Han Sen, 1925 als Anton Chen in Berlin geboren, ist ein Junge seiner Zeit. Er spielt auf der Straße, rauft sich mit anderen Jungen, als Achtjähriger beobachtet er den Reichstagsbrand aus nächster Nähe - doch die Spielkameraden machen Schlitzaugen, wenn sie ihn sehen, und singen das Kinderlied 'Drei Chinesen mit dem Kontrabass'. Denn der waschechte Berliner Anton Chen sieht aus wie ein Chinese. Antons Eltern beteiligten sich 1919 am Shanghaier Studentenaufstand und flüchteten 1924 nach Berlin. Offiziell als Studenten eingeschrieben, wurde für sie im 'Roten Berlin' der Klassenkampf schnell zum Hauptberuf. Quasi im Wohnzimmer lernt Han Sen Zhou Enlai, Zouh De und spätere Führer der KP Chinas kennen. Wohl aus Heimweh nennt der Vater ihn später Han Sen, d.h. 'in China geboren', obwohl er weder chinesisch schreiben noch sprechen kann. 1933, mit der Emigration des Vaters aus Nazideutschland, beginnt für den Achtjährigen eine Lebensreise, die ihn über die Schweiz nach China, Sibirien und schließlich in die Ukraine führt.
(One)
Länge: ca. 90 min.
Cast & Crew
- Regie: Ullabritt Horn
- Drehbuch: Ullabritt Horn
- Produktion: Lichtfilm, Synchro Film, Wolfgang Bergmann
- Kamera: Lars Barthel