Georg Elser hätte beinahe die Welt verändert: 1939 wagt er einen Bombenanschlag auf Adolf Hitler, der nur knapp misslingt. Beim Versuch, in die Schweiz zu fliehen, wird Elser festgenommen. Es folgen tagelange Verhöre und schwere Folter. Nach fünf Jahren Haft in den KZs Sachsenhausen und Dachau wird Elser hingerichtet. In Rückblenden erzählt der Film sein Leben. Wie er zur Einsicht kam, dass er etwas tun muss und den Anschlag auf Hitler minutiös plant. Am 8. November 1939 wird ein Mann an der Grenze zur Schweiz wegen des Besitzes verdächtiger Gegenstände festgenommen. Nur Minuten später explodiert im Münchner Bürgerbräukeller unmittelbar hinter dem Pult, an dem Hitler seine Jubiläumsrede hielt, eine Bombe und reißt acht Menschen in den Tod. Der festgenommene Mann ist Georg Elser, ein Schreiner aus dem schwäbischen Königsbronn. Als man bei ihm eine Karte des Anschlagsorts und Sprengzünder findet, wird er dem Chef der Kripo im Reichssicherheitshauptamt, Arthur Nebe, und dem Gestapochef Heinrich Müller zum Verhör überstellt. Von ihnen erfährt Elser, dass sein Vorhaben gescheitert ist - dass der Mann, den er töten wollte, den Bürgerbräukeller 13 Minuten vor der Explosion verlassen hat. Tagelang wird Elser von Nebe und Müller verhört, tagelang hält er ihren Fragen stand. Bis er schließlich gesteht und die Geschichte seiner Tat schildert. Er wird gefoltert, weil Nebe und Müller ihm nicht glauben, dass er seine Tat ganz allein beging. Nach den Verhören kommt er in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Dachau, wo Georg Elser schließlich auf Befehl Hitlers am 9. April 1945 ermordet wird - nur wenige Tage vor Kriegsende. Wer war dieser Mann, der aus einfachen Verhältnissen kam, der aber die Gefahr, die von Hitler ausging, deutlicher erkannte als die meisten anderen? Der bereit war zu handeln, als diese anderen mitliefen oder schwiegen?...
(3sat)
"Elser - Er hätte die Welt verändert" feierte auf der Berlinale 2015 Premiere. Der Kinostart erfolgte zum 70. Todestag von Georg Elser, am 9. April 2015. Der Film erhielt überaus positive Kritiken und von der Deutschen Film- und Medienbewertung das Prädikat "besonders wertvoll". Beim Bayerischen Filmpreis wurde "Elser - Er hätte die Welt verändert" als beste Produktion ausgezeichnet. Regisseur Oliver Hirschbiegel erhielt den "Friedenspreis des Deutschen Films - Die Brücke". Beim Deutschen Filmpreis wurde der Film mehrfach nominiert. Das Dritte Reich als Stoff ist für Hirschbiegel kein Neuland. Zuvor realisierte er "Der Untergang" (2004).
(SWR)
Weiterer Titel: Elser
Länge: ca. 113 min.
Deutscher Kinostart: 09.04.2015
Deutsche TV-Premiere: 26.02.2018 (arte)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Oliver Hirschbiegel
- Drehbuch: Fred Breinersdorfer, Léonie-Claire Breinersdorfer
- Produktion: Boris Ausserer, Oliver Schündler, Fred Breinersdorfer, Gabriele Lins, Philipp Alzmann, Thomas Lüdemann, Hermann Maurer, Michael Stritzel, Delphi Medien, Philipp Filmproduction, Deutscher Filmförderfonds, FilmFernsehFonds Bayern GmbH, Medienboard Berlin-Brandenburg, Ministero dei Beni e delle Attivita Culturali e del Turismo
- Produktionsauftrag: Fred Breinersdorfer
- Produktionsfirma: Lucky Bird Pictures, SWR, ARD Degeto, Bayerischer Rundfunk, WDR, ARTE, Filmförderungsanstalt, Medien- und Filmgesellschaft (MFG) Filmförderung Baden-Württemberg
- Musik: David Holmes
- Kamera: Judith Kaufmann
- Schnitt: Alexander Dittner
- Maske: Laura Bertoldi, Ingrid Blasbichler, Anja Daum, Andrea Dorn, Birgit Düvelmeyer, Marisa Castellin Girardi, Melanie Glawon, Ines Gläsle, Christiane Haller, Marina Hofner, Beatrix John, Amalia Jorich, Rebecca Koch, Tatjana Krauskopf, Sandra Kunad, Eva Maletz, Catja Monteleoni, Isabelle Neu, Andrea Otterbach, Gudrun Pichler, Rita Reiner, Iris Rufinatscha, Gesa Stiller, Ulrike Tomaseth, Silke Viehweider, Nadja Werthmann, Nena Ögdüm
- Kostüme: Bettina Marx
- Regieassistenz: Jochen Gosch, Alice Weibhauser
- Ton: Max Bauer, Christian Bischoff, Normann Büttner, Bernd Clauss, Karim El Morr, Digba Kurpjel, Srdjan Kurpjel
- Spezialeffekte: Urs Franzen
- Distribution: Neue Film Produktion, WDR