Unter Wiens Sehenswürdigkeiten zwischen Stephansdom, Schloss Schönbrunn und Staatsoper wird eine Attraktion oft übersehen: der Zentralfriedhof. Schon allein die Ausmaße des Friedhofs im Südosten Wiens sind außergewöhnlich: 2,5 Millionen Quadratmeter bieten nicht nur eine Ruhestätte für drei Millionen Menschen, sondern auch viel Entfaltungsraum für Tiere. Turmfalken brüten auf den Zinnen der Karl-Borromäus-Kirche, Rehe naschen vom immergrünen Efeu auf dem alten jüdischen Friedhofsteil, Steinmarder und Waldkauze jagen sich gegenseitig die fettesten Mäuse ab, und die Feldhamster kommen den Mitarbeitern der städtischen Bestattung beim Ausheben neuer Gräber regelmäßig in die Quere. Es ist allerdings kein Zufall, dass sich im Simmeringer Biotop eine ungewöhnlich große natürliche Vielfalt bilden konnte. Spezielle Schutzprogramme fördern anspruchsvolle Arten wie Neuntöter oder Grünspechte, die sonst selten geworden sind. Die am Zentralfriedhof weit verbreiteten Feldhamster etwa sind auf der österreichischen "Roten Liste" schon als gefährdet eingestuft. Manfred Corrine verbindet am Wiener Zentralfriedhof charmante Tiergeschichten mit den Eigentümlichkeiten des Stadtlebens.
(3sat)
Länge: ca. 55 min.
Deutsche TV-Premiere: 31.10.2006 (WDR)
gezeigt bei: Abenteuer Erde (D, 1993)
gezeigt bei: Universum (A, 1987)
Cast & Crew
- Drehbuch: Manfred Corrine
- Produktionsauftrag: ORF