlauf der Serie hatte sich Anderson - deren Dana Scully sowohl männliche Fans anzog wie weibliche Fans inspirierte - auf Gehalts-Gelichheit "hochverhandelt".

"Akte X" endete, und Anderson ließ es in Großbritannien danach eher beschaulich angehen, während Duchovny mit  "Californication" eine weitere erfolgreiche Serie hatte. Als das Reboot von "Akte X" mit zehnten Staffel anstand, wurde Anderson (nach eigenen Aussagen) zunächst nun wiederum ein nur halb so hohes Gehalt geboten, wie dem Kollegen.

In der Entertainment-Industrie gibt es eigentlich nur einen Grund für "gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit". Und das ist nicht etwa "Gerechtigkeit", sondern einzig und allein, um Streit unter den "Stars" einer Serie zu vermeiden (etwa  "Desperate Housewives").

In den USA läuft am Sonntag das zweistündige Staffelfinale von "Shameless". Es wäre eine Schande, wenn es die letzte Folge mit Rossum werden würde.


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Leserkommentare

  • User_458192 schrieb am 12.12.2016, 20.49 Uhr:
    Emmy Rossum IST Shameless. Nichts gegen Macy aber Rossum trägt die Serie. Da sollte dann auch bei ihr eine Erhöhung drin sein. Wollen wir hoffen, dass die Serie nicht des Geldes wegen endet.
  • Peter123 schrieb am 11.12.2016, 14.19 Uhr:
    Sie kriegt nicht die meiste Kohle?
    Kenne und kucke die Serie nicht, aber sie ist doch der Hauptcharakter! Da kriegt noch einer mehr Geld!?
    Egal!