Lissabon, Studio Valentim de Carvalho, 2022: Malan Mané, ehemaliger Starsänger der berühmten Formation Super Mama Djombo aus Guinea-Bissau, der seit 30 Jahren im französischen Exil lebt, bereitet sich darauf vor, endlich das Album aufzunehmen, das er schon vor Jahrzehnten komponiert hat. Wie viele Wunder waren nötig, um diesen Augenblick Wirklichkeit werden zu lassen? Wie lebte Mané all die Jahre im Exil? Die Lieder lassen seine Sicht auf Guinea-Bissau und das heutige Afrika erkennen. Was ist heute, 50 Jahre nach der Unabhängigkeit Guinea-Bissaus, aus den revolutionären Idealen von einst geworden? Untermalt von Manés Musik und Texten zeigt die Dokumentation die Bilder seiner unglaublichen Rückkehr nach Bissau im Jahr 2019 - nach 29 Jahren in der Fremde. Die Zuschauerinnen und Zuschauer erleben ihn auf dem Stadionkonzert vor 100.000 Menschen am Abend seiner Ankunft in den Mangrovenwäldern des Cacheu-Flusses und lernen den heiligen Fetisch kennen, der einst der Band Super Mama Djombo ihren Namen gab. Doch wie findet er seinen Platz in einem Land wieder, das sich in den Jahren seiner Abwesenheit weiterentwickelt hat? Wie kann er vor Zuschauern singen, die fast alle jünger als 20 Jahre sind und seine Lieder auswendig kennen, aber nie gedacht hätten, dass er überhaupt noch am Leben ist? Die Dokumentation taucht tief in eine wenig bekannte Musikszene ein, die sich zwischen kapverdischen Mornas und Mandingo-Rhythmen bewegt, und trägt durch die Schilderung eines einzigartigen und zugleich universellen Schicksals dazu bei, einen neuen Blick auf im Exil lebende Menschen zu gewinnen.
(arte)
Länge: ca. 53 min.
Deutsche Streaming-Premiere: 25.06.2023 (arte.tv)
Deutsche TV-Premiere: 02.07.2023 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Philippe Beziat
- Produktion: OLEO Films