Originalpremiere: 1965
FSK 12
Peter Naumann steht in dem schlechten Ruf, das schwarze Schaf seiner Schule zu sein – ein Halbstarker, ein „reaktionäres“ Element, Peter Naumann, der den Sozialismus nicht liebt, der weder lügen noch heucheln will und im Aufsatz provokatorisch bekennt: „Die Republik braucht mich nicht, ich brauche die Republik nicht.“ Also fliegt er kurz vor dem Abitur von der Erweiterten Oberschule und wird vom dogmatischen Direktor Röhle in die Produktion „zur Bewährung“ geschickt. Verständnis für seine Auflehnung gegen Heuchelei, für seine Ehrlichkeit findet er nirgends. Vom Vater, der sich immer angepasst hat, bekommt er den Rat, „zu leben“, aber keine Antwort auf seine Frage nach dem „Wie?“. Als der Vater kurz darauf stirbt, hinterlässt er ihm Ratlosigkeit und einiges an Geld. Damit kann Peter auch nicht umgehen. Zum Glück lernt er zufällig Anne kennen, die ihn aufrichtig liebt. Doch da ist ihr Vater, KZ-Überlebender, jetzt LPG-Vorsitzender, dem es auch nicht in den Sinn kommt, dass da einer auf ganz eigener Lebenssinnsuche ist. Und dem es natürlich gar nicht passt, dass seine Tochter ihm entgleitet. Anne versorgt Peter mit einem Dach über dem Kopf in einer alten Schäferei, dort soll er weiter für das Abitur lernen. Aber Peter fühlt sich immer mehr in die Ecke gedrängt, verrennt sich immer mehr, bis er Auge in Auge seinem Direktor gegenübersteht ...
(Einsfestival)
Nach seiner Fertigstellung wurde der Film von der DDR-Führung verboten und war erst 1990 zum ersten Mal öffentlich in einer Vorführung der Akademie der Künste zu sehen.