Weiterer Titel: Moolaadé - Bann der Hoffnung
Originalpremiere: 15.05.2004
11.05.2006
Collé Ardo lebt in einem senegalesischen Dorf. Sie ist eine von drei Frauen des Bruders des Dorfältesten. Vor sieben Jahren hat sie verhindert, dass ihre einzige Tochter Amsatou beschnitten wird. Jetzt wartet Amsatou darauf, dass ihr Bräutigam aus Frankreich nach Hause kommt und sie heiratet. Eines Morgens laufen Collé vier Mädchen zu, die am Brunnen gehört haben, wie andere Frauen von Collés unbeschnittener Tochter sprachen. Die Mädchen, Kinder noch, suchen Schutz vor dem grausamen Zeremoniell und laufen den Beschneiderinnen davon. Collé handelt schnell: Sie zieht ein Band vor dem Hofeingang auf und besiegelt damit den Moolaadé, den Schutzanspruch der Mädchen. Fortan ist der Hof für feindlich Gesinnte tabu. Die Aktion spricht sich schnell im Dorf herum. Der Moolaadé - so der Originaltitel des Films - ist eine mündliche Tradition mit juristischem Wert: Einmal ausgesprochen wird er von allen anerkannt. Nur die öffentliche Demütigung desjenigen, der den Moolaadé ausgesprochen hat, kann sie mildern. Und so lässt sich Collés Mann vom Dorfrat dazu bedrängen, sie öffentlich auszupeitschen. Doch Collé hält durch und zeigt keinen Schmerz, was ihr die Solidarität der anderen Frauen im Dorf einbringt. Der Machtkampf zwischen den Gegnern und den Befürwortern der Beschneidung wird zu einem zwischen Frauen und Männern. Am Ende beschließt die Dorfgemeinschaft, dass fortan kein Mädchen mehr in diesem Dorf beschnitten werden soll.
(arte)