Der Film zeigt die harte Realität im Herzen Afrikas anhand der Geschichte eines Fisches. In den sechziger Jahren wurden zu Versuchszwecken Nil-Barsche im Viktoriasee ausgesetzt. Binnen kurzer Zeit verdrängte der räuberische Fisch alle einheimischen Arten. Heute ist er als Viktoriabarsch ein Exportschlager. Täglich landen Flugzeuge, um die begehrten Fischfilets in die europäischen Länder zu bringen. Zurück nach Afrika werden in den Maschinen immer wieder Waffen transportiert. So hängt die Geschichte des Fisches mit den Bürgerkriegen in Zentralafrika eng zusammen. Der österreichische Filmemacher Hubert Sauper zeigt die brutalen Bedingungen und den Überlebenskampf der Menschen. Der Film stellt die Frage, ob es ihnen im Strudel der Globalisierung mittlerweile ähnlich geht wie den Fischen im Viktoriasee: Nur der "Stärkste" überlebt - ein darwinistischer Alptraum. Die französisch-österreichisch-belgische Co-Produktion "Darwin's Nightmare" hat seit 2004 schon eine Vielzahl von Auszeichnungen erhalten. "Darwin's Nightmare" hat aber auch Kontroversen ausgelöst. So reagierten Vertreter des europäischen Fischimports mit vielerlei Angriffen auf den Filmemacher, denn in Frankreich und in einigen anderen europäischen Ländern ist der Konsum des Nil-Barsches infolge des Films drastisch gesunken. Der tansanische Präsident Kikwete nannte in seiner Fernsehansprache an die Nation Hubert Sauper einen Weißen, der mit seinen Lügen den Afrikanern eine Lektion erteilen wolle. Kikwete behauptete, Sauper sei durch den Film zum Multimillionär geworden, während "die Schauspieler" mit Groschen abgespeist worden seien. Tansanier, die in "Darwin´s Nightmare" interviewt wurden, sind erpresst und bedroht worden. Ein Journalist, der sich im Film zu den Waffenimporten äußert, hat zu seiner eigenen Sicherheit das Land verlassen.
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 107 min.
Deutscher Kinostart: 17.03.2005
Internationaler Kinostart: 01.09.2004
Original-Kinostart: 21.01.2005 (A)
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Hubert Sauper
- Drehbuch: Hubert Sauper
- Produktion: Mille, Une Prod., Coop 99, Saga Films, Edouard Mauriat, Antonin Svoboda, Martin Gschlacht, Barbara Albert, Hubert Toint, Hubert Sauper
- Produktionsfirma: WDR, ARTE
- Kamera: Hubert Sauper
- Schnitt: Denise Vindevogel