Originalpremiere: 2004
FSK 12
Ayse Polat zeichnet einen atmosphärisch dichten Film, der sich auf subtile Weise mit den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens auseinandersetzt. Elegant umschifft sie Klischees und betreibt stattdessen feinfühlige Charakterstudien und Beziehungsanalysen. Erfahrungen sammelte sie in Begegnungen mit jungen Frauen, die in Heimen aufwuchsen. Der Titel des Films leitet sich von den Fechtkursen ab, die die Protagonistinnen belegen; eine Metapher für das Leben, in dem es gilt, Angriffe zu parieren und selbst anzugreifen. Die Chemie zwischen Maria Kwiatkowsky und Pinar Erincin in den Rollen von Alice und Berivan ist äußerst stimmig: Beide Schauspielerinnen bringen eine Persönlichkeit auf die Leinwand, die sich zwischen Unbekümmertheit und tiefer Verzweiflung bewegt. Die psychosomatische Krankheit der Figur Alice betont die Überempfindlichkeit der Heranwachsenden gegenüber ihrer Umgebung und ermöglicht die Umsetzung einiger bestechender Regieeinfälle: die Nachtsequenz beispielsweise, bei der jeder noch so unbedeutende Ton zum ohrenbetäubenden Lärm anschwillt.
(ZDF)
gezeigt bei: Das kleine Fernsehspiel (D, 1963)