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Die Streaming Wars mit Gewinnern und Verlierern, noch mehr Spin-Offs und weniger Frauen: Das internationale Fernsehjahr 2024 im Rückblick
von Bernd Krannich(30.12.2024)


Umworbene Sportrechte
In das Problem der Kabelsender hinein spielt auch die Zukunft von Profisport auf den US-Bildschirmen. Viele Amerikaner sind bereit, für Livesport aus den großen Profi-Ligen tiefer in die Tasche zu greifen, um einerseits die Spiele ihres geliebten Heimteams oder eben auch in den ganzen USA die der großen, dominanten Mannschaften zu sehen. Hier sehen Betreiber von Kabelnetzen ihre Chance, die Zuschauer vom Abschied vom Kabel abzuhalten: Die Kabelbetreiber greifen extrem tief in die Tasche für exklusive Sportrechte, weil sie nicht nur die Sportsendungen "verkaufen", sondern an diesen eben auch ganze "Kabelverträge" hängen.
Da viele Sportrechte bereits in langfristigen Verträgen gebunden sind, suchen Sport-Manager einerseits und Sender andererseits nach neuen Optionen. Da Football in den USA unglaublich beliebt ist - unter den 100 zuschauerstärksten (Einzel-)Sendungen dominieren Football-Übertragungen deutlich - kommt nun etwa auch College-Football auf breiterer Front ins lineare Fernsehen. Daneben gibt es beim College-Basketball Umstrukturierungen mit dem klaren Ziel, die stärksten "regionalen" College-Mannschaften in Einzelligen zu vereinen, deren Rechte sich gut verkaufen lassen. Dabei werden kleinere Mannschaften ausgebootet und der Begriff der "Regionalität" galant ignoriert.
Im Jahr 2024 standen die Rechte am durch die NBA vertretenen Profi-Basketball zur Disposition - für die elf Jahre von der Season 2025/26 bis 2035/36. Wie hierzulande bei der Fußball-Bundesliga wurden verschiedene Unter-Pakete angeboten, auf die Gebote abgegeben werden konnten. Dabei war der NBA wohl auch wichtig, wie zugänglich ihre Spiele für die Zuschauer sein würden. Der Kabelsender TNT war in den USA lange Zeit bei NBA-Übertragungen eine Stütze, die Sendung "NBA on TNT" ist seit 1989 im Programm gewesen. Doch in diesem Jahr zeigte sich TNT-Mutterfirmen-Chef David Zaslav (von Warner Bros. Discovery) bei den Verhandlungen in Wort und Tat (ließ Fenster für Vorab-Exklusiv-Verhandlungen ungenutzt) extrem herablassend - und TNT verlor den Rechtepoker. Was eben dem ganzen Kabel-Angebot von Warner Bros. Discovery schaden wird. Für die kommenden elf Jahre haben sich Walt Disney (ABC sowie Sportsender ESPN) sowie neuerdings NBCUniversal (NBC und Peacock) und Amazon (Prime Video; wohl auch internationale Übertragungsrechte) die Rechte gesichert (das auch internationale Übertragungen verantworten wird) - der Vertrag wird auf 76 Milliarden US-Dollar dotiert.
Die Streamer und der Sport
Apropos "Streamer und Sportrechte": In den USA hatte sich Prime Video schon zuvor das (junge) Rechtepaket "Thursday Night Football" gesichert, mit dem sich davor CBS und FOX Zuschauer geholt hatten. Bereits vor zwei Jahren hatte Apple TV auf zehn Jahre die Rechte an der Profi-Fußball-Liga MLS (Major League Soccer) gekauft - mit der gleichen Absicht wie Kabelsender war die Erwartung, dass Fußballfans sich nun zwangsweise mit dem "Apple-Ökosystem" auseinandersetzen würden müssen und langfristig Apps und Hardware von Apple beziehen würden.

Auch Branchenprimus Netflix investiert in "Sport". Neben einzelnen Events, die man eher als "Fun-Sport" bezeichnen muss (auch wenn das Zusehen beim Boxkampf "Mike Tyson vs. Jake Paul" weder technisch noch sportlich Fun gewesen sein soll), hat man sich mit der Wrestling-Organisation WWE auf einen Rahmenvertrag geeinigt, dessen Wert über die nächsten zehn Jahre auf 5 Milliarden US-Dollar dotiert wird. Los gehen die Übertragungen "weltweit" am 6. Januar. Weltweit in Anführungszeichen daher, weil die WWE in diversen Ländern längerfristige Verträge hatte, die noch eine Restlaufzeit haben. Insbesondere in Deutschland soll die aktuelle Vertragslage noch bis März 2026 gültig sein, wie Spox aktuell berichtet. Auch in Österreich, der Schweiz, Italien und Frankreich gibt es bei Netflix noch kein Wrestling.
Zudem hat Netflix tief in die Tasche gegriffen und sich über zunächst drei Jahre einige Football-Spiele gesichert - jedes Spiel soll rund 150 Millionen US-Dollar kosten. Typisch Netflix setzte der Streaming-Dienst allerdings auch stark auf das Rahmenprogramm und investierte etwa in eine Halbzeit-Show von Beyoncé - während sich von den beiden Sielen bei Netflix aktuell (nur) noch je achtminütige Highlight-Zusammenfassungen finden, wurde die als "Beyoncé Bowl" bezeichnete Halbzeitshow komplett ins Netflix-Angebot aufgenommen.

Ist die (fiktionale) Zukunft noch weiblich?
Manch Trend, der einst mit großen Schlagzeilen gefeiert wurde, wird dann still und heimlich zu Grabe getragen. Über die letzten Jahre waren mehrere Serien von Branchenbeobachtern in den Trend gestellt worden, dass nun endlich Frauen und weibliche Charaktere zum Zuge kommen würden, was auch damit einherging, dass Raum für Geschichten um Protagonistinnen aus Minderheiten (bezogen auf die USA) war. Vor allem "die erste weibliche Teamchefin im 'NCIS'-Franchise" bei
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Leserkommentare
Lysander schrieb am 10.01.2025, 11.40 Uhr:
Danke für den interessanten Beitrag. Wenn in Zukunft weniger Serie produziert werden, ist das generell nichts Schlechtes, wenn bei diesen Projekten dann die Qualität steigen würde. Lieber weniger aber bessere Serien als einen Haufen Schrott. Fernsehen ist allerdings ein Markt. Die einzige Masslatte, die es auch in Zukunft geben wird ist: Was wollen die Zuschauer sehen? Das Geschichtenerzählen sollte im Vordergrund der Entscheidungen stehen. Eine wirklich gute Geschichte mit einer gut geschriebenen Protagonistin würde niemand zurückweisen. Doch wenn die Zuschauer stattdessen politisch ideologische beeinflusst werden sollen, oft auch noch sehr plump, dann merken die das ... Dann stimmen sie per Fernbedienung ab. So einfach ist es. Also, was wir brauchen sind nicht Quoten, sondern gute Storys die interessante Geschichten erzählen.Fernsehschauer schrieb am 30.12.2024, 15.11 Uhr:
Die provokante Behauptung nur westliche weiße Männer ziehen ist Quatsch. Man darf es halt nur nicht mit dem Holzhammer machen so wie Hollywood es seit Jahren macht. Das dann in die Hose geht ist klar. Wenn der Zuschauer das Gefühl hat, dass er indoktriniert werden soll mit einer bestimmten ideologischen Weltanschauung ist klar dass das in die Hose geht.
Und bitte lasst das Gendern sein. Wenn ihr schon Schauspieler und Schauspielerinnen ansprechen wollt, schreibt das auch bitte so wie ich gerade und nicht mit Sonder- oder Satzzeichen dazwischen. Danke.
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