2000 britische Soldaten harren 1943 auf der griechischen Insel Cheros aus. Um diese Truppen auszuschalten, planen die Deutschen einen Angriff auf das Eiland. Die Zahl der Angreifer wird jene der britischen Verteidiger weit übersteigen, und so ist die Niederlage absehbar. Es bleibt nur der Rückzug. Doch zwei mächtige deutsche Kanonen auf einer felsigen Anhöhe der gegenüberliegenden Insel Navarone beherrschen die Meerenge und verunmöglichen es der Royal Navy, nach Cheros durchzubrechen, um die bedrohten Soldaten von dort zu evakuieren. Die Kanonen müssen also weg, weshalb Captain Keith Mallory (Gregory Peck) damit beauftragt wird, mit einem Spezialtrupp verdeckt nach Navarone zu fahren und dort die gefürchteten Geschütze zu sprengen. Dafür hat er allerdings nur noch sechs Tage Zeit. Ihm zur Seite stehen Corporal Miller (David Niven), die beiden Griechen Andreas Stavros (Anthony Quinn) und Spyros Pappadimos (James Darren), ein eiskalter Killer. C.P.O. Brown (Stanley Baker) und Major Franklin (Anthony Quayle), der das Unternehmen leitet, vervollständigen den tollkühnen Haufen. Franklin wird bereits früh verletzt, so dass Mallory das Kommando übernehmen muss. Und als das Team auf Navarone landet, stehen die offensichtlich bereits bestens informierten deutschen Truppen bereit.
(SRF)
Hintergrund: "Die Kanonen von Navarone" wurde zum Top-Kassenschlager 1961 und zum teuersten Film seiner Zeit: Die zunächst angesetzten zwei Millionen Dollar Budget für die filmische Adaption des Romans von Alistair MacLean wurden rasch aufgebraucht und erreichten zum Schluss die sechs Millionen-Marke. Gründe waren u. a., dass rigoros an Außendrehorten gefilmt wurde, auch wenn sie nur mit Eseln zu erreichen waren. 1.000 griechische Soldaten wurden angeheuert, die die deutsche Armee spielten. Filmstar David Niven fiel beim Drehen hin und verletzte sich, die Produktion stoppte, bis er sich erholte hatte. Es ist übrigens der einzige Film, in dem der Niven auf der Leinwand Zigaretten raucht - er war sein Leben lang Nichtraucher. Sein Kollege Sir Anthony Quayle, der die Rolle des Oberst Franklin ausfüllt, brachte eigene Kriegserfahrung mit: Er hatte einen Teil des Zweiten Weltkriegs als Major in Albanien verbracht, wo er Guerilla-Einheiten gegen die Deutschen organisierte. Einige Mitglieder der griechischen königlichen Familie und ihrer Entourage sind Statisten in der Caféhaus-Szene. Sie besuchten das Set zu Drehbeginn. 1978 erschien ein Sequel "Der wilde Haufen von Navarone" mit Harrison Ford in der Hauptrolle und wenig Bezug zum Original (Regie: Guy Hamilton). Eine Insel namens Navarone gibt es in Wirklichkeit nicht. Kritik: "Einer der erregendsten Action-Filme, die je gedreht wurden." (amazon.de) "Klassiker mit Knalleffekt und Starpower." (cinema.de) "'Die Kanonen von Navarone' ist mit dem nötigen Ernst bei der Sache, ohne den für Abenteuerfilme notwendigen Humor gänzlich zu vernachlässigen. Puristen ausgefeilter Actionszenen wird auch genug geboten und der grenzenlosen Fantasie Alistar MacLeans, Autor der Romanvorlage, ist es zu verdanken, dass 'Die Kanonen von Navarone' sogleich durch sein abenteuerliches, wildromantisches Flair in den Bann zieht. Die perfekte, musikalische Umrahmung von Dimitri Tiomkin tut ihr Übriges dazu, liefert eine eingängige Titelmelodie und unterstreicht jede Szene passend, wie es sein sollte. Dabei deckt der Film alle Facetten hohen Anspruchsdenkens ab, funktioniert als spannender Abenteuerthriller genauso, wie reflektives Actiondrama über Krieg und seine Auswirkungen.
(Tele 5)
Länge: ca. 158 min.
Deutscher Kinostart: 20.09.1961
Original-Kinostart: 28.04.1961 (GB)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: J. Lee Thompson
- Drehbuch: Carl Foreman
- Produktion: Carl Foreman, Leon Becker, Cecil F. Ford, Harold Buck, Highroad Productions
- Produktionsauftrag: ARTE France
- Musik: Dimitri Tiomkin
- Kamera: Oswald Morris
- Schnitt: Alan Osbiston
- Maske: George Frost, Wally Schneiderman
- Regieassistenz: Peter Yates
- Spezialeffekte: Bob Cuff, Pat Carr
- Distribution: Columbia Pictures of Canada