Originalpremiere: 1980
25.07.1980
FSK 12
Kaum wird der gerissene Ganove Alexandre Dupré aus dem Gefängnis entlassen, plant er weitere Coups. Als Hochstapler versucht er mit Falschgeld eine reiche Amerikanerin auszunehmen, die aber selbst eine gerissene Betrügerin ist. Als Duo wollen die beiden Diebe den reichen Grafen Helmut von Offenburg bestehlen. Alexandres Partnerin verliebt sich allerdings in das Opfer und er führt alles Weitere allein aus. In Venedig zum Beispiel versucht er einen falschen Canaletto an japanische Investoren zu verkaufen. Aber früher oder später gerät ein Gauner auch an die falschen Leute: Er nimmt aus Gefälligkeit von den Koffer eines Mitreisenden durch den Zoll mit, dieser Mitreisende wird allerdings vor der Rückgabe des Koffers ermordet. Alexandre wird selbst zur Zielscheibe von Polizei, Gangstern und Geheimdiensten, weil sich in dem Koffer eine geheime chemische Formel verbirgt. Alexandre – der sich nun Graf de Valembreuse nennt – wird erbarmungslos gejagt, trifft aber zwischendurch auch immer wieder auf attraktive Frauen. "Der Puppenspieler" ist eine Agenten-Komödie von Georges Lautner ("Der Profi", 1981) aus dem Jahr 1980 mit dem französischen Action-Star Jean-Paul Belmondo in der Hauptrolle. Filmgeschichte schrieb der Film durch den erstmaligen Einsatz eines Gewehres mit Ziellaser. Der Effekt dieses roten Lichtpunkts, der auf den Tod hinweist, wurde später in unzähligen Filmen kopiert. Ins deutsche Kino kam "Der Puppenspieler" nur gekürzt. Im Programm des rbb läuft die ungeschnittene Originalfassung. Den Film "Der Puppenspieler" sendet das rbb Fernsehen anlässlich des Todes von Jean-Paul Belmondo. Der Schauspieler starb am 6. September im Alter von 88 Jahren in Paris. Der 1933 in Neuilly-sur-Seine als Sohn eines Bildhauers und einer Tänzerin geborene Jean-Paul Belmondo, der als Theaterund Filmschauspieler zum Weltstar avancierte, trat schon Anfang der 1950er Jahre als Amateurschauspieler auf und absolvierte dann eine Schauspielausbildung am Pariser Konservatorium. An eine Kinokarriere glaubte zunächst niemand, da Belmondos Gesicht nicht dem damaligen männlichen Schönheitsideal entsprach. Doch bereits 1960 bekam er die Rolle, die ihn mit einem Schlag berühmt machte: die Rolle des Kleinganoven Michel Poiccard in Jean-Luc Godards Debütfilm "Außer Atem", einem Hauptwerk der "Nouvelle Vague". Belmondo wurde zu dem Darsteller dieser Ära und arbeitete bis in die 1970er Jahre kontinuierlich mit Regisseuren wie François Truffaut, Claude Chabrol und Louis Malle. Seit Beginn der 1960er Jahre war Belmondo zunehmend auch in Komödien und Actionfilmen jeder Couleur zu sehen. Philippe de Brocas Film "Abenteuer in Rio" bescherte ihm 1964 endgültig Weltruhm. Er drehte im Lauf seiner Karriere über 80 Filme, oft mit den renommiertesten Regisseuren und mit hochkarätiger Besetzung an seiner Seite. Belmondo wurde zum Inbegriff des Action- und Krimihelden, der zugleich häufig auch ein Antiheld war. Seine Stunts, die er meistens selbst ausführte, waren legendär. Die Verehrung des Publikums kannte keine Grenzen: Jean-Paul Belmondo gehörte zusammen mit Alain Delon zu den prägendsten und beliebtesten Schauspielern seiner Generation.
(rbb)