17 Menschen sterben bei einem Selbstmordattentat in Tel Aviv. Unter den Toten ist auch Sihem Jaafari, die Ehefrau des Arztes Amin. Der Mediziner steht noch unter Schock, als die Polizei ihn mit einer unfassbaren Anschuldigung konfrontiert: Sihem sei kein Opfer, sondern habe die Bombe selbst gezündet. Zunächst weist Amin die Vorwürfe zurück. Doch dann erhält er einen vor der Tat aufgegebenen Brief seiner Frau, der alles bestätigt. Amin beschließt, Sihems Motiven auf den Grund zu gehen. Bei einem Selbstmordattentat in Tel Aviv sterben 17 Menschen. Unter ihnen ist auch die Arztgattin Sihem Jaafari. Ihr in der Gesellschaft hoch angesehener Ehemann Amin steht noch unter Schock, als die Polizei ihn mit einer unfassbaren Anschuldigung konfrontiert: Sihem war angeblich kein Opfer, sondern sei die Täterin - sie habe die Bombe selbst gezündet. Wütend weist Amin die für ihn absurden Vorwürfe zurück. Doch dann erhält er posthum einen Brief seiner Frau, der alles bestätigt. Der Mediziner ist zutiefst erschüttert: Wie konnte er so lange glücklich mit einem Menschen zusammenleben, den er so wenig kannte? Verzweifelt stellt er sich der grausamen Wahrheit und fährt ins palästinensische Grenzgebiet. Dort will Amin die Fanatiker finden, die seine Frau rekrutiert hatten. Auf seiner Suche nach Antworten bringt sich Amin in lebensgefährliche Situationen - und stößt auf Fragen, die er nie zu stellen gewagt hatte. Ziad Doueiris 2012 uraufgeführter Kinofilm "Die Attentäterin", international auch unter dem Titel "The Attack" bekannt, ist ein intelligent konstruierter und hochaktueller Politthriller, der grundlegende Fragen zu Themenkomplexen wie politisch-religiöser Gewalt und die Radikalisierung durch fundamentalistische Fanatiker stellt. Zugleich zeigt der Film am Beispiel eines Ehemannes, dessen Frau sich als Selbstmordattentäterin erweist, wie es einem Menschen ergeht, dessen gesamtes Leben infrage gestellt wird. Regisseur Doueiris vermeidet dabei Stereotypisierungen und Klischees - allen Spannungsmitteln zum Trotz setzt er auf Differenzierung und kritische Reflexion. "Die Attentäterin" basiert auf dem gleichnamigen und vielfach ausgezeichneten Bestseller des algerisch-französischen Schriftstellers Yasmina Khadra (eigentlich: Mohammed Moulessehoul), der 2005 erschien und in 40 Sprachen übersetzt wurde. Über seinen Roman sagte Khadra: "Für Sie als Europäer ist es unmöglich, Terrorismus zu verstehen. ... Ich bin Araber ... Ich kenne sie von Nahem. Ich habe sie auf dem Schlachtfeld getroffen." Auch Ziad Doueiris Kinoadaption wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, unter anderem 2013 auf der Frankfurter Buchmesse als beste Literaturverfilmung und auf dem Internationalen Filmfestival in Istanbul 2013 mit dem "Cineuropa.org Award". "Die Attentäterin" ist an diesem Abend als deutsche Erstausstrahlung zu sehen. Regisseur Ziad Doueiris wurde in Beirut geboren und erlebte als Kind den Bürgerkrieg im Libanon, bevor er im Alter von 20 Jahren in die Vereinigten Staaten auswanderte, wo er Film studierte und im Anschluss als Kameraassistent arbeitete, unter anderem für Quentin Tarantinos "Reservoir Dogs", "Pulp Fiction" und "Jackie Brown". Sein Regiedebüt inszenierte er 1998 mit "Die Kinder von Beirut", er lebt heute in Paris. "Die Attentäterin" ist seine dritte Kinoregiearbeit.
(BR Fernsehen)
Weiterer Titel: L'attentat
Länge: ca. 95 min.
Internationaler Kinostart: 01.09.2012
Original-Kinostart: 29.05.2013 (F)
Deutsche TV-Premiere: 21.06.2015 (Bayerisches Fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: Ziad Doueiri
- Drehbuch: Ziad Doueiri, Joëlle Touma
- Produktion: Rachid Bouchareb, Jean Bréhat
- Musik: Éric Neveux
- Kamera: Tommaso Fiorilli
- Schnitt: Ziad Doueiri, Dominique Marcombe
- Szenenbild: Maha Assal, Sophie Dubuisson