Nachdem die Missionsstation ihres Bruders im Ersten Weltkrieg durch Truppen aus Deutsch-Ostafrika zerstört wurde, lässt sich die englische Missionarin Rose Sayer von dem trinkfreudigen Kanadier Charlie Allnutt auf dessen Barkasse "African Queen" mitnehmen. Auf der gefährlichen Flussfahrt erzieht die Puritanerin ihren raubeinigen Kapitän zur Abstinenz, indem sie seinen Alkoholvorrat über Bord kippt, lernt in Stromschnellen und unter feindlichen Kugeln, dass ihr Gefahr Spaß macht, und überredet Allnutt dazu, das deutsche Kanonenboot "Luisa" zu zerstören. 1914, die Kolonie Deutsch-Ostafrika: Die aus England stammenden Geschwister Samuel und Rose Sayer feiern in ihrer christlichen Mission Gottesdienst, als vom nahen Flussufer aus die Sonntags-Idylle gestört wird. Der kanadische Ingenieur Charlie Allnutt ist auf seiner betagten Barkasse "African Queen" mit Post und Neuigkeiten angekommen und verkündet, dass ein Krieg zwischen Deutschland und England ausgebrochen sei. Tatsächlich überfallen bald nach Charlies Abreise deutsche Truppen das Dorf, wobei Samuel getötet wird. Bei seiner Rückkehr überredet Allnutt die Schwester des Missionars, mit ihm zu fliehen. Zunächst geraten die tugendstrenge Rose und der fluchende Grantler auf der langen und gefährlichen Fahrt flussabwärts immer wieder aneinander. Doch gemeinsam ertragene Strapazen wie tropische Gewitter und Stromschnellen bringen sie einander näher. Rose erschüttert das Selbstvertrauen Allnutts jedoch gründlich, als sie dessen gesamten Gin-Vorrat eines Nachts über Bord kippt. Und schließlich überredet sie ihn auch noch dazu, den deutschen Patrouillen-Dampfer "Luisa" auf dem nächsten See nicht etwa heimlich zu umgehen, sondern ihn zu zerstören. John Hustons Abenteuerfilmklassiker "African Queen" zählt zu den erfolgreichsten Filmen Humphrey Bogarts, der für diese Rolle einen Oscar gewann. Sein Freund John Huston bestand seinerzeit darauf, vor Ort in Afrika zu drehen, was die Aufnahmen im Vergleich zu einer gewöhnlichen Hollywoodproduktion zu einer echten Strapaze machte. Dabei war die Arbeit im Dschungel am Kongo so anstrengend, dass Katharine Hepburn erkrankte; die Barkasse "African Queen" sank früher als im Drehbuch vorgesehen und musste in dreitägiger Arbeit gehoben werden. Ko-Drehbuchautor Peter Viertel verarbeitete die Produktionsgeschichte später in seinem Roman "Weißer Jäger, schwarzes Herz", den Clint Eastwood 1990 mit sich selbst in der Hauptrolle verfilmte. In Deutschland war Hustons Klassiker seinerzeit übrigens erst sieben Jahre nach der Uraufführung zu sehen - in einer Fassung, in der lange Zeit alle angeblich "deutschfeindlichen" Szenen entfernt worden waren.
(BR Fernsehen)
Regisseur John Huston, Drehbuchautor James Agee, Hauptdarsteller Humphrey Bogart und Hauptdarstellerin Katharine Hepburn wurden 1952 mit dem Film "African Queen" für den Oscar nominiert. Am Ende erhielt Bogart die Trophäe für seine schauspielerische Leistung als Charlie Allnutt. Alles in allem eine "blendend inszenierte und gespielte Verfilmung eines satirischen Romans von C.S. Forester" (Lexikon des Internationalen Films).
(arte)
Länge: ca. 105 min.
Deutscher Kinostart: 19.08.1958
Original-Kinostart: 21.03.1952 (USA)
Deutsche TV-Premiere: 05.08.1967 (wdr - Westdeutsches Fernsehen)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: John Huston
- Drehbuch: John Huston, James Agee
- Produktion: Sam Spiegel, John Woolf, Leigh Aman, T.S. Lyndon-Haynes, Robert Sterne, Horizon Pictures, Romulus Films
- Produktionsauftrag: 3sat
- Musik: Allan Gray
- Kamera: Jack Cardiff, Wilfred Shingleton
- Schnitt: Ralph Kemplen
- Regieassistenz: Guy Hamilton, Bill Herlihy, Bert Pearl