Die Dokumentaristen Axel Engstfeld und Herbert Habersack erzählen die außergewöhnliche Lebensgeschichte eines Mannes und seiner todbringenden Erfindung. Michael T. Kalaschnikow, geboren im Altai, mit seiner Familie nach Sibirien verbannt, Soldat gegen das Naziregime, entwickelte während des zweiten Weltkrieges als Autodidakt eine Waffe, die als AK-47 oder 'Kalashnikov' in die Geschichte eingehen sollte. Einfach zu handhaben, preiswert in der Herstellung und von legendärer Zuverlässigkeit geriet seine Erfindung außer Kontrolle. Konstruiert zum Schutz der Heimat, avancierte sie zum meist verbreiteten automatischen Sturmgewehr der Welt. Man findet sie in jedem Krisenherd der Welt. Ihr mittlerweile 86jähriger Konstrukteur lebt heute in Ishewsk am Ural, dem langjährigen geheimen Rüstungszentrum der Sowjetunion. Offen erzählt der patriotische aber auch von Russland enttäuschte alte Mann von seiner Vergangenheit und gibt Einblick in seinen Alltag. Während er mit 35 Euro Rente im Monat auskommen muss, sind gleichzeitig 70 Millionen Exemplare seiner Waffe über den Erdball verstreut. Ob im Pandschir-Valley in Afghanistan, wo Shad Massud mit seinen Anhängern jahrelang mit der AK-47 ironischerweise gegen die Russen ins Feld zog und jetzt gegen die Taliban kämpft, oder in den Straßen von Los Angeles, wo die AK-47 in den Händen von Straßengangs durch ihre enorme Durchschlagskraft ein ernsthaftes Problem für die dortige Polizei darstellt - die Kalaschnikow ist fast in jeder Ecke der Welt präsent. In vierjähriger Arbeit ist es den beiden Dokumentaristen gelungen, ein spannendes und nachdenkliches Mosaik zusammenzustellen. Der Film zeichnet in anderthalb Stunden ein einfühlsames Portrait des alten Konstrukteurs und stellt seinem Alltag den alltäglichen Einsatz seiner Waffe gegenüber.
(One)
Weiterer Titel: Der Automat Kalashnikov
Länge: ca. 90 min.
Cast & Crew
- Kamera: Wolfgang Thaler