Sechs Millionen Briten springen regelmäßig in Flüsse, Pools und ins Meer: Abenteuerlust im Wasser - eine Schwimmbewegung zurück zur Natur. Die Briten sind ein Inselvolk, und wer nicht schwimmen kann, gehört nicht wirklich dazu. In Wales ziehen Schwimmhungrige jedes Wochenende los, um geheime Badeplätze zu finden, die in alten Büchern erwähnt sind - oder von denen man sich erzählt. Mit Karte, Kompass und GPS suchen sie im atemberaubenden Brecon Beacons Nationalpark einen Wasserfall, um den sich Mythen von Wassergöttern und Meerjungfrauen ranken. Allein 200 Briten stürzen sich im Sommer vor Cornwall kollektiv ins Wasser, quer durch eine Flussmündung zwischen Padstow und Rock. Organisiertes Volksschwimmen bei Seegang. Sogar eine 4.000 Mitglieder starke "Outdoor Swimming Society" hat sich gegründet. Sie lädt monatlich zum Vollmond-Schwimmen. Die Schwimmerei ist ein lukrativer Markt. Reiseunternehmen wie "Swim Trek" bieten Schwimmtouren an: fünf Tage durch die Seen im nordenglischen Lake District, ein Boot fährt das Gepäck hinterher, ansonsten aber wird geschwommen; schon mal zehn Kilometer am Tag, wenn die Strömung hilft. Schwimmen hat Tradition in Großbritannien: ein wunderschönes Art-déco-Freibad in Penzance, das von Anwohnern gerettete Becken in London Fields es gibt eine Vielzahl wunderbarer alter Pools. Sie stammen aus den Zeiten, in denen Schwimmen zum ersten Mal modern war. Damals gründeten sich auch die ersten Schwimmvereine, so wie in Bristol: Ein alter Steinbruch mitten in einem Arbeitervorort wurde zur Keimzelle für den Club von Henleaze. 90 Jahre alt, mit vielen Mitgliedern, die tagtäglich vor der Arbeit ins Wasser springen. Einige vom selbst gebauten Sprungturm - danach gibt es Cream Tea am Beckenrand. Die Wartezeit für die Mitgliedschaft beträgt schon mehr als drei Jahre.
(NDR)
Länge: ca. 30 min.
Deutsche TV-Premiere: 08.08.2009 (Das Erste)
gezeigt bei: Weltreisen (D, 1993)
Cast & Crew
- Drehbuch: Von Björn Staschen