Marie soll vom Heiratsvermittler Kezal mit dem reichen Bauernsohn Wenzel verkuppelt werden. Doch Marie verliebt sie sich in den mittellosen Postkutscher Hans. Wenzel wiederum bandelt mit der Zirkusartistin Esmeralda an. Also bietet Kezal Hans Geld, wenn er auf Marie verzichtet. Hans nimmt aus Geldnöten an. Die gedemütigte Marie ist nun bereit, Wenzel zu heiraten - doch die Liebe, das Schicksal und die böhmische Findigkeit haben das letzte Wort noch nicht gesprochen. Auf einem böhmischen Dorffest im Jahr 1859 läuft der Heiratsvermittler Kezal zu Hochform auf: Er will Wenzel, den Sohn eines reichen Großbauern, mit Marie, der Tochter des Bürgermeisters verkuppeln, und sich dabei eine goldene Nase verdienen. Kezal hat die Rechnung jedoch ohne die Gefühle gemacht. Denn Marie will Wenzel nicht, da sie sich in den mittellosen Postkutscher Hans verliebt hat. Und Wenzel wiederum will Marie nicht, denn er hat sich in Esmeralda, die Pflegetochter eines chronisch finanzschwachen Zirkusdirektors verguckt. Also bietet Kezal Hans 300 Gulden, wenn er auf Marie verzichtet. In seiner Not nimmt er an - doch schnell spricht sich herum, Hans habe seine Braut verkauft. Enttäuscht und gedemütigt willigt Marie ein, Wenzel zu heiraten - doch das Schicksal, die Liebe und die böhmische Findigkeit haben das letzte Wort noch nicht gesprochen. Zum 125. Geburtstag von Liesl Karlstadt zeigt das BR Fernsehen "Die verkaufte Braut" von Meisterregisseur Max Ophüls ("Der Reigen", 1950; "Lola Montez", 1955). Die am 12. Dezember 1892 als Elisabeth Wellano geborene Liesl Karlstadt besticht mit unvergleichlichem Humor, besonders als kongeniale Partnerin an der Seite von Karl Valentin. Dieser empfahl ihr auch, den Künstlernamen Karlstadt anzunehmen, da ihn ihr eigentlicher Nachname Wellano eher an eine Trapezkünstlerin erinnerte. Nicht nur auf der Bühne waren Karlstadt und der verheiratete Valentin ein Paar - sie begannen eine Affäre, die bei Liesl Karlstadt nachhaltige Spuren hinterließ. Liesl Karlstadt gilt bis heute als eine der bedeutendsten Kabarettistinnen und Schauspielerinnen Deutschlands. Am 12. Dezember 2017 wäre sie 125 Jahre alt geworden. Regisseur Max Ophüls gelang mit "Die verkaufte Braut" bereits fünf Jahre nach Einführung des Tonfilms die Kreation des neuen Genres Opernfilm. Komponist Theo Mackeben bearbeitete die Opernkomposition Bedrich Smetanas und schuf daraus eine mitreißende Filmmusik. Ophüls und sein Autor Curt Alexander erweitern die Geschichte fürs Kino passend um Erotik, Vieldeutigkeit und Spitzen gegen die bürgerliche Moral. Bei der Premiere 1932 feierten Publikum und Presse die Opernstars Jarmila Novotna und Willi Domgraf-Faßbaender und das legendäre Münchner Kabarettduo Karl Valentin und Liesl Karlstadt in ihrem Tonfilmdebüt als Zirkusdirektorenpaar. "In leichter Akzentverschiebung adaptierte Version von Smetanas gleichnamiger komischer Oper, die in erster Linie vom virtuosen Einsatz der Kamera, der Natürlichkeit der Szenerie, der ironischen Würze und den komödiantischen Auftritten von Valentin/Karlstadt. Von großem Reiz ist auch die gelungene Umsetzung der Musik in filmische Bildkompositionen." (Lexikon des Internationalen Films)...
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 76 min.
Original-Kinostart: 18.08.1932 (X8)
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Max Ophüls
- Drehbuch: Curt Alexander, Max Ophüls, Karel Sabina
- Produktion: Hermann Rosenfeld, Karl Ritter, Ludwig Scheer
- Musik: Theo Mackeben
- Kamera: Franz Koch, Reimar Kuntze
- Schnitt: Paul May