18.11.2004
Die unsichere, etwas pummelige Pariser Gesangsstudentin Lolita (Marilou Berry) hat ein echtes Problem: Seit ihrer Kindheit kämpft sie verzweifelt um die Zuneigung ihres Vaters, doch der berühmte Schriftsteller Etienne Cassard (Jean-Pierre Bacri) beachtet sie nicht. Etienne ist ein egozentrischer Autor, der seit Jahren in einer Schaffenskrise steckt. Statt zu arbeiten, umgibt er sich mit einem Zirkel aus Schmeichlern, Ja-Sagern und Vasallen. Dank der künstlich erzeugten Hektik um sich herum hat er nie Zeit für seine Tochter. Aber damit nicht genug: Auch Lolitas Bekanntschaften verhalten sich ihr gegenüber anders, sobald sie erfahren, wer ihr berühmter Vater ist. So schlägt die Gleichgültigkeit ihrer verehrten Gesangslehrerin Sylvia (Agnès Jaoui) in Begeisterung um, als sie erfährt, dass Lolita die Tochter von Etienne Cassard ist. Als der neue Roman von Sylvias Mann Pierre (Laurent Grevill), bislang ein erfolgloser Autor, plötzlich wie eine Bombe einschlägt, nimmt Altmeister Cassard den neuen Stern am Literaturhimmel unter seine Fittiche. Gerne nehmen Pierre und Sylvia die begehrte Wochenendeinladung in Cassards Landhaus an - zumal Lolita in der Dorfkirche erstmals vor Publikum singen soll. Doch diese beschäftigt es mehr, sich darüber klar werden, ob ihr Verehrer Sébastien (Keine Bouhiza) nur einer jener Speichellecker ist, die ihren Vater umschwirren, oder ob er tatsächlich an ihr, und nur an ihr, interessiert ist.
(SWR)