Die Tristesse des ausklingenden Jahrtausends liegt über der von Arbeitslosigkeit und Kriminalität geprägten Stadt, in der Anton lebt. Er selbst ist arbeitslos und frustriert von der Perspektivlosigkeit seines Daseins. Gereizt von der sinnlosen Warterei auf dem Arbeitsamt, vertrinkt er das Geld, das er von seiner Freundin Leni bekommt, in der nächsten Kneipe. Dort macht ihm der zwielichtige Paul ein Jobangebot, das jedoch kein Weg aus seiner Misere sein kann. Nachdem er in der Bahn Opfer eines willkürlichen Überfalls wird, schleppt er sich nach Hause zu Leni. Die ist als Büglerin in einer Wäscherei beschäftigt und hat den Traum von einem besseren Leben noch nicht aufgegeben. Hilflos angesichts der emotionalen Kälte, mit der Anton ihr begegnet, verlässt sie ihn und fährt mit dem Rad davon. Auch Anton treibt es wieder hinaus. Die Nacht wird für beide zu einer Reise zufälliger Begegnungen mit anderen umherstreifenden Gestalten und mit sich selbst. Anton trifft auf einen kuriosen Glockengießer, der auf der Suche nach seiner vermissten Tochter ist. Er folgt ihm und begegnet dadurch Leni wieder, die sich in einer Bar einem anderen Mann an den Hals wirft. Doch es gelingt ihr nicht, Antons scheinbare Gefühllosigkeit zu brechen. Auch als sie ihn anfleht, auszusprechen was er fühlt, bleibt er stumm. Die Prostituierte Nina wird Zeugin der Szene und nimmt Leni mit. Aufgeputscht mit Drogen verkauft Leni sich einem Freier, verliert jedoch schnell die Kontrolle über die Situation. Sie wird von Nina in ein Bordell gebracht, wo sie Paul kennen lernt. Auch Nina und Paul sind ein Paar, deren Erinnerungen an glücklichere Zeiten längst verblasst sind. Während Paul im Hinterzimmer ein kleines Mädchen an fremde Männer ausliefert, singt Nina schwermütige Chansons für die Gäste. Leni macht sich keine Vorstellung von dem Ausmaß der kriminellen Machenschaften Pauls und fordert ihn auf, mit ihr fortzugehen. Auch Nina entflieht in eine Bar, wo sie wiederum Anton begegnet. Für die kurze Dauer eines Tanzes können sich die beiden Trost spenden. Als der Morgen graut, erwacht auch eine neue Hoffnung... Ob die einsamen Seelen schließlich doch zueinander finden?...
(arte)
Länge: ca. 138 min.
Deutscher Kinostart: 13.06.2002
Internationaler Kinostart: 06.09.1999 (I)
Deutsche TV-Premiere: 29.08.2002 (WDR)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Fred Kelemen
- Drehbuch: Fred Kelemen
- Produktion: Jörg Rothe
- Musik: Rainer Kirchmann
- Kamera: Fred Kelemen
- Schnitt: Fred Kelemen, Anja Nerall, Nicola Undritz