Deutsche TV-Premiere: 27.12.2005 (MDR)
Der Krieg ist seit einem halben Jahr zu Ende, kein Fliegeralarm mehr, kein Flak- und Front-Getöse - Weihnachten 1945. Nach sieben Jahren Krieg endlich wieder ein Fest des Friedens und der Freude? Auch wenn das Schlimmste überstanden scheint, steht die erste Friedensweihnacht noch ganz im Zeichen des großen Infernos. Die Familien sind zerrissen und dezimiert, Ungewissheit in einem zerstörten und besetzten Land. Viele Frauen haben keinen Mann mehr, viele Kinder keinen Vater, viele Menschen kein Haus, keine Bleibe, Millionen haben die Heimat verloren. Vertriebene, auf der Suche nach einem neuen Zuhause irgendwo in Deutschland. Die meisten Männer hungern noch in den Kriegsgefangenenlagern, Tausende Kilometer entfernt von den Liebsten daheim. In Sibirien erleben die deutschen Gefangenen in der Regel andere Weihnachtsgeschichten. Im Winter 45 ist die Sterbequote noch immer alarmierend hoch. Hunger und Krankheiten gibt es aber auch daheim in Deutschland. Die lang ersehnte Friedensweihnacht - ein tränenreiches Fest. Doch trotz aller Probleme und Schwierigkeiten ist Weihnachten 1945 für viele auch eine kleine Oase der Hoffnung und des Glücks. Glück, davon gekommen zu sein und die Hoffnung, dass wieder alles ins Lot kommen möge. Die Dokumentation präsentiert Geschichten und Erlebnisse, die die Leute damals in Atem hielten und bewegten. Nachdenkliche, aber auch heitere Geschichten. Geschichten vom (Über-)Leben in einer schwierigen Zeit.
(SWR)