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25 Jahre Nickelodeon - Paddy Kroetz: "Nickelodeon war ein Miteinander ohne die für die Medienbranche typischen Egos!"

Paddy an seinem Arbeitsplatz
Paddy an seinem Arbeitsplatz Paddy Kroetz

TV Wunschliste: Du hast unzählige "Paddy auf Achse"-Beiträge gedreht. Wie wurden damals die Events oder Interviewpartner ausgewählt, die ihr besucht habt?

Paddy Kroetz: Das war völlig spontan - wir haben die Zeitung durchgeblättert und einfach geschaut, welche Vereine es mit Kindern gibt oder welche Veranstaltungen demnächst im Raum Nordrhein-Westfalen stattfinden, wo wir relativ problemlos hinfahren konnten. Dazu gibt es auch eine lustige Geschichte: Einmal wollten wir in Münster bei der Kinder-Demo gegen den Castor-Transport drehen. Weil ich aber mit meinem Volontärs-Kollegen Wolf Krumbiegel am Abend zuvor viel zu lange viel zu viel ins Glas geschaut hatte, sind wir am nächsten Morgen total verkatert aufgewacht und haben die Demo verpennt. Als wir verspätet dort ankamen, haben wir die Kinder gebeten, ob sie extra für uns noch einmal um den Block gehen können. So haben wir das noch irgendwie gerettet (lacht)! Das zeigt aber die Stimmung. Da entstanden tolle Freundschaften unter den Kollegen.

Eine wirklich lustige Anekdote!

Paddy Kroetz: Abgefahren war auch die Story, wie wir die Trenner für "Paddy auf Achse" gedreht haben, in denen ich mit einem Surfbrett durchs Universum fliege. Das war eine Nacht-und-Nebel-Aktion. Ich bin mit dem Cutter nachts spontan um 1 Uhr ins Studio. Wir haben uns fast wie Einbrecher gefühlt. Wir mussten dem Security-Mann auch erst mal erklären, dass wir dort arbeiten. Und dann habe ich mich mit einem Bügelbrett vor eine Bluebox gestellt, während der Cutter die Kamera bedient hat. Als Hintergrund hat er ein Bild vom Universum eingeblendet, das er auf einem Tape gefunden hat. Und so haben wir knapp zwölf dieser Trenner gedreht, die immer wieder eingesetzt wurden. Solche Aktionen kann man sich heutzutage beim Fernsehen nicht mehr vorstellen!

Wie war das Verhältnis zu den anderen Mitarbeitern? Habt ihr euch auch ab zu in der Freizeit getroffen?

Paddy Kroetz: Das Verhältnis war echt super. Ich hatte Kontakt zu Mitarbeitern aus den unterschiedlichsten Abteilungen. Das lag daran, dass ich im 1. Stock links saß. Der war gegenüber des eigentlichen Hauptstockwerks, dem 4. Stock rechts im Zollhof 11 im Medienhafen Düsseldorf. Dort saßen die Mitarbeiter, die outgesourct wurden, weil sie gegenüber keinen Platz mehr hatten. Wir hatten arbeitstechnisch nichts miteinander am Hut, aber es war eine richtig tolle Truppe! Menschlich hat es einfach gestimmt. Uns wurde freie Hand gelassen und es wurde auch viel gefeiert bei Nickelodeon! Es gab auch einmal pro Jahr die legendäre Nickelodeon-Bootsparty, bei der ein Schiff am Düsseldorfer Hafen gemietet wurde - mit Bands und allem drum und dran. Weil ich das zu schätzen wusste, habe ich im Gegenzug aber wirklich auch wie ein Verrückter gearbeitet! Ich war mein eigener Chef, habe das aber nie missbraucht und bin oft bis nachts im Büro gesessen. Auf der anderen Seite: Wenn mal ein Freund aus der Heimat zu Besuch war, hab ich das Telefon einfach umgeleitet und war dann mit ihm in der Stadt bummeln oder bei mir zu Hause zum N64 zocken. Bescheid sagen musste ich niemandem - das habe ich ganz allein entschieden. Hier zählte nicht die abgesessene Zeit, sondern die Beiträge, die man am Ende abgeliefert hat.

Welche Bedeutung hatte Nickelodeon allgemein für deine Karriere?

Paddy Kroetz: Wenn ich mir aussuchen könnte, in welche Zeit ich noch einmal zurückreisen möchte, würde ich ohne Zweifel die Nickelodeon-Zeit wählen. Das war die prägendste Zeit überhaupt - und das, obwohl ich nicht mal ein Jahr dort war. Aber im Rückblick kommt es mir mindestens wie drei Jahre vor! Es waren wirklich viele interessante Leute dort, darunter auch viele Quereinsteiger, denen man eine Chance gegeben hat, weil sie sich beruflich umorientieren wollten. So etwas habe ich später nie mehr erlebt! Super RTL kommt da, was das Menschliche angeht, im Leben nicht heran! Die Atmosphäre bei Nickelodeon war so viel geiler!

Auf der nächsten Seite spricht Paddy Kroetz ausführlich darüber, wie er vom plötzlichen Aus des Senders erfahren hat und weshalb dadurch für ihn eine Welt zusammengebrochen ist.


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