Originalpremiere: 20.05.2013
Deutsche TV-Premiere: 09.03.2016 (arte)
Auf einem Waldweg begegnen sich die 43-jährige Louise und der junge Schauspieler Nathan, Anfang 30. Er ist sofort von der Schüchternheit der älteren Louise, die selbst früher einmal Schauspielerin war, fasziniert und bittet sie um ein Treffen. Doch Louise hat es eilig; eilig im Leben, in dem sie von hier nach dort treibt, und eilig, ihren Zug nach Italien zu bekommen: Denn nach dem Tod ihres Vaters soll sie sich im Schloss der Familie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Ludovic treffen, um über die Zukunft der Immobilie zu beraten. Nathan versäumt es jedoch nicht, Louise noch einen Zettel mit seiner Adresse in die Tasche zu schummeln. Als sie sich in Paris wiedersehen, wagen sie den Versuch und beginnen eine Beziehung. Diese ist von Beginn an von unterschiedlichen Bedürfnissen geprägt: Nathan will sich nicht binden, während Louise nach Geborgenheit sucht. Als sie versucht, Nathan zu einer künstlichen Befruchtung zu überreden, beginnt es zwischen ihnen zu kriseln und Nathan zieht sich zurück. Und all das gerade, als Louises geliebter Bruder wegen seiner ausbrechenden HIV-Erkrankung ins Krankenhaus kommt. So schlägt sich Louise durch den Sommer, doch die Sorgen um Ludovic, die Trennung von Nathan und ihre allgemeine Untätigkeit setzen ihr zu. Kurze Zeit später erliegt Ludovic seiner Krankheit. Die Familie kommt im Schloss in Italien zur Beerdigung zusammen. Und auch Nathan entschließt sich, endlich zu Louise zurückzukehren. "Ein Schloss in Italien" ist Valeria Bruni Tedeschis dritter Spielfilm. Er lief 2013 in Cannes im Offiziellen Wettbewerb. Alle Filme von Bruni Tedeschi, mit Ausnahme des TV-Films "Drei Schwestern" nach Tschechow, sind autobiografisch geprägt; außer ihr selbst, die die Hauptrolle schultert, spielen meistens auch Familienmitglieder mit: In "Ein Schloss in Italien" ist es Marisa Borini in der Rolle der Mutter.
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