Originalpremiere: 1986
Dorset in Südengland, 1834: Die Familien Loveless, Stanfield und Hammett leben wie viele Bauernfamilien dieser Gegend an der Armutsgrenze. Als der Lehnsherr ihren ohnehin schmalen Lohn noch kürzt, gründen die Männer mit einigen Gleichgesinnten eine Vereinigung, um ihre Interessen in Zukunft besser vertreten zu können. Die heimlichen Versammlungen bleiben dem Grundbesitzer Frampton nicht lange verborgen, und er strengt ein Gerichtsverfahren gegen die "Verschwörer" an. Das Urteil für die führenden Köpfe der Gruppe lautet: Sieben Jahre Deportation nach Australien. Erst nach Jahren harter Zwangsarbeit, der Entbehrungen und Demütigungen, werden die Männer auf Betreiben eines Gewerkschaftskomitees begnadigt und bei ihrer Rückkehr nach London stürmisch gefeiert. Mit seinem Filmepos "Rebellion der Rechtlosen" griff der britische Regisseur Bill Douglas auf einen historischen Fall zurück. Als die "Sechs Märtyrer von Tolpuddle" sind die Männer in die Geschichte Großbritanniens eingegangen. Bill Douglas hat noch einen weiteren Erzählstrang in den Film verwoben: Immer wieder präsentiert er in kleinen Szenen und Episoden die Vorläufer der bewegten Kinobilder. Ob ein wandernder Schattenspieler, eine Laterna-magica-Vorstellung auf dem Jahrmarkt oder ein Fotokünstler in Australien: Die Magie von Licht und Schatten, die Lust an den illusionären Bildern durchzieht den Film wie ein roter Faden. So ist "Rebellion der Rechtlosen" auf doppelte Weise ein spannender Beitrag zur Geschichte des Kinos.
(arte)