Originalpremiere: 2010
Deutsche TV-Premiere: 05.11.2014 (arte)
Jean-François lebt mit seiner zwölfjährigen Tochter Julyvonne alleine in einem kanadischen Waldgebiet. Neben seinen Jobs als Servicekraft in einem Motel und auf einer Bowlingbahn versucht er, seine Tochter zu erziehen. Er lehnt es ab, Julyvonne in die Schule zu schicken, und versucht krampfhaft, sie von der Außenwelt abzuschirmen. Während seiner Arbeitszeiten bleibt sie allein in dem kleinen Haus inmitten einer düsteren Schneelandschaft. Der Film beginnt hyperrealistisch, doch schon bald tauchen Elemente aus Psychothriller und Horrorfilm auf. Während seiner Arbeit im Motel findet Jean-François ein Zimmer voller Blut vor. Julyvonne entdeckt eines Tages eingefrorene Leichen im schneebedeckten Wald hinter ihrem Haus. Seither besucht sie die Leichen regelmäßig und legt sich zu ihnen in den Schnee. Nie verliert sie ein Wort über ihr Geheimnis. Auch Jean-François scheint etwas zu verbergen. Er ist von einer rätselhaften Angst besessen, über die er mit niemandem spricht. Seine Freunde laden ihn zum Curling-Spielen ein. Insgeheim träumt er zwar davon, sich mit den anderen zu amüsieren. Doch es gelingt ihm nicht, seine innere Angst zu überwinden. Um mit sich ins Reine zu kommen, beschließt er dann, mit dem Auto fortzufahren und Julyvonne für unbestimmte Zeit allein zurückzulassen. Unterwegs lernt er eine Frau kennen, mit der er eine kurze Affäre eingeht. Plötzlich löst sich bei ihm ein Knoten - er kehrt zu seiner Tochter zurück und kann ihr ganz neu begegnen. Ohne die rätselhafte Vergangenheit der Figuren und die mysteriösen Ereignisse aufzulösen, nimmt der kühle, mysteriöse Film schließlich ein hoffnungsvolles Ende.
(arte)