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Marisol Nichols als Sarah Monahan
Marisol Nichols als Sarah Monahan

Wo Vampire sind, sind heutzutage auch Werwölfe nicht weit. Dass Brett zu dieser Gattung der Nachtgeschöpfe zählt, ist früh zu erahnen, dennoch gibt die Story unermüdlich weitere Hinweise auf seine übernatürlichen Kräfte: Er schlägt eine gut sichtbare Delle in den Spind, krallt sich mühelos in ein Porzellanbecken, verfügt über ein erstaunliches Gehör (womit er Charlie und Andie auch auf weite Entfernung bestens belauschen kann) und seine Augen färben sich gelb. Doch erst ein nächtlicher Kuss zwischen Charlie und Andie macht ihn wütend genug für eine unkontrollierte Verwandlung.

Während Charlie eine der Hauptfiguren des Pilotfilms ist, wird seine kleine Schwester Dana komplett übergangen. Nachdem Nick sie gemeinsam mit Charlie an der Schule abgesetzt hatte, tritt sie nicht mehr in Erscheinung. Das unterstreicht die Unausgewogenheit des Drehbuchs - unabhängig davon, welchen Spielraum ihr die Serie künftig zugestehen wird. Nur wenig mehr wird über Mutter Sarah (Marisol Nichols,  "Blind Justice") berichtet. Sie freundet sich mit Claire an, außerdem zeigen zwei Frauen Interesse an ihr, die aus  "Eastwick" entliehen worden sein könnten - einer weiteren ABC-Kleinstadt-Mysteryserie. Mit "Happy Town" teilt "Eastwick" übrigens das Schicksal, kürzlich noch vor der kompletten Ausstrahlung der ersten Staffel bereits zum zweiten Mal abgesetzt worden zu sein.

James Preston
James Preston

Vampire, Werwölfe, Hexen -  "The Gates" ist eine Modeserie, die dem Zuschauer vertrautes Terrain bieten soll. Vampire dominieren die gegenwärtige Popkultur bis zum Erbrechen - ob das einem gefällt oder nicht. Die Entwicklung dieses Horror-Subgenres zu einem gar nicht mehr besonders blutigen Teenager-Phänomen ist durchaus interessant. Es war das Fernsehen, das hier für das Kino die Vorarbeit geleistet hat. Frauen, die Vampire lieben, kennen wir - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - bereits aus  "Buffy - Im Bann der Dämonen",  "Moonlight" und  "Blood Ties - Biss aufs Blut". Der erste "Twilight"-Kinofilm orientierte sich im Look, in der Dramaturgie und im Erzähltempo auffällig an den Standards aktueller Fernsehserien. Inhaltlich steckte hinter "Twilight" dabei eigentlich nicht mehr als eine scheue Mädchenphantasie: Die weibliche Sehnsucht nach dem geheimnisvollen Unbekannten, dem großen Beschützer. Der drohende Vampirbiss symbolisiert dabei, nüchtern gesagt, den bevorstehenden Akt der Defloration. "Twilight" umkreist eine möglichst große Zielgruppe, um sie auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu bringen. Das schafft Reibungsverluste. So erscheint Edward als höflicher, vegetarischer Vampir ohne Ecken und Kanten, Typ Schwiegersohn. "Twilight" bleibt entsprechend frei von wirklichen Gruselszenen und rückt stattdessen die Lovestory pathetisch nach vorn, mit Großaufnahmen, Zeitlupen und emotionsbeladenen Pop-Songs. Die sexuellen Metaphern des Genres werden dabei in Keuschheitsversprechen verwandelt. Das ist beinahe originell. Bevor kräftig zugebissen wird, muss erst mal geheiratet werden. "Twilight" bündelte aktuelle, wertkonservative Trends der Teenage-Mainstreamkultur, und durch den Erfolg wurde das Genre wieder ins Fernsehen zurückgeholt. Es herrscht derzeit wahrlich kein Mangel an Vampir-Nachwuchs, der mal in Hochglanz-Serien wie "Vampire Diaries" erscheint oder auch in einer ruppigeren Variante wie "True Blood", wo noch ansatzweise zu erkennen ist, dass der Vampirfilm zu Draculas Zeiten mal das am stärksten mit Sex und Erotik aufgeladene Horror-Genre war.

Chandra West und Victoria Platt
Chandra West und Victoria Platt

"The Gates" ist unter den Nachfahren natürlich eher  "Vampire Diaries" als  "True Blood", doch die Serienschöpfer verfolgen hier nicht im geringsten die Ambition, etwas Eigenständiges zum Hype beizutragen. Auch aus einem britischen Vorbild zog "The Gates" keinen Nutzen: In  "Meadowlands - Stadt der Angst" (2007) zog ebenfalls eine vierköpfige Familie zwecks Vergangenheitsbewältigung in eine "Gated Community". Der dramaturgisch geschickt aufgebaute Pilotfilm charakterisierte die Siedlung als bizarr und unheimlich, was in noch stärkerem Maß für die Einwohner galt. Alles ähnlich wie bei "The Gates", doch "Meadowlands" verzichtete auf übernatürliche Kräfte: Die Bewohner der Community sind allesamt Mitglieder eines Zeugenschutzprogrammes. Unter ihnen befinden sich viele Kriminelle und psychisch labile Menschen, die seelische Grausamkeiten durchlitten haben. Die hinter Mauern versteckte Stadt soll ihre Bewohner vor der Gefahr von außen schützen, doch die explosive Mischung an Charakteren macht Meadowlands zu einem Pulverfass.

"The Gates" setzt dem nicht mehr entgegen als die schon viel zu oft verfilmte Rivalität zwischen Vampiren und Werwölfen noch einmal aufzuwärmen. Mit ihrem klischeebeladenen und mit heißer Nadel zusammengestrickten Drehbuch hechelt die US-Serie lediglich einem Trend hinterher, von dem auch ABC noch schnell profitieren will, bevor dem Thema das letzte Blut ausgesaugt worden ist. Hinlänglich bekannte Serien und deren Figuren, Schauplätze und Handlungselemente wurden zu einem glanzlosen und uninspirierten Mix ohne eigene kreative Ideen verrührt. Diese Vorstadthölle ist vollkommen ermüdend.
Meine Wertung: 2/5


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